Beiträge von nicigirl85

    Meine Meinung zum Buch:


    Titel: Andere Wege der Autorin...


    Ich habe die Reihe um Jeppe und Anette geliebt und daher gar nicht großartig geschaut worum es im Buch geht, sondern Katrine Engberg gelesen und gedacht, dass das nur gut werden kann.


    In der Geschichte geht es um Liv Jensen, die neuerdings nicht mehr bei der Polizei arbeitet, sondern als Privatdetektivin. Sie soll einem ehemaligen Polizeikollegen bei einem alten Fall helfen. Undercover begibt sie sich auf Spurensuche, nur um schnell festzustellen, dass ihre einstigen Kollegen doch recht schlampig ermittelt haben. Was wird sie herausfinden und wird sie ihr Ansehen bei der Polizei dadurch wieder aufwerten können?


    Anders als die mir bekannten Kopenhagen- Krimis ist dieser Fall doch eher gemütlich und unterhält nicht durch Spannung, sondern durch das Streuen zahlreicher Puzzleteile. Zu Beginn haben mich die vielen Infos und vielen Personen doch erst einmal erschlagen. Erst nach gut hundert Seiten hatte ich dann endlich den Durchblick, aber keine Sorge durchquälen musste ich mich nicht. Es liest sich einfach komplett anders als "Krokodilwächter" und Co.


    Die Figuren Liv, Hannah und Nima lernen wir nur ein kleines Stück kennen, was ich aber beim Start einer Reihe auch normal finde. Ich mochte vor allem Nima sehr gern und mich reizt am meisten noch mehr über seine Flucht und seine Familie zu erfahren. Es tat in der Seele weh wie er aufgrund seiner Hautfarbe natürlich direkt ins Schema der Polizei passte.


    Was mich am meisten fasziniert hat an der Geschichte war, dass ich wirklich dachte, dass es nicht mehr zur Auflösung des Falls kommen wird. Das passiert alles gefühlt erst auf den letzten 50 Seiten und dann so Knall auf Fall, dass man atemlos liest. Die Erklärungen sind schlüssig und nachvollziehbar und ich stelle nichts davon in Frage. Allerdings hätte man als Leser nie darauf kommen können, was ich gerade bei Spannungsromanen sehr schade finde. Da möchte man doch miträtseln und hoffentlich richtig liegen, was den Täter anbelangt.


    Die Übersetzung ist leider etwas holprig und sollte nochmal nachgebessert werden. Wenn eine Zahnbürste einen Mittelscheitel aufweist, so löst das ein innerliches Lachen bei mir aus, kann aber nicht wirklich korrekt übersetzt sein.


    Fazit: Ein solider erster Fall, der durchaus gut unterhält, aber leider nicht mit der Geschichte rund um Körner und Werner mithalten kann. Für Fans ein Muss, alle anderen lesen bitte "Krokodilwächter", "Blutmond" und Co, um sich von der grandiosen Schreibe der Autorin zu überzeugen.


    Bewertung: 4ratten

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    Herausgeber ‏ : ‎ Blanvalet Taschenbuch Verlag; Originalausgabe Edition (27. September 2023)

    Sprache ‏ : ‎ Deutsch

    Broschiert ‏ : ‎ 480 Seiten

    ISBN-10 ‏ : ‎ 3734112788

    ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3734112782



    Inhaltsangabe:



    Nika Blum kann es kaum glauben: Sie darf an der elitären Belladaire Academy in Monaco studieren! Hier kann sie ihrem Traum von einer Karriere als Profi-Fechterin einen Schritt näher kommen. Nika will dazugehören, koste es, was es wolle. Was sind da ein paar Flunkereien, um sich interessanter zu machen?

    Schwimmer Ambrose Kennedy steht schon immer im Schatten seines Bruders Aaron. Als er Nikas Geheimnis entdeckt, schlägt er ihr deshalb einen Deal vor: Wenn Nika sich an Aaron heranmacht und so seine Leistung verschlechtert, hilft er ihr dabei, beliebter zu werden. Nika geht auf den Handel ein, muss sich aber bald fragen: Wie weit ist sie bereit, für eine Lüge zu gehen? Vor allem, wenn ihr Herz für jemand anderen schlägt …



    Autoreninfo:



    Maren Vivien Haase wurde 1992 in Freiburg im Breisgau geboren und absolvierte dort ihr Germanistikstudium. Schon als Kind stand für sie fest, dass sie all die Geschichten zu Papier bringen muss, die ihr im Kopf herumspuken. Sport wie auch das Hip-Hop-Tanzen mit ihrer Crew "Dope Skit" gehören genauso zu ihr wie stundenlange Serien- und Filme-Abende. Ihre Debütreihe um die New Yorker Tanzschule "Move District" wie auch die darauffolgende "Golden Oaks"-Dilogie eroberten auf Anhieb die SPIEGEL-Bestsellerliste und begeisterten zahlreiche Leser*innen. Auf Instagram nimmt sie ihre über 50.000 Follower*innen täglich mit hinter die Kulissen ihres Schreiballtags.



    Meine Meinung:



    Titel: Lügen haben lange Beine und ein hübsches Gesicht?



    Da ich mich aktuell sehr von Booktok inspirieren lasse, hat dieses Buch in meine Leserhände gefunden. Es ist mein erstes Buch der Autorin.



    In der Geschichte geht es um Nika, die endlich ihren Traum erfüllen kann. Sie darf fechten und lernen an der Belladaire Academy, wofür sie die letzten Jahre hart gearbeitet hat, denn ein Stipendium hat sie nicht. Sie will unbedingt dazugehören und macht auch vor Lügen nicht halt. Als Ambrose sie dabei erwischt, muss sie einen Handel mit ihm eingehen. Ob das gut gehen wird?



    Zunächst einmal muss ich sagen, dass sich die Geschichte ungemein angenehm und leicht lesen lässt und ich mag das Setting enorm. Monaco und die schlossartige Schule, das hat schon etwas.



    Der Autorin gelingt es hier richtig gut das Thema Mobbing zu thematisieren und wozu man alles bereit ist, um einfach akzeptiert zu werden.



    Ich zähle mit Ende 30 eher nicht zur angesprochenen Leserschaft und würde es eher Lesern zwischen 13 und 25 empfehlen, die sich hier sicher besser identifizieren können als ich.



    Meine Probleme mit dem Buch waren folgende. Mich hatte das Thema Fechten so enorm angesprochen, da es schon etwas besonderes ist. Leider wird dies kaum im Buch erwähnt, außer vielleicht ein oder zwei Trainingseinheiten. Der Fokus liegt definitiv auf Liebe, Gruppendynamik und so, das sollte jedem Leser bewusst sein, bevor er damit startet. Über Ambrose sein Schwimmen erfahren wir zum Glück etwas mehr. Zudem gab es leider zwei Logikfehler. Nika kommt aus Deutschland und es wird geschrieben, dass sie als 19 Jährige seit 8 Jahren hart arbeitet und Geld verdient, um die Schulgebühren zahlen zu können. Das hieße sie hätte ab 11 Jahren arbeiten müssen, was in Deutschland erst ab 14 Jahren erlaubt ist. Auch 5 Jahre hart arbeiten als so junger Mensch wäre schon eine Leistung für sein Ziel. Ansonsten spricht auf Seite 319 Aaron mit Nika über Ambrose, sich und deren Eltern und sagt dabei "meine Eltern", obwohl es logischerweise "unsere Eltern" heißen müsste. Außerdem hatte ich das Gefühl, dass einiges zu oft wiederholt wird. Es kommt bestimmt fünf Mal vor wofür die Charityorganisation da ist, was man als aufmerksamer Leser schon beim ersten Mal verstanden hat. Und auch der Geruch von Ambrose mit dem Hauch von Chlor wird diverse Male erwähnt oder aber dass ein Grinsen am Mundwinkel zupft, was für ein seltsamer Ausdruck.



    Mit Nika als Figur hatte ich so meine Schwierigkeiten, da sie sich für mein Empfinden eben nicht wie eine 19 Jährige verhält, sondern ich eher das Gefühl hatte jemand deutlich jüngeren vor mir zu haben, sprich einen Teenager mitten in der Pubertät. Aber vielleicht ist das auch einfach nur eine Generationenfrage. Ich habe in dem Alter auch Mobbingerfahrungen gemacht, mich allerdings anders verhalten als sie es tut, da Lügen bekanntlich immer kurze Beine haben und am Ende eh immer alles rauskommt.



    Ambrose als männliche Hauptfigur hingegen fand ich richtig klasse. Ich konnte den Druck, unter dem er steht, förmlich spüren. Immer mit dem großen Bruder verglichen zu werden, das tut schon weh und kommt mir doch sehr bekannt vor. Zu Schulzeiten wurde ich oft mit meiner großen Schwester verwechselt und dauernd verglichen. Das kann schon am Selbstwert knabbern.



