Matt hat Julie doch mehr oder weniger verboten, seine Eltern darauf anzureden und sie hält sich daran. Er hat ihr aber erzählt, dass ein Therapeut meinte, sie sollen Celeste ihren Pappfinn lassen.
Aber würdest Du Dich so ruhig verhalten, bei dem doch sehr auffälligen Verhalten der ganzen Familie? Ich glaube irgendeine Form von Recherche würde ich schon machen. Und das wäre nicht nur die Googlesuche.
Da könntest du recht haben. Julie hat überhaupt ein sehr seltsames Verhältnis zu ihrem immer abwesenden Vater. Sie hat ihn vordergründig sehr gern, will ihn aber nicht um Unterstützung für ihr Studium bitten. Komisch fand ich auch, dass sie auf renommiertere Colleges als Whitney verzichtete, weil sie sich das Studiengeld dafür nicht leisten kann. Ihr Vater verdient anscheinend sehr viel und sie hatte auch keine Bedenken sich ein Smartphone von ihm schenken zu lassen. Außerdem reagiert sie sehr seltsam, als sie ihr Professor auf ihr Verhältnis zu ihrem Vater anspricht.
Die Reaktion habe ich mir eher damit erklärt...um jetzt mal ein wenig klischeehaft zu werden. Das sie einfach ein typisches Scheidungskind ist mit den klischeemäßigen psychischen Macken . Zumindest fand ich so ihre Reaktion für mich recht logisch.
Nein, das war mir neu. Ich fürchte, ich werde die anderen Bücher dann auch lesen müssen. Denn bis jetzt gefällt es mir sehr gut.
Bei mir kommt es darauf an, wie ich dieses Buch letztendlich finde. Ich schwanke nämlich noch etwas.
Übrigens finde ich es sehr seltsam, dass Erin und Roger so überhaupt nicht mehr mit dem Auto fahren und sich auch nicht um ihr Fahrzeug kümmern. Erins Erklärung mit dem ökologischen Fußabdruck kam mir irgendwie vorgeschoben vor. Versteht mich nicht falsch, ich bewundere jeden, der es schafft, gänzlich auf sein Fahrzeug zu verzichten und lasse mein Auto auch so oft es geht stehen. Trotzdem sagt mir mein Bauch, dass es im Fall des Ehepaars Watkins auch noch andere Gründe gibt, warum sie nicht mehr fahren wollen.
Ich hatte eher an einen Fallschirmsprungunfall gedacht. Da dies so oft erwähnt wird. Aber das Auto klingt auch logisch.
Spricht Erin eigentlich die ganze Zeit über in der Vergangenheitsform über ihren Sohn oder fiel es mir in diesem Abschnitt nur auf, weil ich darauf geachtet habe?
Soweit ich mich erinnere redet sie die ganze Zeit in der Vergangeheitsform von ihm.
Ha, wie wir schon vermutet haben, darf Julie bei den Watkins bleiben - prima, damit ist sie ganz nahe bei Celeste und der Familie. Daß hier irgendwas im argen liegt, wird immer deutlicher - das Gespräch mit Mr. Cooley fand ich hier sehr aufschlußreich, auch die Verbindung zu Julie als Scheidungskind, die ihren Vater kaum sieht. Ich bin ja gespannt, wie der Weihnachtsurlaub wird, hoffentlich hat ihr Dad auch wirklich Zeit für sie; ich befürchte, daß er eigentlich beruflich zu den ganzen Hotels unterwegs ist und sie einfach mal mitnimmt. Warum ziert sich Julie so, ihren Vater wegen Geld für das Studium anzuhauen? Es scheint doch so, daß er finanziell deutlich besser dasteht als ihre Mutter und Julie ist nun auch niemand, die einfach das Geld auf den Kopf haut, sie macht sich ja immer Gedanken, damit ihre Mutter nicht zu viel Geld für ihr Studium ausgeben muß. Ihrem Vater müßte das doch auch klar sein, daß er auch etwas zur Unterstützung beitragen könnte.
Ich denke das Verhältnis zwischen ihr und ihrem Vater ist sehr distanziert und daher traut sie sich vielleicht nicht das Thema Geld anzusprechen.
Matt tut mir in diesem Abschnitt ziemlich leid: er scheint im Schatten seines großen Bruders Finn zu stehen, Erin übt ziemlich viel Druck auf ihn aus, was das Studium anbetrifft; als ob sie möchte, daß Matt so gut wie Finn wird oder, schlimmer noch, so wird wie er. Wahrscheinlich hatte Finn auch viele Freunde und war immer auf Partys anzutreffen - vielleicht will Matt das alles deswegen nicht? Vielleicht will sich Matt hier etwas von dem übergroßen Finn abgrenzen.
Ich denke, wenn Finn tatsächlich tot ist, wird er von seiner Familie noch mehr auf ein Podest gehoben und dann hat es Matt wahrscheinlich doppelt schwer mit ihm zu konkurieren.
Julie stellt das sehr geschickt an, wie sie versucht, Celeste zu helfen - schön, daß auch Seth mitgespielt hat. Seth ist mir bisher auch ziemlich sympathisch, auch wenn er nun erstmal zwischen Matt und Julie steht Celeste bemerkt schon, wie sie auf ihre Umgebung wirkt und in dem Café hat sie mir leid getan, als die Jungs über sie getuschelt und gekichert haben. Julies Reaktion, daß sie sich bei Seth für die Theaterrequisite bedankt, fand ich gut, auch wenn ihr die Situation selber ebenfalls kurz mal peinlich war, aber so nimmt sie etwas den Druck von Celeste.
Wobei ich die Reaktion von Celestes Klassenkameraden durchaus nachvollziehen kann. Wer würde bei so einer seltsamen Begegnung nicht mittuscheln. Was ich aber beruhigend fand war, daß Celeste scheinbar noch nicht komplett in ihrem Schneckenhaus wohnt. Sie bekommt Reaktionen Anderer noch mit und sie machen ihr auch noch etwas aus. Traurig zwar, aber ich denke das macht sie vielleicht in irgendeiner Form dann doch noch zugänglich.
Richtig gut hat mir Julie gefallen, als sie sich mit Onkel Pete anlegt: dessen Ansichten sind ja haarsträubend! Gut, für Julies Mutter ist es schade, sie hatte sich das Familienfest sicherlich anders vorgestellt und natürlich ist es auch traurig, daß Julie feststellt, daß sie nicht mehr so richtig zu ihrer Familie "passt".
Hier war ich so etwas zweigespalten. Natürlich fand ich die Ansichten ihrer Familie auch teilweise daneben. Auf der anderen Seite finde ich es auch arrogant Menschen oder Ansichten auf diese Art zu verurteilen, die man scheinbar vorher selbst geteilt hat. Ich hoffe ihr versteht wie ich das meine. Natürlich ist es gut, wenn man eine andere Sichtweise bekommt und deutlich erkennt was richtig und falsch ist. Aber trotzdem sollte man dann etwas sachter mit seinem Urteil sein.
Was ich i.ü. in Bezug auf die Emailerei und Facebookerei und Finn und Julie noch seltsam finde ist, daß Finn scheinbar wenn er sich scheinbar an unzugänglichen und naturbelassenen Orten aufhält scheinbar immer Internet hat.