Beiträge von Agarepth

    Erstmal vielen Dank für die Rezension dieses Buches, sonst wär mir diese Perle doch glatt durch die Lappen gegangen. :zwinker:


    An sich ist es ja wirklich wenig SciFi, aber gerade durch den sparsamen Einsatz von Zeitreise-Terminologie bleibt der Fokus stets auf den beiden parallelen Storylines. Für meinen Geschmack gibt es hier und da zwar einige längliche Passagen und unnötige Wiederholungen, aber der verzweifelte und aussichtslose Kampf Kivrin's um die Leben der ihr ans Herz gewachsenen Dorfbewohner ist wirklich mitreißend inszeniert.
    Und auch das eingesetzte Zeitreise-Konzept zeigt einige interessante Ansätze, insbesondere der/die/das ominöse "slippage", welches Dunworthy ja so einiges an Kopfzerbrechen bereitet.


    Klasse Buch, der Wertung im ersten Post kann man durchaus zustimmen.


    mfg aga


    PS: Aber eins hätte ich als Leser gern noch aufgelöst bekommen:

    Über die korrekte Reihenfolge kann man sich sicher streiten, weil auch die Erscheinungsdaten der Bücher keinen Zusammenhang zum Storyverlauf haben. Z.b. Chasm City ist eher nur eine Randstory im selben Universum, auch wenn der Hauptcharakt in "Die Arche" nochmal als Nebenrolle auftaucht.


    Leider hat mich das Ende von "Die Arche" nach einem sonst recht interessantem Verlauf arg enttäuscht und ob ich die (hoffentliche^^) Fortsetzung "Offenbarung" lese werde, steht noch "in den Sternen" :zwinker:

    Nachdem ich von "Unendlichkeit" sehr positiv überrascht war, musste sofort der nächste Reynolds-Roman her, der zwar ebenfalls im Universum von Unendlichkeit angesiedelt ist, aber ansonsten nur wenig direkten Bezug dazu hat.


    Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links


    Der Haupt-Handlungsstrang beschäftigt sich mit der Jagd des Söldners Tanner Mirabel auf einen gewissen Argent Reivich, da dieser seinen Boss, Waffenhändler und Kriegsverbrecher Cahuella und dessen Frau Gitta auf dem Gewissen hat. Dabei hegt Tanner keinen persönlichen Groll gegen Reivich, sondern versteht seine Rachemotive, denn Argents Familie wurde mit Waffen von Cahuella ermordet. Doch das ändert nichts an einer Tatsache: Reivich muss sterben.


    Die Jagd beginnt auf dem Planeten "Sky's Edge" doch die Verfolgung Reivichs wird schnell auf einen anderen Ort verlegt:
    Nachdem Tanner knapp dem Tod entronnen ist, erwacht er mit lückenhaftem Gedächtnis in einer Wiederbelebungsstation um den Planeten Yellowstone. Dort erfährt er, dass Reivich wenige Tage vorher dort "aufgetaut" wurde und sich bereits auf dem Planeten befindet. Währenddessen plagen ihn im Schlaf Träume, die Episoden aus dem Leben von Sky Haussmann zeigen; eine Folge des Indoktrinationsvirus, denn er sich auf Sky's Edge zugezogen hat. Dieser Virus übermittelt die Doktrin der Haussmann Sekte und führt zu blutigen Stigmata; ein sehr erfolgreiches Bekehrungsmittel. Diese Ausschnitte bilden den zweiten Handlungsstrang, der einige hundert Jahre zuvor spielt.


    Sky Haussmann befindet sich auf einem von 5 Raumschiffen, die sich über Generationen hinweg auf einer Siedlungsmisson zum Planeten "Journey's End" befinden. Aus dem Flottenverband ist schnell eine verfeindete Verwandschaft geworden, denn jeder will zuerst am heiß ersehnten Ziel ankommen. Sky wächst zum skrupellosen Kapitän heran und schmiedet einen grausamen Plan um seinen Triumph zu erreichen. Und dann ist da noch die Legende von einem 6. Schiff, dass nach einer unbekannten Katastrophe leblos hinter den anderen Schiffen herfliegt...


    Auf Yellowstone befindet sich unter einer Kuppel der titelgebende Ort Chasm City. Die Schmelzseuche (aus Unendlichkeit) hat hier ganze Arbeit geleistet. Aus einer hochtechnologisierten Stadt ist ein morbides, lebendes Gebilde aus wuchernden Gebäuden geworden, die sich ständig umgestalten. Dort folgt Tanner den Spuren Reivichs und muss feststellen, dass sich die Rollen von Jäger und Opfer sehr schnell wandeln können. So wird er zum Gejagten, aber entdeckt dabei spezielle genetisch manipulierte Fähigkeiten an sich, von denen er bisher nichts wusste. Und seltsamerweise zeigen die Haussmann - Episoden verstärkt Erinnerung, die stark von der offiziellen Sekten-Doktrin abweichen...