    Ansonsten würde ich mir so sehr wünschen, dass Liebe im echten Leben genauso wäre wie sie im Buch beschrieben ist. Das wäre wirklich richtig wunderbar.



    Fazit: Solider Startband der Reihe, der Luft nach oben hat, aber auch Lust auf mehr gemacht hat. Mehr für junge Leser bis Mitte 20.



    Bewertung: 3ratten

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    Herausgeber ‏ : ‎ Rowohlt Taschenbuch; 1. Edition (12. September 2023)

    Sprache ‏ : ‎ Deutsch

    Broschiert ‏ : ‎ 464 Seiten

    ISBN-10 ‏ : ‎ 3499009188

    ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3499009181



    Inhaltsangabe:



    Berlin, 1929: Hulda Gold arbeitet als Hebamme in einer Mütterberatungsstelle in Schöneberg. Für ihre Schützlinge tut sie alles. Aber sie muss auch für sich und ihre kleine Tochter Meta kämpfen, denn das Leben als alleinerziehende, ledige Mutter ist selbst in ihrem Heimatkiez alles andere als leicht. Als sie eine junge Schauspielerin am berühmten Theater am Nollendorfplatz betreut, lernt sie eine neue Facette ihres Viertels kennen: die faszinierende Welt der Künstlerinnen und Bühnenstars, in der nichts ist, wie es scheint. Doch mit der beginnenden Weltwirtschaftskrise kämpft auch das Theater ums nackte Überleben. Als es zu einer seltsamen Einbruchsserie im Viertel kommt, ist Hulda alarmiert, denn nicht nur einer ihrer Freunde ist von der Gefahr direkt betroffen. Sie beginnt, Nachforschungen anzustellen, und muss all ihren Mut und ihren unerschütterlichen Gerechtigkeitssinn unter Beweis stellen – nicht nur für sich selbst, sondern auch für Meta.



    Autoreninfo:



    Anne Stern wurde in Berlin geboren und ist Historikerin und promovierte Germanistin. Ihre Reihe um die Berliner Hebamme "Fräulein Gold" ist ein großer Erfolg, jeder Band ein Spiegel-Bestseller. Anne Stern lebt mit ihrer Familie in Berlin.



    Meine Meinung:



    Titel: Jeder ist sich selbst der Nächste...



    Wahrscheinlich bin ich nur wie viele andere Leser, denn das Erscheinen eines jeden Hulda Gold Bandes sehne ich regelrecht herbei und dann ist er in wenigen Tagen ausgelesen.



    In der Geschichte geht es dieses Mal um eine mysteriöse Einbruchsserie im Viertel. Auch der liebe Kioskbesitzer Bert ist betroffen. Was geht da nur vor? Doch eines Abends macht Hulda eine Entdeckung. Kann eine Bekannte von ihr in dem Fall verwickelt sein? Würden Frauen so etwas überhaupt tun?



    Mir hat an diesem Band gefallen, dass der eigentliche, kleine Kriminalfall sehr im Hintergrund ist und es mehr um das Berlin Ende der 20er, die politischen Entwicklungen und Huldas Leben und das ihrer Freunde geht. Zudem mochte ich, dass zwar das Muttersein mit all seinen Mühen beschrieben ist, aber auf eine liebevolle, schöne Art und nicht als ekelhafte Last. Es ist jedem klar, dass alleine ein Kind großzuziehen kein Zuckerschlecken ist.



    Ich habe mich beim Lesen wieder sehr wohl gefühlt, da mir die Straßennamen durchaus etwas sagen und ich an einigen beschriebenen Plätzen auch schon war. Manches Mal wünscht man sich als Leser schon so eine kleine Zeitreise, um da nochmal persönlich hin stöbern zu können.



    Was ich auch richtig klasse fand, dass die Paarbeziehungen eben nicht kitschig verklärt dargestellt werden, sondern mit echten Problemen, die es heute auch oft noch gibt. Das ist so schön, wenn Realität sich in Büchern wiederfindet und man sich mit den Akteuren identifizieren kann.



    Bewegend war zudem, dass man die politischen Veränderungen mit all seinen Schrecken, denn wir als Leser wissen ja bereits was da noch kommen wird, auf jeder Seite spürt.



    Einzig gestört hat mich folgendes: auf jeder zweiten Seite wird Kaffee gekocht oder getrunken.



    Fazit: Weiterhin unterhaltsam und macht nach wie vor Lust auf weitere Geschichten rund um die Berliner Hebamme. Einfach toll.



    Bewertung: 5ratten

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    Herausgeber ‏ : ‎ Kiepenheuer&Witsch; 3. Edition (7. September 2023)

    Sprache ‏ : ‎ Deutsch

    Gebundene Ausgabe ‏ : ‎ 224 Seiten

    ISBN-10 ‏ : ‎ 3462004204

    ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3462004205
    Inhaltsangabe:


    "Ich bin nicht so wie andere Frauen", ist der typische Satz eines pick me girls. Wahrscheinlich haben die meisten Frauen diesen Satz mal gedacht, nicht nur in der unbewusst-misogynen Abgrenzung zu einem ganzen Geschlecht, sondern als Herabwürdigung des eigenen Selbst – man ist nicht so dünn und hat keine so gute Haut wie alle anderen Frauen. Wenn man als Frau geboren wird, kommen die Selbstzweifel ab Werk. Spätestens in der Pubertät wird man mit der goldenen Regel konfrontiert, die zwar nirgendwo geschrieben steht, aber als allgemeingültig gilt: Der männliche Blick, das Begehrtwerden ist die höchste Währung.

    Warum wir alle pick me girls sind und welche Unmöglichkeiten Sophie Passmann und höchstwahrscheinlich auch jede andere Frau im Laufe ihres Lebens ertragen muss, das seziert Sophie Passmann so scharf und klug wie keine andere.
    Autoreninfo:

    Sophie Passmann, 1994 geboren, ist Autorin, Satirikerin und Moderatorin. Ihr Buch "Alte weiße Männer" stand wochenlang auf der SPIEGEL-Bestsellerliste, "Komplett Gänsehaut" war Platz 1 der SPIEGEL-Bestsellerliste. Sie schreibt für Die Zeit, ist im Ensemble von "Late Night Berlin" und unterhält mehr als 300.000 Follower*innen auf Instagram.

    Meine Meinung:

    Titel: Selbstzweifel sind Werkseinstellung...

    Da mich bereits andere Bücher von Frau Passmann sehr gut unterhalten haben, allen voran "Komplett Gänsehaut", wollte ich natürlich auch in ihr persönlichstes Buch blicken.

    Während der Lektüre stellte ich schnell fest, dass es mittlerweile zwischen den Jahrgängen doch größere Unterschiede gibt als ich bisher annahm, denn vieles was die mir gegenüber 9 Jahre jüngere Autorin beschreibt an Serien und Co und das Social Media Leben, hatte ich einfach in meinen 20ern nicht. Nicht nur weil es das in der heutigen Form damals nicht gab, sondern auch meine Interessen anders gelagert waren.

    Die von ihr geschilderten Alltagssituationen habe ich dann aber doch auch erlebt und die immer wieder erwähnte Scham ist mir auch nicht fremd. Der Neid auf andere Frauen, die vielleicht irgendwann mal mehr Aufmerksamkeit von Männern erhielten als man selbst, obwohl die Betroffene es vielleicht selbst nicht wollte oder gar verursacht hat. Die eigenen Erfahrungen von sexueller Belästigung und immer wieder die Zweifel am Selbstwert wie gut man denn jetzt eigentlich ist oder eben nicht. Denn taugt man etwas, wenn man nicht in einer festen Partnerschaft ist? Medien und Gesellschaft scheinen da ja eine ganz klare Meinung zu haben. Während der Singlemann als einsamer Wolf und cool gilt, kann ja mit der Singlelady etwas nicht stimmen. Entweder ist sie zu wählerisch oder hat einen Knacks in ihrem süßen Köpfchen.

    Am meisten bewegt mich jedoch dadurch mehr zu wissen: das passiert uns allen. Wir sind nicht besonders, weil uns diejenige hintergangen oder derjenige verlassen hat, da es einfach im Leben einer Frau passiert. Der einen vielleicht häufiger als der anderen, aber das macht es nicht weniger schlimm.

    Beim Thema Optimierung der Optik durch Schönheitseingriffe, Make-up und Co bin ich dann doch sehr froh einige Jahre älter zu sein als die Autorin und eben nicht mit Dauerbeschallung aus den sozialen Medien groß geworden zu sein.

    Besonders bewegt mich jedoch folgendes: Warum wird man als Frau, vor allem in den jungen Jahren einfach nicht für voll genommen und dauernd unterschätzt? Das passiert jungen Männern nie, denen wird immer mehr zugetraut und sie sollen auf Risiko gehen. Wann hat die Einstellung sich in die Gehirne der Menschen eingenistet?

