Nun habe ich die ersten 76 Seiten des Buches hinter mir und möchte mich zuerst einmal bedanken, dass ich an dieser wundervollen Leserunde teilhaben kann. Das Buch hat einen ganz besonderen eigenen Reiz und ist bezaubernd kurzweilig.
Die Art des Schreibens in Briefform liegt mir sehr, vielleicht auch, weil ich gerne viele und lange Briefe verfasse und ich diese Form sich auszudrücken schon immer sehr geschätzt habe.
Das Buch war von der ersten Seite an alles andere als langweilig. Innerhalb kürzester Zeit gelingt es der Autorin einen mitten hinein in das Geschehen zu katapultieren und man kann es kaum beiseite legen, da man einfach wissen möchte, wie es weitergehen mag. Auch jetzt zwinge ich mich gerade förmlich zu einer Lesepause, da ich Euch meine Eindrücke zum ersten Teil des Buches schildern möchte - verzeiht mir, aber lieber wäre es mir gerade einfach weiterzulesen um zu erfahren was geschehen wird.
Mir persönlich obliegt der Sprachstil sehr, die Sätze sind zwar recht einfach gehalten und vollkommen schnörkellos, aber sie fügen sich in wunderbarer Weise zusammen, wie es wohl simple Noten mit ein paar Nuancen der höheren Kunst der Musik vermag.
Ich mag diese klare, reine Erzählweise, so dass ich auch das ein oder andere Klischee, welchem die Autorin sich benutzte verzeihen kann. Mitunter finden sich sogar wirklich wundervolle Juwelen unter den Sätzen, wenngleich auch diese eher einfach und frei von großen metaphorischen Bildern daherkommen. „Wenn man einen geliebten Menschen fest an sich drückt, ist an davon überzeugt, dass man einen unauslöschlichen Abdruck auf seiner Seele hinterlässt.“ (Seite 39, letzter Absatz)
Die Zeitsprünge in der Geschichte stören mich nicht im Geringsten, im Gegenteil sie erhöhen meinen Spannungsbogen noch mehr, da sie genau an den richtigen Stellen abbricht und man möglichst schnell voran kommen möchte, um zu wissen wie es weitergeht.
Das der Sohn Samuel nur kurz erwähnt wurde empfinde ich nicht als taktlos ebenso wenig habe ich dabei das Gefühl, dass es unangebracht ist. Ich vermute, dass ihm noch der entsprechende Raum im weiteren Verlauf gegeben wird. Die Sorge des Protagonisten gilt der lebenden Person, seiner geliebten Frau Eléonore. Sie muss er jetzt retten und es ist für mich natürlich, dass er sich nicht in der Vergangenheit festbeisst, sondern versucht einen Weg zu finden wie er sie aus dem Koma befreien kann. Zumal seine Trauer um Samuel zwischen den Zeilen erkennbar ist.
Das sind so im Großen und Ganzen meine ersten Eindrücke und nun hält mich nichts mehr an dem Rechner, nun möchte ich einfach nur noch weiterlesen … Das sei mir hoffentlich verziehen.