    Fazit:
    Ein Roman mit weitaus höherem Erzähltempo als "Unendlichkeit", der zwar keine Sci-Fi-Maßstäbe sprengt, aber dennoch von Anfang bis Ende unterhält und immer wieder dank des interessanten Settings mit guten Ideen aufwarten kann.

    Kann dir fast vollständig zustimmen, nur finde ich gerade die ersten Seiten besonders atmosphärisch dicht und gelungen.
    Für Einzelheiten bezüglich der Story ist es zu lange her, dass ich die beiden Bücher gelesen habe, jedoch sind einige Charaktere so interessant,
    dass sie mir im Gedächtnis geblieben sind, so war ich selbst überrascht den Namen Isaac Dan Dar Grimnebulin noch zu wissen :zwinker:


    Auf jeden Fall klasse SF-Kost!


    Den Nachfolgeband "Die Narbe" wollt ich schon ewig lesen, ein weiterer Roman aus dem New Crobuzon - Universum "Der Eiserne Rat" hingegen, habe ich nicht bis zum Ende durchgehalten.

    ups...und ich dachte, so ein kleiner Atomkraftunfall würde gut zu Endzeit und Katastrophen passen... :breitgrins:
    dora


    Da hast du mich falsch verstanden, mir ging es darum, dass hier die Liste weitergeführt wird, anstatt zu diskutieren, ob hier bestimmte Sachen rein sollen oder nicht. Von daher passt Atomkraftunfall etc. imho schon einigermaßen hier rein. Das nich alle Bücher ganz genau in das Schema passen ist doch klar.
    So jetz aber wirklich zurück zum Thema.


    Und bezüglich 1984/Brave New World; das würde ich eher zur Kategorie Utopie zählen, weniger zu Endzeit, aber wenn sie hier drinstehen, dann tut das auch keinem weh. Sind schließlich trotzdem großartige Bücher :zwinker:

    Wie wäre es, die "Das ist kein SF"- Beiträge in einen entsprechenden Thread zu packen und hier zu der - bisher für mich sehr interessanten - Endzeit-Übersicht zuzurückzukehren?


    Darum @topic:


    Zeitschaft - Gregory Benford


    Die Welt steht vor dem ökologischen Kollaps und der Weltrat kann nur noch versuchen die katastrophalen Folgen so gut es geht einzudämmen, als eine Gruppe Physiker einen wahnwitzigen Plan vorschlägt: Mittels Tachyonen mit der eigenen Vergangenheit "kommunizieren" und vor diesen Gefahren warnen. Die Nachricht kommt an, doch festgefahrene Forschungsstrukturen und Karrieresorgen bringen den Empfänger der unglaublichen Botschaft in große Schwierigkeiten. Und dann ist da noch die Frage: Welche Folgen hat die Nachricht auf den Verlauf der Menschheitsgeschichte?

    Storytechnisch ist Endymion keine klassische Fortsetzung, aber die ganze Story-Welt ist diesselbe und einige Charaktere tauchen wieder auf, also empfinde ich es definitiv als "Muss", dass man Hyperion kennt. Sonst hat man an dem genialen Endymion wenig Freude.
    Wer eine geradlinige Fortsetzung erwartet, dem wird schon im ersten Satz des Buches der Wind aus den Segeln genommen:
    "Sie lesen dies aus dem falschen Grund..." :zwinker:


    Auf meinem SUB liegt noch ein Horror-Buch von Simmons - "Kinder der Nacht" (Vampir-Roman?).


    Da würde mich mal der grobe Storyverlauf interessieren, denn in seiner Sammlung von Kurzgeschichten "LoveDeath" gibt es unter dem Titel "Tod In Bangkok" auch eine Vampirstory und ich will vermeiden, dass ich das Buch kaufe und es dann nur die aufgeblasene Version der Kurzgeschichte ist.


    Ansonsten trifft Simmons wirklich immer wieder meinen Geschmack, und führt einen so auch in weniger vertraute Genres ein.

    Ich hab das Buch "Unendlichkeit" von ihm jetzt fast beendet. (Im Original "Revelation Space" und - wenn ich das richtig sehe - der Anfang einer 4teiligen Saga)


    Wirklich nicht übel, keine allzu ausgelutschten Ideen, spannende Storywendungen und interessante Charaktere.
    Kommt langsam in Gang und selten hängt mal der Lesefluss etwas (besonders bei den anfänglichen Diskussionen über archäologische Funde), aber dann weiß "Unendlichkeit" wirklich zu unterhalten.
    Kommt zwar nicht ganz an die Meilensteine von Simmons und Co. ran, aber muss sich auch nicht verstecken.
    Gute Space Opera, bin gespannt wie es endet.