    Leider muss ich gestehen, dass mir erst mit Ende 30 so langsam aber sicher egal ist was andere von mir denken, wie sie mich bewerten und ob gelästert wird. Das war aber auch ein sehr langer Prozess, der gewiss noch lange nicht abgeschlossen ist, denn natürlich gibt es immer mal Bemerkungen oder Ereignisse, die die einst gesäten Zweifel im Kopf wieder hervorholen, ohne dass man es wirklich möchte oder beeinflussen kann.

    Ein Buch, welches mich doch sehr nachdenklich stimmt. Habe ich alles richtig gemacht oder Lebensphasen verschwendet an die Falschen? Herausfinden werde ich es wohl nicht, denn rückgängig kann man Erlebnisse eben nicht mehr machen.

    Fazit: Hat mich über meine Vergangenheit nachdenken lassen und was ich zukünftig vielleicht anders mache. Lesenswert für all jene, die nicht übermäßig engstirnig denken. Und natürlich leicht provokant, aber das mag ich ja an den Texten von Sophie so.


    Bewertung: 4ratten

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    Herausgeber ‏ : ‎ D.C. Odesza; 2. Edition (8. Juni 2023)

    Sprache ‏ : ‎ Deutsch

    Broschiert ‏ : ‎ 320 Seiten

    ISBN-10 ‏ : ‎ 3949539174

    ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3949539176

    Lesealter ‏ : ‎ Ab 17 Jahren
    Inhaltsangabe:

    Nachdem Madison Diabos Deal angenommen hat, versucht sie sich an den Teil ihrer Abmachung zu halten. Leider ist das leichter gesagt als getan. Wenn sie versagt, wird sie ihren Bruder nicht mehr wiedersehen. Aber da sie mehr als einem Lord das Leben gerettet hat, ist es für sie eine große Herausforderung, nun einen töten zu müssen. Wird Madison zu einer Verbündeten von Diabo werden? Was, wenn Joaquim herausfindet, was sie plant? Und wird Madison ihren Bruder jemals wiedersehen?

    Autoreninfo:

    D.C. ODESZA ist das Pseudonym einer jungen, deutschen Autorin. Ihre Geschichten zeichnen sich durch tiefe Gefühle, sinnliche Momente, tiefbewegenden Handlungen und einem Hauch Spannung aus.

    Meine Meinung:

    Titel: Solider zweiter Teil...


    Nachdem mich der erste Band "DARK gleam CASTLE" richtig derbe abgeholt hat und ich diesen verschlungen habe, musste ich dann auch zeitnah die Fortsetzung lesen. Es wird düsterer, es wird krasser, aber...

    Der erste Teil endete natürlich mit einem Cliffhanger und so wird man hier direkt ins kalte Wasser gestoßen und ist mitten im Geschehen, was ich persönlich gern mag. Madison ist immer noch die Gefangene der Lords und ihr einziger Gedanke gilt ihrem Bruder und ihn hoffentlich lebend zu finden. Wird ihr dies gelingen? Und was werden die dunklen Lord noch alles von ihr verlangen? Die düstere einsame Insel als Setting ohne Kontakt zur Außenwelt sorgt für die richtigen Gänsehautmomente.

    Gut gefallen hat mir, dass den Leser wieder jede Menge Spannung erwartet und es wird sowohl blutig als auch spicy. Es ist schon hart wie Diabo einfach seine Kollegen umlegt und man einfach nicht weiß aus welchen Beweggründen er dies tut. Man tappt hier völlig im Dunklen. Wer auch immer dann verletzt wird, lässt einen dann ebenfalls nicht kalt. Man kann den Schmerz förmlich durch die Seiten spüren. Der Spice im Buch ist enorm, mehr geht nicht. Die Szenen sind explizit beschrieben und in meinen Augen auf jeden Fall anregend, wenn auch die Fetische sicher nicht jedermanns Sache sind.

    Nun zu meinem Kritikpunkt, weshalb ich nicht ganz so angetan war wie vom ersten Band. In meinen Augen hat Maddie keine wirkliche Entwicklung durchgemacht im Vergleich zum ersten Teil. Sie schien irgendwie naiver und lässt alles mit sich machen. Es wirkte teilweise willenlos für mich. Natürlich gibt es Szenen in denen sie sich wehrt und auch ihr Widerstand aufblitzen, aber irgendwie war mir das etwas zu wenig. Aber vielleicht erwarte ich auch zu viel, da das Geschilderte zwar wirkt als wären wir seit Wochen auf der Insel, dabei sind es nur wenige Tage, wenn ich nicht sogar irgendwas von drei Tagen gelesen habe.


    Ansonsten liest sich der Stil von D.C. ODESZA einfach unglaublich entspannt und relaxt. Ich kann dabei sehr gut abschalten und auf andere Gedanken kommen, gerade nach einem anstrengenden Arbeitstag.

    Fazit: Solider zweiter Band, der wieder mit einem miesen Cliffhanger endet, dass einem ja nichts anderes übrig bleibt als die Nase in den nächsten Band zu stecken. Empfehlenswert mit etwas Luft nach oben. Ich mochte ihn trotzdem gern.


    Bewertung: 4ratten

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    Herausgeber ‏ : ‎ Luchterhand Literaturverlag; Originalausgabe Edition (23. August 2023)

    Sprache ‏ : ‎ Deutsch

    Gebundene Ausgabe ‏ : ‎ 112 Seiten

    ISBN-10 ‏ : ‎ 3630877389

    ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3630877389
    Inhaltsangabe:

    Ferdinand von Schirachs neues Buch "Regen" ist eine Erzählung in Form eines Theatermonologs, den Ferdinand von Schirach ab Herbst 2023 im Rahmen einer großen Premierentournee auf zahlreichen deutschen Bühnen selbst sprechen und aufführen wird: Ein Mann kommt durchnässt aus dem Regen in eine Bar – auf die Bühne – und denkt über Verbrechen und Strafen nach, über das Großartige und das Schreckliche unserer Zeit, über die Würde des Menschen, die Einsamkeit, die Liebe, den Verlust und das Scheitern.

    Autoreninfo:

    Der Spiegel nannte Ferdinand von Schirach einen "großartigen Erzähler", die New York Times einen "außergewöhnlichen Stilisten", der Independent verglich ihn mit Kafka und Kleist, die Financial Times mit Raymond Carver, und der Daily Telegraph schrieb, er sei "eine der markantesten Stimmen der europäischen Literatur". Seine Bücher wurden vielfach verfilmt und zu millionenfach verkauften internationalen Bestsellern. Sie erschienen in mehr als vierzig Ländern. Seine Theaterstücke "Terror" und "Gott" zählen weltweit zu den erfolgreichsten und meistdiskutierten Dramen der Gegenwart.
    Meine Meinung:

    Titel: Etwas übersichtlich...

    Als großer Fan von Ferdinand von Schirach lese ich alles von ihm ohne großartig vorher zu recherchieren was mich da erwarten wird. Etwas schade fand ich dann aber, dass man für diesen stolzen Buchpreis 50 Seiten Theaterstück bekommt und dann ein Interview, was bereits anderweitig erschienen ist. Und das alles in Großdruck, einer Schriftgröße, die man sonst eher aus Kinderbüchern kennt.

    Das Theaterstück als Monolog des unfreiwilligen Schöffen und Autors ist natürlich spannend und entspricht der Qualität, die man von Schirach kennt. Die Gedankengänge stimmen nachdenklich, regen an zu hinterfragen und man denkt noch lange darüber nach. So eine Wirkung soll Literatur ja haben. Ich stelle es mir sehr wirkungsvoll vor, wenn der Autor damit auf einer Bühne auftritt.

    Ich habe das Geschrieben laut und mit Betonung gelesen, so hatte es nochmal einen anderen Eindruck auf mich als Leser, weil man sich mehr in die Figur einfühlen kann.

    Fazit: Definitiv gut geschrieben, aber auch leider Wucher. Bei der aktuellen Lage muss man sich als Leser wirklich sehr gut überlegen, ob es einem das wert ist oder man dies vielleicht besser in der örtliche Bücherei leiht. Punktabzug gibt es ausschließlich aufgrund des Preises.

    Bewertung: 4ratten

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    Herausgeber ‏ : ‎ dtv Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG; 1. Edition (1. August 2023)

    Sprache ‏ : ‎ Deutsch

    Gebundene Ausgabe ‏ : ‎ 336 Seiten

    ISBN-10 ‏ : ‎ 3423283394

    ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3423283397



    Inhaltsangabe:



    Ildingen, 1950er Jahre. Evelyn Borowski hat alles, was sie sich je erträumt hat: Ein Eigenheim mit Garten, einen fürsorglichen Mann und das lang erwartete Töchterchen Silvia. Trotzdem ist sie nicht glücklich: Sie vermisst ihren Beruf als Ärztin und fühlt sich fremd und allein in dieser süddeutschen Kleinstadt. Betti, Ihre Freundin und Schwägerin, ist unverheiratet und kümmert sich deshalb um die Eltern. Mit losem Mundwerk und rasantem Fahrstil sorgt sie für reichlich Ärger.



    1989, in Berlin liegt Aufbruch in der Luft. Silvia Borowski aber macht einen Schritt zurück. In einem geklauten Polo fährt sie Hals über Kopf Richtung Süden. Neben ihr die erst wenige Wochen alte Tochter Hannah. Was erwartet sie in ihrem Heimatort, aus dem Silvia vor vielen Jahren überstürzt geflohen ist? Ist sie stark genug, sich der Vergangenheit zu stellen?



    Autoreninfo:



    Alena Schröder, geboren 1979, arbeitet als freie Journalistin und Autorin in Berlin. Sie hat Geschichte, Politikwissenschaft und Lateinamerikanistik in Berlin und San Diego studiert und die Henri-Nannen-Schule besucht. Nach einigen Jahren als Redakteurin in der Brigitte-Redaktion arbeitet sie heute frei u.a. für die Brigitte, das SZ-Magazin und Die Zeit. Sie ist Autorin mehrerer Sachbücher sowie fiktionaler Bücher.



    Meine Meinung:



    Titel: Es geht weiter mit den Borowskis...



    Ohne den Hinweis meiner Bibliotheksleiterin wäre mir nie aufgefallen, dass es sich bei dem vorliegenden Buch um eine Art Fortsetzung bzw. Vorgeschichte zu "Junge Frau, am Fenster stehend, Abendlicht, blaues Kleid" handelt. Ich habe lediglich dazu gegriffen, eben weil mir vorher genanntes Buch so gut gefallen hatte.



    Zunächst möchte ich die Covergestaltung loben. Man sieht auf den ersten Blick, dass es sich um ein Buch von Alena Schröder handelt. Der helle Hintergrund in Kombination mit den Vögeln und den Blüten verströmt eine gewisse Leichtigkeit.



    Dieses Mal geht es um Evelyn und ihre Tochter Silvia und wir wechseln zwischen den 50ern im ländlichen Ildingen und 1989 in Berlin und später auch in Ildingen. Ich mag es, dass hier zwei Perspektiven und Zeiten beleuchtet werden, denn das erhöht die Spannung, da meist der Break kommt, wenn es gerade richtig heiß hergeht. Zudem wird hier nochmal sehr klar, was von den Frauen der damaligen Zeit erwartet worden ist und dass man sich am besten Fall an die Rollenbilder der Gesellschaft hält und bloß nicht daraus ausbricht.



    Gut gefallen hat mir hier wieder mal, dass die Autorin den Fokus auf die weiblichen Figuren legt mit all ihren Problemen, Ängsten und Sorgen. Ich konnte mich in beide sehr gut einfühlen, auch wenn ich vielleicht Evelyns harte Art schon sehr anstrengend fand, aber sie ist nun mal eine Frau ihrer Zeit. Ich mochte sehr, dass es gerade bei ihr am Ende eine Entwicklung zum Positiven gibt.



    Der Knaller waren für mich die letzten hundert Seiten, denn was da noch alles aufgedeckt wird, das habe ich so nicht kommen sehen. Nachdem ich das Buch zugeklappt hatte, musste ich erstmal durchatmen.



    Fazit: Ein berührender Familienroman, der mich sehr gut unterhalten hat. Den kann man einfach nur empfehlen.



    Bewertung: 5ratten und :tipp:

    Meine Meinung zum Buch:


    Titel: Das Leben der Lee Miller mit Man Ray


    Ich wollte dieses Buch unbedingt lesen, weil ich in Hamburg im Bucerius Kunst Forum die Lee Miller Ausstellung besucht habe und einfach mehr über diese Künstlerin wissen wollte.


    In der Geschichte schildert die Autorin das Leben der jungen Lee Miller und wie sie sich vom Model zur Fotografin entwickelt und dies neben Man Ray als ihrem Partner.


    Mir hat richtig gut gefallen, dass Whitney Scharer den Fokus auf ihre Bilder legt, denn viele Bilder, die im Buch beschrieben werden, habe ich live gesehen, so dass das nochmal ein ganz besonderer Genuss war.


    Das Leben von Lee wird sehr realistisch beschrieben. Dass es viel auch um Man Ray geht, hat mich persönlich nicht gestört. Ich mochte, dass zwischen den Zeiten gesprungen wird. Gerade die Handlungsstränge um 1945 haben mich doch sehr bewegt und nachdenklich gestimmt.


    Das was ich sehr eindrücklich fand war, dass sich das Geschriebene sehr schwermütig liest, eben weil das Leben der Künstlerin auch alles andere als leicht war. Irgendwie als würde über allem ein dunkler Schleier liegen.


    Gut gefallen hat mir, dass einem so erst bewusst wird wie schwer es früher war Fotos zu machen, zu entwickeln und was man alles beachten musste. Da gehörte noch viel Fachwissen und Experimentierfreude dazu. Heute drücken wir nur noch einen Knopf am Smartphone und legen Filter auf die Bilder.


    Fazit: Ein bewegender Roman über eine herausragende Künstlerin. Ich habe ihn unglaublich gern gelesen und kann ihn uneingeschränkt empfehlen. Klasse!


    Bewertung: 5ratten und :tipp:


    P.S.: Der Lesegenuss wird erhöht, wenn man die beschriebenen Fotos nicht kennen sollte, nach diesen zu suchen, denn dadurch hat man noch mehr Intensität in der Geschichte.

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    Herausgeber ‏ : ‎ Steidl Verlag (18. Januar 2023)

    Sprache ‏ : ‎ Deutsch

    Gebundene Ausgabe ‏ : ‎ 104 Seiten

    ISBN-10 ‏ : ‎ 3969991994

    ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3969991992

    Originaltitel ‏ : ‎ Foster



    Inhaltsangabe:



    Irland, zu Beginn der 1980er Jahre: An einem heißen Sommertag liefert ein Vater seine kleine Tochter bei entfernten Verwandten auf einer Farm im tiefsten Wexford ab. Seine Frau ist schon wieder schwanger, noch ein Maul wird zu stopfen sein. So findet sich das Mädchen bei dem kinderlosen Ehepaar John und Edna Kinsella wieder. An einem ungewohnt schönen und behaglichen Ort, wo es Milch und Rhabarber und Zuwendung im Überfluss gibt. Aber auch ein trauriges Geheimnis, das einen Schatten auf die leuchtend leichten Tage wirft, in denen das Mädchen lernt, was Familie bedeuten kann.



    Autoreninfo:



    Claire Keegan, geboren 1968, wuchs auf einer Farm in der irischen Grafschaft Wicklow auf. Sie hat in New Orleans, Cardiff und Dublin studiert. Bei Steidl sind von der vielfach ausgezeichneten Autorin bereits die Erzählungsbände "Wo das Wasser am tiefsten ist" und "Durch die blauen Felder" (in einem Band: "Liebe im hohen Gras", 2022) erschienen. Ihre Erzählung "Kleine Dinge wie diese" (2022) stand auf der Shortlist des Booker Prize.



    Meine Meinung:



    Titel: Was ist Familie?



    Erzählbände sind eher eine Seltenheit, dass diese in meine Hände finden und dennoch wollte ich es einmal wagen. Und was soll ich sagen? Ich bekam eine sehr intensive, emotionale Erfahrung.



    In der Geschichte lässt uns ein sehr junges Mädchen als namenlose Ich- Erzählerin an ihrem Leben teilhaben. Die Mutter wieder schwanger. Ein weiteres Maul zu stopfen. Keine Zeit. Da kommt das Mädchen zu entfernten Verwandten. Wie wird es ihr bei den Kinsellas ergehen? Wird sie als billige Arbeitskraft missbraucht oder gar Schlimmeres?



    Keegans Erzählung füllt nur knapp 95 Seiten und weiß so viel zu erzählen wie ein 500 Seiten Wälzer. Mit wenigen Worten erschafft sie eine Intensität, dass zumindest ich beim Lesen Gänsehautmomente hatte.



    Als Leser spürt man sehr intensiv wie sehr das junge Mädchen damit hadert bei den Kinsellas anzukommen. Denn entgegen aller Befürchtungen geht es ihr bei den Fremden viel besser als daheim. Sie wird umsorgt, bekommt neue Kleidung, hat ausreichend zu essen und erlebt scheinbar zum ersten Mal Zuneigung und Fürsorge anstatt andauernde Ablehnung. Das hat mich schon sehr berührt.



    Hinzu kommt noch das Geheimnis dieser beiden alten Herrschaften, welches das Mädchen im Verlauf der Zeit ergründet.



    Über das Ende musste ich dann etwas länger grübeln wie es gemeint war, nur um dann eine herzzerreißende Erkenntnis zu erlangen. Aber dafür müsst ihr dann schon selbst einen Blick ins Buch werfen.