    Ein großartiges Buch, imho besser als Hyperion, weil es einfach eine ganz neue Erzählqualität, geniale Wendungen und grandiose Ideen enthält.
    Leider habe ich das Buch gleich nach Hyperion erst vor ca. 3 Monaten gelesen und will jetzt erstmal weiter mein SUB abarbeiten, bevor ich so ein Mammutwerk nochmal lese :smile:

    Auch wenn es nur am Rande zum Thema passt:
    Unter http://www.vega.org.uk/video/subseries/8
    kann man 4 Vorlesungen von Feynman anschauen und einmal erleben, weshalb er unter seinen Studenten so beliebt war. Das ganze ist thematisch ein Überblick über die Quantenelektrodynamik, aber extra für fachfremdes Publikum zugeschnitten.
    Wer also Angst hat, dass er nichts versteht, den kann ich beruhigen: Es wird kaum auf die Mathematik dahinter eingegangen, stattdessen werden hauptsächlich die Grundideen und Merkwürdigkeiten, die sich daraus ergeben, erklärt. Lediglich der englischen Sprache sollte man gut mächtig sein.

    Zitat


    Zunächst dachte ich ja, dass durch das immense Wissen, was ausgehend von Harman an die Altmenschen weitergegeben wurde, eine gewisser Schritt zu einer "besseren Menschheit" gemacht wurde, die nicht wieder die alten Fehler macht. (Stichwort "Allahs Schwert", das war so erschreckend glaubhaft).
    Aber diese Fähigkeiten stehen den Trojanern etc. nicht zur Verfügung, also wird das wohl ein Szenario sein, dass genug Konfliktstoff für einige Fortsetzungen bringen würde ;)


    Übrigens gab es ja ab und zu Diskussionen, ob Illium/Olympos mit der Hyperion-Saga zusammenhängt. Zwar vielleicht nicht direkt - obwohl der Name "Moneta" fällt - aber die Nachmenschen, die ihre Evolution selber in die Hand nahmen um Götter zu werden, sind für mich der weitergeführte Gedankengang der Entwicklung zum Omega-Punkt aus Hyperion. Nur mal so am Rande :zwinker:

    Auch wenn ich mich nicht zu Leserunde gemeldet habe, gebe ich mal kurz meinen Senf ab:
    Habe es gestern beendet, zwischendurch gabs zwar den ein oder anderen Hänger, aber so richtig "zum Lesen zwingen" musst ich mich bei Simmons ohnehin noch nie.


    Tja zum Ende:

    Zitat

    Das unspektakuläre Verschwinden von Setebos hat mich etwas enttäuscht, aber ansonsten fand ich das letztendlich geschaffene Szenario wirklich interessant: Eine Mischkultur aus Trojaner/Griechen, Altmenschen und Moravecs. Kontrast pur: die einen bauen Holzschiffe, die anderen fliegen Raumschiffe. Etwas klischeehaft war der Schluss mit den Kindern auf dem Rücken vom Märchen erzählenden Orphu, aber erträglich.


    Insgesamt trotzdem eine Wahnsinnsgeschichte (Illium+Olympos) die Simmons hier vorlegt, mit vielen Szenen, an die ich immer wieder mit Freude oder Schauern zurückdenken werde. Das war ja schon bei Hyperion & Co. ein Markenzeichen seiner Geschichten.

    Wirklich ein sehr gutes Buch. Besonders die Art und Weise, wie vorher Quantenmechanik und Relativitätstheorie zusammengefasst werden und warum eine allgemeinere Theorie nötig wird, ist besonders gelungen.
    Die Erläuterungen der String-Theorie selbst werden gegen Ende recht komplex, aber sind trotzdem um Verständlichkeit bemüht.


    Uneingeschränkte Empfehlung.

    Auf Dan's Hompage gibt es ein paar nette Zeichnungen von verschiedenen Shrike Interpretationen. Meine Vorstellung vom Shrike hat nicht immer ganz mit der Beschreibung zusammengepasst, aber man stellt es sich halt so vor, wie man es selber schon "bad ass" findet :breitgrins:
    Für mich hatte er viel von nem Medieval Spawn, aber metallischer und stärker mit Stacheln besetzt.


    Und Endymion ist imho um einiges dynamischer als Hyperion, was aber nichts daran ändert, dass beide Teile auf ihre Art klasse sind.


    PS: Ilium/Olympos is wirklich Pflicht, wenn man Hyperion mochte ;)
    Ich hätt gern bei der Leserunde mitgemacht, aber hab z.Zt. viel zu tun un schaff max. 1-2 Kapitel am Tag. Da sind die meisten fertig, bevor ich was zu sagen hab :breitgrins:

    Sicher gibt es Ausnahmen, aber gerade durch die ganzen Zeitsprünge etc.
    kann es doch nur entweder sehr verworren oder viel zu grob werden,
    schließlich wäre schon eine Filmlänge mit den Geschichten der Pilger locker zu füllen.
    Am besten war es eh in meinem Kopf ;)

    Die Story ist so vielschichtig, dass da nur noch eine hochglanz-polierte, verkrüppelte Fassung der großartigen Geschichte herauskommen kann.


    Daher hat mich auch den Verkauf der "Ilium"-Filmrechte nicht sonderlich begeistert.