    Fazit: Eine zauberhafte Geschichte mit Tiefgang, die mich im Herzen berührt hat. Nur zu gern spreche ich eine Leseempfehlung aus.



    Bewertung: 5ratten und :tipp:

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    Herausgeber ‏ : ‎ Heyne Verlag; Originalausgabe Edition (16. August 2023)

    Sprache ‏ : ‎ Deutsch

    Taschenbuch ‏ : ‎ 432 Seiten

    ISBN-10 ‏ : ‎ 3453427076

    ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3453427075


    Inhaltsangabe:


    September 1965: Malou Graf kämpft darum, in ihrem Beruf als Reporterin weiter Erfolg zu haben. Sie schreibt mit viel Feingefühl und Empathie, entlockt ihren Gesprächspartnern private Informationen, ohne sie bloßzustellen. Bald wird sie als "Gräfin der Gesellschaftskolumnen" bekannt. Romy Schneider, die Rolling Stones, Roy Black: Sie alle reißen sich förmlich darum, von ihr interviewt zu werden. Als sie Mutter wird und versucht, die angeschlagene Beziehung zu ihren Eltern zu kitten, erfährt Malou auf schmerzhafte Weise, wie schwierig es als Frau ist, Karriere und privates Glück zu vereinen. Muss sie eine Entscheidung fällen? Kann sie das überhaupt?


    Autoreninfo:


    Teresa Simon ist das Pseudonym der promovierten Historikerin und Autorin Brigitte Riebe. Sie ist neugierig auf ungewöhnliche Schicksale und lässt sich immer wieder von historischen Ereignissen und stimmungsvollen Schauplätzen inspirieren. Die SPIEGEL-Bestsellerautorin ist bekannt für ihre intensiv recherchierten und spannenden Romane, die tiefe Emotionen wecken. Ihre Romane "Die Frauen der Rosenvilla", "Die Holunderschwestern", "Die Oleanderfrauen" und "Glückskinder" wurden alle zu Bestsellern.


    Meine Meinung:


    Titel: Malou geht ihren Weg...


    Teresa Simon alias Brigitte Riebe steht für mich für Wohlfühlromane, wo ich einfach mal abschalten kann und zudem oft noch etwas über Historisches lerne. Und das Beste? Hier gehen oft starke, besondere Frauen ihren Weg und das mag ich ganz besonders.


    Bei dem vorliegenden Buch handelt es sich um den zweiten Teil einer Reihe. Den Vorgänger habe ich nicht gelesen, konnte der Handlung aber trotzdem sehr gut folgen. Den ersten Teil werde ich aber gewiss noch nachholen.


    In der Geschichte geht es um Malou, eigentlich Marie-Louise, die sich von einer braven Apothekertochter zu einer bekannten und gern gelesenen Journalistin gemausert hat. Durch ihre sympathische Art gelingt es ihr das Vertrauen der Stars zu gewinnen und Informationen zu entlocken, die sonst niemand bekommt. Wird ihr Leben, vor allem im Privaten etwas ruhiger werden oder kommt da noch einiges auf sie zu?


    Als Kind der DDR kenne ich vorrangig nur Geschichten aus diesem Blickwinkel und daher ist es immer wieder schön auch mal in alte BRD Zeiten abzutauchen und wie es in der anderen Hälfte Deutschlands zuging.


    Besonders mitgefühlt habe ich wie sich Malou gegen die Männerdomäne durchsetzen muss, dass man sie immer unterschätzt und nicht für voll nimmt. Heute ist dies schon deutlich einfacher, auch wenn es immer mal wieder Konservative gibt, die genau diesen Zeiten hinterher trauern.


    Die in der Geschichte genannten Stars wie Romy Schneider, Roy Black und Co kenne ich natürlich, auch wenn ihre Glanzzeiten deutlich vor meiner Geburt lagen. Aber allein die Vorstellung denen als Reporterin so nahe sein zu können, das hat mir schon ein wenig Gänsehaut beim Lesen entlockt.


    Gut gefallen haben mir zudem die Einblicke in Malous Privatleben, dass schon mit einigen Geheimnissen gespickt ist, aber auch vor Freundschaft, Treue und Zusammenhalt glänzt. In der heutigen Zeit vermisse ich es manchmal, dass die Menschen um einen herum diese Werte nicht mehr haben oder darauf nicht so viel Wert legen, sondern Oberflächlichkeiten eine große Rolle spielen.


    Erwähnen möchte ich noch die Playlist im Buch. Bisher kannte ich so etwas nur von New Adult Büchern, fand es hier aber auch sehr passend. In den Lesepausen kann man auch mal beschwingt einen der Titel hören. Während des Lesens würde es mich persönlich jedoch zu sehr ablenken.


    Fazit: Eine berührende Geschichte, die mir mein Wochenende versüßt hat. Einfach mal an etwas anderes denken. Definitiv lesenswert.


    Bewertung: 5ratten und :tipp:

    Meine Meinung zum Buch:


    Titel: Fankultur bestimmt ihr Leben...


    Bei diesem wundervollen Buch benötigte ich leider einen zweiten Anlauf, eh ich dann richtig in das Erzählte abtauchen konnte. Man muss in jedem Fall in der richtigen Stimmung sein.


    In der Geschichte geht es um Akari, die seit einem Jahr von einem Idol aus einer J- Pop- Band regelrecht besessen ist. Sie gibt ihr letztes Hemd, um Masaki auf Konzerten nahe zu sein und Fanartikel kaufen zu können. Nur dafür geht sie nach der Schule arbeiten. Doch wie weit darf Fankultur wirklich gehen?


    Der Schreibstil Usamis ist eher nüchtern, wartet aber mit tollen sprachlichen Bildern und Vergleichen auf, so dass man sich das Geschilderte gut vorstellen kann.


    Durch den Roman wurde mir erst so richtig klar wie die Branche rund um J- Pop- Bands funktioniert und warum gerade das junge und beeinflussbare Menschen mitunter süchtig machen kann.


    Als das Thema Körperhygiene angesprochen wird bzw. das Fehlen davon, da hatte ich starke Charlotte Roche Vibes alias Feuchtgebiete.


    Beim Lesen wundert man sich wie ein junger Mensch so sehr in etwas aufgehen kann, denkt man jedoch selbst an sich als Teenager zurück, so weiß man selbst für wen man geschwärmt hat an Stars, nur vielleicht nicht in dem Ausmaß, weil dies durch das Fehlen sozialer Medien so gar nicht möglich war wie heute.


    Am meisten hat mich berührt wie sehr Akari doch eigentlich unter etwas ganz anderem leidet, aber anstatt ihre Eltern ihr helfen, wird sie nur unter Druck gesetzt. Sie soll sich fügen und ein brauchbares Mitglied der Gesellschaft sein. Nur ist die Frage wer das definiert?


    Fazit: Ein toller Roman über Fankultur, die über Grenzen geht. Das Gelesene wird bei mir lange nachhallen. Gern spreche ich eine Leseempfehlung aus, lasst euch bitte auf das Erzählte ein!


    Bewertung: 4ratten

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    Herausgeber ‏ : ‎ D.C. Odesza; 1. Edition (8. Juni 2023)

    Sprache ‏ : ‎ Deutsch

    Broschiert ‏ : ‎ 364 Seiten

    ISBN-10 ‏ : ‎ 3949539166

    ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3949539169

    Lesealter ‏ : ‎ Ab 17 Jahren



    Inhaltsangabe:



    Madison Barros ist zweiundzwanzig Jahre alt, hübsch, mutig und weiß, was sie will. Ihr Leben in Lissabon war nie leicht. Doch als sie erfährt, dass ihr Zwillingsbruder für sie einen Kredit bei den Lords der Nacht aufgenommen hat, will sie diesen, so schnell es geht, ablösen. Denn die Lords stehen für Gefahr, Macht, Einfluss und eine Menge Probleme. Zusammen mit ihrem Zwillingsbruder Cássio betritt sie eine Privatinsel, auf der eine geheime Party im dunklen Schloss der Lords stattfindet, um mit diesen zu verhandeln. Doch die vier Lords, von denen einer lasterhafter, sündhafter und düsterer ist als der andere, haben andere Pläne mit ihr. Zeitgleich betritt eine ominöse Person das Spielfeld und scheint einen Rachefeldzug gegen die Lords zu führen. Madison gerät ungeahnt in einen Strudel aus Gefahren, Intrigen und Machtspielchen. Wird sie es mit den Lords aufnehmen und das Schloss auf der Insel unbeschadet verlassen? Oder gerät sie in ein Spiel, aus dem sie nicht so einfach herauskommen wird?



    Autoreninfo:



    D.C. ODESZA ist das Pseudonym einer jungen, deutschen Autorin. Ihre Geschichten zeichnen sich durch tiefe Gefühle, sinnliche Momente, tiefbewegenden Handlungen und einem Hauch Spannung aus.



    Meine Meinung:



    Titel: Heiß wie ein Lavastrom...



    Nachdem ich den ersten spicy Roman gelesen hatte und mehr bei Booktok unterwegs war, ist mir dieser Titel immer wieder unter die Nase geraten und mein Interesse war geweckt. Ich bekam so viel, dass das Kopfkino nicht wieder ausgehen wollte.



    In der Geschichte geht es um Madison, deren Bruder einen Kredit für sie aufgenommen hat. Da sie die volle Summe nicht zurückzahlen können, wird Maddy kurzerhand zum Spielzeug der Verleiher: den vier Lords der Nacht. Wird sie die Schulden begleichen und danach noch ihr Leben weiterführen können oder wird sie daran zerbrechen?



    Ich weiß ehrlich gesagt gar nicht so richtig wo ich anfangen soll, da ich einfach alles an der Geschichte absolut vergöttere und gar nicht wusste, dass mich Dark Romance so dermaßen abholen würde.



    Da haben wir zum Beispiel einen mysteriösen Handlungsort: einsame Insel ohne Strom und Kommunikation und einen Killer vor Ort. Da sind die unglaublich heißen Lord, die unserer Hauptfigur den Kopf verdrehen, obwohl sie sie so heftig behandeln. Tausende Fragezeichen, die alle mal beantwortet werden wollen. Allein die Insel mit Schloss hat mir Gänsehaut bereitet.



    Der Schreibstil hat mich abgeholt wie schon lange nicht mehr. Nur noch ein Kapitel, dann leg ich mich schlafen und dann ist es doch wieder mehr als geplant. Das Suchtpotential ist jedenfalls enorm.



    Die expliziten Szenen im Buch muss man mögen und sollte dabei seine feministische Brille absetzen und es eben als eine Art Kunstform ansehen und nicht mit dem echten Leben vergleichen, denn nur dann sind diese ein echter Genuss. Aus diesem Grund gibt es zu Beginn des Buches auch eine Warnung. Wer es nicht mag und aushalten kann über Gewalt gegen Frauen zu lesen, auch im sexuellen Sinne, der sollte dieses Buch einfach nicht lesen, da man dann definitiv nicht glücklich damit wird.



    Maddy als Hauptfigur ist einfach nur eine Wucht. Sie ist so klug und taff, dass man gern selbst so wäre wie sie. Sie wehrt sich verbal so gekonnt, dass man ihre Sprüche und Konter am liebsten protokollieren möchte. Ich mag starke Frauenfiguren sehr, die wissen was sie wollen.



    Die vier Lords sind nach Planeten benannt und strahlen jeder für sich eine besondere Aura aus. Die Herren haben mich selbst noch in meine Träume verfolgt.



    Das Ende des ersten Bandes ist offen, so dass nicht klar ist wer die Lords tot sehen möchte und wieso. Dieses Mysterium zieht sich auch durch das komplette Buch und sorgt zusätzlich für Spannung.



    Fazit: Ich habe in jedem Fall Blut geleckt und will wissen wie es weitergeht und auch was die Autorin sonst so geschrieben hat. Ich bin regelrecht geflasht.



    Bewertung: 5ratten und :tipp: und


    :schweinskram: :schweinskram: :schweinskram:

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    Herausgeber ‏ : ‎ Blanvalet Taschenbuch Verlag; Deutsche Erstausgabe Edition (22. März 2023)

    Sprache ‏ : ‎ Deutsch

    Broschiert ‏ : ‎ 416 Seiten

    ISBN-10 ‏ : ‎ 3734112737

    ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3734112737

    Originaltitel ‏ : ‎ Flock (The Ravenhood Book 1)


    Inhaltsangabe:


    Der Deal ist simpel: Ein Jahr lang soll die 19-jährige Cecelia zu ihrem entfremdeten Vater nach Triple Falls ziehen und in dessen Fabrik arbeiten. Im Gegenzug erhält sie Zugang zu seinem Vermögen. Angewiesen auf das Geld, um ihrer kranken Mutter helfen zu können, willigt Cecelia ein – nichts ahnend, dass sie als Tochter des Chefs dort nicht den einfachsten Start haben wird. Doch das ändert sich, als sie Sean kennenlernt. Der attraktive Kollege macht sie mit seinen Freunden bekannt, einer Gruppe junger Männer, die alle nach ihren eigenen Regeln leben und dasselbe Raben-Tattoo tragen. Verwirrt von ihren Gefühlen für Sean, aber auch für dessen geheimnisvollen Kumpel Dominic, ist Cecelia entschlossen, das Jahr zu nutzen, um herauszufinden, was – und vor allem wen – sie wirklich will …


    Autoreninfo:


    Kate Stewart ist mehrfache "USA Today"-Bestsellerautorin, und das nicht ohne Grund: Ihre Romane rauben ihren Fans den Atem! Insbesondere ihre "The Ravenhood"-Trilogie traf mitten in das Herz ihrer Leser*innen und wurde zu einer weltweiten TikTok-Sensation.

    Die gebürtige Texanerin lebt mit ihrem Mann inmitten der Blue Ridge Mountains in North Carolina. Wenn sie nicht gerade am Schreibtisch sitzt und knisternde Geschichten zu Papier bringt, vertreibt sie sich gern die Zeit mit Fotografie, dem Hören von und Tanzen zur Musik der 1980er- und 1990er-Jahre oder mit einem Glas gutem Whiskey.



    Meine Meinung:


    Titel: Meine erste spicy Erfahrung...


    Ich bin ja nicht so der Freund von Liebesromanen, Romance oder ähnlichem, aber vor diesem Trend konnte ich nicht fliehen und ich bin dankbar, dass ich es ausprobiert habe.


    In der Geschichte geht es um Cecelia, die zu ihrem Vater nach Triple Falls muss. Dort soll sie in seiner Fabrik arbeiten und sich beweisen. Wenn ihr dies gelingt, erhält sie Zugang zu seinem Geld, welches sie dringend braucht um ihrer Mutter zu helfen. Was wird das Jahr bei ihrem Vater für sie parat halten? Und was sind eigentlich Sean und Dominic für Typen, die so ganz anders sind als alle Männer, denen sie zuvor begegnet ist?


    Da mir der Roman empfohlen wurde, wusste ich bereits vor dem Lesen, dass es spicy Handlung geben wird. Mir war dies keineswegs zu viel und ich fand die erotischen Szenen auch sehr angenehm und realistisch beschrieben. Es ist keine stupide Körperlichkeit, sondern man spürt auch wieviel Gefühl und Leidenschaft dabei ist.


    Trotz ihres jungen Alters habe ich mich Cecelia sehr nahe gefühlt. Natürlich agiert sie ab und zu etwas naiv, aber wenn jemand einen den Kopf verdreht hat, dann ist man auch nicht zwingend bei klarem Verstand.


    Das Mystische rund um Sean und Dominic hat mir ebenfalls gut gefallen. Erst nach und nach wird klar warum sie ein Rabentattoo tragen und was ihre Gang so treibt. Stewart gelang es sehr gut mich als Leser ein ums andere Mal hinters Licht zu führen, denn man glaubt zu wissen was Sache ist, um dann wieder eines Besseren belehrt zu werden.


    Der Schreibstil der Autorin ist so angenehm leicht zu lesen, dass man nur so durch die Seiten fliegt. Gerade auch weil man die Figuren so gern hat, bleibt man neugierig und möchte die Geschichte am liebsten in einem Rutsch lesen.


    Fazit: Die Geschichte ist so viel mehr als ein Erotikroman. Ich freue mich schon auf Teil 2, der bereits parat liegt. Von mir eine klare Leseempfehlung. Klasse!


    Bewertung: 5ratten und :tipp:

    Meine Meinung zum Buch:


    Titel: Hör auf dein Herz!


    Von Brigitte Riebe habe ich schon einige tolle Bücher gelesen und so stellte sich gar nicht erst die Frage, ob ich hier reinschmökern würde oder nicht. Und ich habe es mal wieder genossen.


    Kennt ihr das, wenn ihr Bücher sehr langsam lest, weil ihr die Figuren so gern habt und einfach nicht möchtet, dass ihr sie erst einmal ziehen lassen müsst? Genauso erging es mir hier.


    In der Geschichte geht es um Johanna Fuchs, die das Haus der Füchsin erbt, nur hat sie noch nie von einer Tante namens Lisbeth gehört. Warum hat niemand aus der Familie sie je erwähnt und warum ist sie Alleinerbin? Johanna begibt sich aufs Land und stellt schnell fest, dass es sich dort ganz anders lebt als "nur" Tochter eines reichen Fabrikanten zu sein. Wird sie das Landleben meistern? Und was wird ihr noch widerfahren?


    Johanna ist als Protagonistin jemand, den man sofort ins Herz schließt. Man möchte sie einfach in den Arm nehmen wie herzlich sie mit den Dorfbewohnern umgeht und sich gegen ihre Eltern durchsetzt. Ich liebe starke Frauenfiguren und genauso ist sie auch. Zudem ist es so spannend ihr dabei zu folgen wie sie ein Geheimnis nach dem anderen lüftet.


    Gut gefallen hat mir zudem, dass die Dorffrauen Kätt und Lika sie in ihrer Mitte aufnehmen und alle sich gegenseitig helfen und so eine feste Einheit werden. Auch diese Figuren, wie viele andere Nebencharaktere wissen zu überzeugen.


    Zudem gelingt es Frau Riebe die Region der Eifel dem Leser sehr bildlich vor Augen zu führen und auch der politische Wandel und was in der Zeit um 1920 und danach geschieht, wird sehr authentisch beschrieben.


    Ansonsten kann ich nur sagen, dass der Leser keinesfalls geschont wird und hier nur feel good erlebt, denn es gibt auch jede Menge Drama. Ich musste das ein oder andere Mal wirklich schlucken oder aber ein paar Tränchen verdrücken und das passiert mir nicht oft.


    Ganz besonders schön fand ich die Verbindung zu den Tieren, allen voran die Füchsin. Ich mag es, wenn im realen Leben auch mal etwas passiert, das etwas Mystisches hat.


    Fazit: Ein wundervoller Roman, der mir schöne Lesestunden verschafft hat. Unbedingt lesen!


    Bewertung: 5ratten und :tipp:

    Meine Meinung zum Buch:


    Titel: Das Wien der 60er Jahre...


    Auf diesen neuen Seethaler wartete ich sehnsüchtig und ich habe ohne Kenntnis über den Inhalt direkt meine Nase ins Buch gesteckt und ich wurde nicht enttäuscht.


    In der Geschichte geht es um Robert Simon, der keine Lust mehr auf Gelegenheitsjobs hat, sondern seinen Traum vom eigenen Café leben möchte und so pachtet er eine Wirtschaft, die die besten Zeiten bereits hinter sich hat. Wird sein Traum das wahre Glück oder zum Albtraum?


    Die große Kunst des Autors ist hier das Alltägliche der 60er in Wien zu beschreiben. Angelegt in der Nähe des Karmelitermarktes, wo bereits "der Trafikant" spielt, sieht der Leser die Armut der Menschen, die dennoch genügsam und zufrieden mit ihrem Schicksal sind, wissen sie doch genau, dass es nicht viel Veränderung geben wird. So wird das Café zu ihrem Rückzugsort, wo sie sich austauschen und einfach mal den Alltag für einige Minuten oder Stunden vergessen können.


    Man merkt, dass die Arbeit im Café schon derbe Plackerei ist. Will Robert über die Runden kommen, so muss er jeden Tag offen haben. Ganz nebenbei erfahren wir als Leser wie er aufgewachsen ist und durch welche dunklen Pfade er schon gehen musste. Da hatte ich teils Gänsehaut, vor allem was das Schicksal seiner Eltern betraf. Man hat ihn einfach gern, weil ihn bereits kleine Dinge erfreuen, wie eine funktionierende Zapfanlage oder dass seine Gäste sich einmal nicht prügeln.


    Doch nicht nur Robert fordert das Leben, sondern auch die Menschen um ihn herum. Da ist der Fleischermeister Johannes Berg, dessen Frau ein Kind nach dem anderen bekommt und er dennoch die Zeit findet sich um seinen alten Vater zu kümmern. Da ist Bedienung Mila, die einfach nur endlich ankommen möchte und so viele mehr.


    Interessant fand ich, dass zum Einen durch einen beobachtenden Erzähler über die Akteure berichtet wird und zwischendrin ist der Leser ab und zu Zuhörer bei den Gesprächen zweier älterer Damen, die sich im Café aufhalten. So erhält man einen zusätzlichen Blickwinkel.


    Die Botschaft des Romans ist eindeutig. Lass dich vom Leben nicht unterkriegen. Wenn du fällst, dann steh wieder auf, denn nur dann findest du deinen Platz im Leben.


    Fazit: Seethaler ist ein Garant für gute Lektüre, die unterhält und den Leser fordert. Von mir eine klare Leseempfehlung.


    Bewertung: 5ratten und :tipp:

    Meine Meinung zum Buch:


    Titel: Der große Traum vom Surfen...


    Der Roman fühlte sich bereits vom Klappentext und von der Optik her wie ein richtiger Sommerroman an und so war meine Neugier groß.


    In der Geschichte geht es um Gidget, die in Malibu unbedingt surfen lernen will, nur leider machen das keine jungen Frauen, sondern ausschließlich Männer. Sie versucht immer wieder Kontakt zu den ansässigen Surfern aufzunehmen, bis diese dann Erbarmen haben und sie in ihrer Runde aufnehmen. Wird sie als eine der ersten Frauen das Brett beherrschen? Und was machen die vielen Schmetterlinge da in ihrem Bauch?


    Die Handlung wird über Gidget als Ich- Erzählerin dem Leser nahegebracht und es fühlte sich sogar eher so an als würde man heimlich ihr Tagebuch lesen, weil es doch schon sehr intim ist und tiefe Einblicke in ihre Gefühlswelt bietet.


    Der Ton und die Sprache sind die einer jungen Frau, die bereits versucht sich sehr weiblich und erwachsen auszudrücken, denn genau das möchte sie sein und dennoch klingt immer wieder ihre kecke, freche Art durch, was ich ungemein an ihr mochte.


    Gidget ist eine Figur, die einen bereits auf den ersten Seiten für sich gewinnt, wenn sie über ihren vermeintlich schlauen Lehrer herzieht und einfach nur ihren eigenen Kopf haben möchte.


    Der Roman ist ansonsten nicht nur eine Liebeserklärung an das Surfen, sondern auch eine Coming of Age Geschichte mit all den neuen Erfahrungen, die das Erwachsenwerden mit sich bringt.


    In meinen Augen eignet sich das Buch für jung und alt, da einfach jeder angesprochen wird und die Story so frisch und unterhaltsam ist. Zudem spürt man absolut nicht, dass der Titel bereits in den 50ern erschienen ist. Zeitlos eben.


    Fazit: Ein kurzweiliger Roman, den ich nur jedem wärmstens empfehlen kann. Klasse!


    Bewertung: 5ratten und :tipp:

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    Herausgeber ‏ : ‎ dtv Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG; 1. Edition (16. März 2023)

    Sprache ‏ : ‎ Deutsch

    Gebundene Ausgabe ‏ : ‎ 272 Seiten

    ISBN-10 ‏ : ‎ 342328319X

    ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3423283199



    Inhaltsangabe:

    Über fünfzig Jahre lang teilen sie ihr Leben. Doch nun ist der Mann schwer krank. Lange schon wird er palliativ umsorgt; und so wird der Radius des Paares immer eingeschränkter, der Besuch seltener, die Abhängigkeit voneinander größer.

    Kraftvoll und poetisch erzählt Helga Schubert davon, wie man in solchen Umständen selbst den Verstand und der andere die Würde behält.


    Autoreninfo:


    Helga Schubert, geboren 1940 in Berlin, war Psychotherapeutin und Schriftstellerin in der DDR. Nach zahlreichen Buchveröffentlichungen zog sie sich aus der literarischen Öffentlichkeit zurück, bis sie 2020 mit der Geschichte "Vom Aufstehen" den Ingeborg-Bachmann-Preis gewann. Der gleichnamige Erzählband erschien 2021 bei dtv und war für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert.


    Meine Meinung:

    Titel: Was hält Liebe aus?

    Ehrlich gesagt bin ich relativ erwartungslos an die Lektüre gegangen. Eigentlich wollte ich nur kurz reinlesen, um zu sehen ob das Geschilderte überhaupt etwas für mich ist, nur um dann zu merken, dass ich nicht mehr aufhören konnte und diesen Titel an einem Tag inhaliert habe.

    Die Autorin beschreibt mit ruhigen Worten alle Facetten der Pflege ihres Mannes, mit schönen aber eben auch sehr vielen anstrengenden Momenten.

    Die genutzte Sprache hat etwas so leichtes und trifft dennoch mitten ins Herz, denn wie soll man das bekommen und erleben in der heutigen Gesellschaft, wo es schon unrealistisch ist 10 Jahre gemeinsam zu leben, geschweige denn 50 Jahre und mehr. Da wird jemand wie ich aus der Generation Y sehr sehr nachdenklich, denn weder wüsste ich, ob sich jemand für mich so aufopfern würde, noch ob ich dies für jemanden machen wollen würde.

    Das Geschilderte hat mich sehr nachdenklich gestimmt und tief berührt. Es ist so immens ehrlich und dennoch scheint die Liebe hier Berge zu versetzen oder ist es nur der Wille der Pflegenden?

    Für mich definitiv ein Buch, dessen Lektüre ich vermissen würde und das wo ich eher zufällig und unwissend danach gegriffen habe, nur um dann zu merken wie sehr ich das vielleicht gerade brauchte.

    Fazit: Bedrückend, berührend, ehrlich und einfach kostbar. Ich kann nur eine klare Leseempfehlung aussprechen! Für mich ein Lesehighlight 2023.

    Bewertung: 5ratten und :tipp:

    Meine Meinung zum Buch:


    Titel: Kleine Kinder, kleine Sorgen, große Kinder, ach was weiß ich...


    Ich habe bisher die komplette Reihe gelesen und so war ja irgendwie klar, dass ich auch diesen Band lesen würde.


    In diesem Teil sind die Kids einfach mal volljährig und teilweise aus dem Haus und dennoch bleibt man ja Mutti und Vati.


    Ich fands cool, dass es als völlig normal dargestellt ist, dass viele Eltern eben getrennt sind, wenn die Kinder aus dem Haus sind. So sieht nun mal die Realität aus. Happyends gibt es nur in Hollywoodfilmen.


    Die kurzen Storys können in einem Rutsch oder komplett am Stück gelesen werden. Es sind kleine Anekdoten aus dem Alltag, nicht mehr und nicht weniger. Ich denke jeder hat solche Erlebnisse schon gehabt.


    Das was mir vor allem gefallen hat war die aktuelle Sprachweise und eben auch welche Probleme und Krisen die Jugendlichen und jungen Erwachsenen heute sehen im Vergleich zu meiner Generation Y.


    Die Geschichten sind natürlich oft überspitzt dargestellt und man muss den Humor mögen. Für einen kurzen Lacher oder eine kleine Ablenkung aber so etwas von gut.


    Fazit: Solide Fortsetzung der Reihe. Wer die ersten Bände mochte, kommt auch hier auf seine Kosten.


    Bewertung: 4ratten

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    Herausgeber ‏ : ‎ Diogenes; 5. Edition (25. März 2020)

    Sprache ‏ : ‎ Deutsch

    Taschenbuch ‏ : ‎ 240 Seiten

    ISBN-10 ‏ : ‎ 3257245254

    ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3257245257

    Originaltitel ‏ : ‎ Wurfschatten



    Inhaltsangabe:



    Ada ist eine begabte junge Schauspielerin, doch ihr Leben wird von Ängsten beherrscht. So sehr, dass sie nur noch mit aufwendigen Ritualen zur Ruhe kommt und sich kaum mehr aus ihrer Wohnung traut. Weil sie die Miete seit Monaten schuldig bleibt, setzt der Vermieter ihr seinen Enkel Juri als Mitbewohner vor die Nase. Für Ada ist der junge Mann eine Zumutung, eine Invasion – oder vielleicht doch das Beste, was ihr passieren kann?



    Autoreninfo:



    Simone Lappert, geboren 1985 in Aarau, studierte am Schweizerischen Literaturinstitut in Biel. Mit ihrem Debütroman "Wurfschatten" stand sie auf der Shortlist des ZDF-aspekte-Preises, ihr Roman "Der Sprung" war für den Schweizer Buchpreis nominiert. Für ihre Lyrik wurde sie mit dem Heinz-Weder-Preis und einem Werkbeitrag des Fachausschusses Literatur Basel ausgezeichnet. Sie ist Präsidentin des Internationalen Lyrikfestivals Basel und war Schweizer Kuratorin für das Lyrikprojekt "Babelsprech.International". Sie lebt in Zürich.



    Meine Meinung:



    Titel: Die Angst vor der Angst...



    Simone Lappert hatte mich enorm mit ihrem Roman "Der Sprung" begeistern können und so wollte ich mehr Stoff von ihr lesen.



    In der Geschichte hier geht es um Ada, deren Welt eine andere ist als die unsrige, denn sie hat Angst. Angst vor Krebs, Angst vor einem Unfall, generell Angst zu sterben. Doch wie soll sie da nur wieder rauskommen aus dieser Spirale? Und will sie das überhaupt?



    Zunächst einmal benötigte ich etwas Zeit, um in die Handlung abtauchen zu können, denn ich hatte viele Fragezeichen. Ada als Figur konnte ich erst nur schwer greifen, was wohl an dem Nebel aus Angst um sie herum lag, denn so diffus wie ihre Ängste für Außenstehende sind, so diffus war sie mir. Erst mit der Zeit erfährt man wie alt sie ist und die Gründe dafür. Auf den ersten Seiten dachte ich noch sie wäre eine alte Frau kurz vor ihrem Lebensende, aber da hatte ich mich enorm getäuscht.



    Juri ist als Figur das komplette Gegenteil von ihr und das obwohl er auch mit sich zu kämpfen hat. Ich mochte ihn auf Anhieb sehr gern und konnte mich enorm mit ihm identifizieren.



    Der Autorin gelingt es sehr intensiv und auf leisen Sohlen das Thema Panikattacken und Angstzustände und die Angst davor, dass jemand davon erfährt, zu schildern. Das Dargestellte war berührend und bedrückend zugleich, weil man gefühlt dachte man wäre selbst betroffen.



    Fazit: Komplett anders als "Der Sprung" und mal etwas anders. Gern spreche ich eine Empfehlung aus.



    Bewertung: 4ratten

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    Herausgeber ‏ : ‎ Luchterhand Literaturverlag; Originalausgabe Edition (10. August 2015)

    Sprache ‏ : ‎ Deutsch

    Broschiert ‏ : ‎ 208 Seiten

    ISBN-10 ‏ : ‎ 9783630874944

    ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3630874944


    Inhaltsangabe:


    Kathrin Weßlings neues Buch ist eine Sammlung von Stories über die unerträgliche Fragilität der Liebe und des Liebens. "Morgen ist es vorbei", das sind 13 Geschichten über die Liebe. Über die Sehnsucht, sich im anderen zu verlieren. Und über den Schmerz, verlassen zu werden. Kathrin Weßling erzählt mit großer psychologischer Klarsicht und zugleich mit hoher emotionaler und sprachlicher Kraft von gebrochenen Herzen und von solchen, die andere brechen, von Tränen und vom Kämpfen, vom Hoffen und vom Warten, von Erleichterung und Glück, vom Wahnsinn wilder Herzen eben. Die Protagonisten ihrer Stories wissen: Liebeskummer ist ein Bumerang aus Stacheldraht. Der kommt zurück, egal, wie sehr du schreist und rennst und bebst und kämpfst. Und manchmal ist da diese winzige Ahnung, die dich nicht schlafen lässt: Morgen ist es vielleicht vorbei. Und manchmal ist der einzige Gedanke, der dich durch die langen Nächte in der Stadt rettet: Morgen ist es besser, morgen wird ein besseres Morgen sein, morgen ist es endlich vorbei.


    Autoreninfo:


    Kathrin Weßling, 1985 geboren, lebt in Hamburg und arbeitet dort als Social-Media Managerin beim stern und leitet die Redaktion eines digitalen Stadtmagazins. 2012 erschien ihr vielbeachtetes Buch „Drüberleben“, das 2013 unter der Regie von Daniel Wahl auch als Theaterstück am Theater Freiburg uraufgeführt wurde. Kathrin Weßling gibt Workshops und hält Vorträge in den Bereichen Social Media, Blogs, Online-Redaktion und Blogger-Kooperationen. Sie bloggt unter http://kathrinwessling.de. „Morgen ist es vorbei“ ist ihr zweites Buch.


    Meine Meinung:


    Titel: Herzschmerz in all seinen Facetten...


    Da mir die aktuelleren Romane der Autorin gefielen, wollte ich es mal mit einem älteren Werk probieren und griff nun zu den Stories, die es so etwas von in sich haben.


    Die Kurzgeschichten sind mal sehr wenige Seiten lang, mal reichen sie über mehr als zwanzig Seiten und dennoch eint sie immer, dass es um Liebe und Herzschmerz geht.


    Normalerweise werden Liebeskummer und Co immer recht romantisiert dargestellt und am Ende findet man dann doch das große Glück, man muss nur etwas Geduld haben. Kathrin Wessling beschreibt hingegen wie es wirklich ist: schmerzhaft, hart und meist ohne Happyend.


    Da die Stories emotional schon so derbe berühren wie wenn man mit einer Rolle Stacheldraht gestreichelt wird, sollte man dieses Buch gewiss nicht direkt nach einer Trennung lesen, sondern eher wenn sich das Ganze etwas gesetzt hat und man mit dem Verarbeiten dazu bereits begonnen hat, denn sonst zieht einen das Geschilderte emotional sehr runter.


    Gut gefallen hat mir zudem, dass nicht nur aus der Sicht einer Frau das Thema beleuchtet wird, sondern es Männern ganz genauso gehen kann und sie eben auch mal am Boden zerstört sein können. Das war sehr glaubhaft dargestellt.


    Fazit: Liebe ist so viel mehr als eitel Sonnenschein und das zeigt dieser Band sehr intensiv. Gern spreche ich eine Empfehlung aus.


    Bewertung: 4ratten