Das sind m.M.n. 16 zu viel . Neben der "Chronik" (für den Raabe-Anfänger) würde ich (so aus dem Stand) nur noch empfehlen: "Stopfkuchen" (der vielleicht genialste Roman der Weltliteratur!), "Die Akten des Vogelsang" (die "Sperlingsgasse" in der reifen Version) und "Altershausen" (leider unvollendet). Ähnlich wie Dickens wird Raabe mit zunehmendem Alter immer realistischer (und somit auch pessimistischer ;)).
Gut schauen wir mal was Vollmann zu den anderen Büchern schreibt. Ich zitiere nur ausschnittsweise:
1891: ...Stopfkuchen... Raabe hielt dieses Buch für sein bis dahin wenigstens bestes, das müssen wir natürlich nicht; der Roman ist aber technisch brillant erzählt, und nicht so sehr wie sonst täuscht diesmal der wie sein Titelheld äußerlich bieder-behäbige Stil über die Düsternis des Erzählten hinweg - wirklich erlaubt nur die auf dem wegfahrenden Schiff ja unabwendbare Rückblendentechnik dem Erzähler jene Balance, die Raabe, der Erzähler hinter dem Erzähler, hier braucht. (zudem lange Fußnote über die Analyse von Werner Fuld zu diesem Roman)
1896: Von Raabe erscheinen die Akte des Vogelsangs, das schönste und genialste seiner Bücher; ...
1902: Raabe schreibt sein allerletztes Buch nicht fertig und lässt es dann liegen, Altershausen, wie Alte Nester eine Reise zurück in die Jugend, jetzt aber ist dahinten alles erstarrt und leblos, es geht dahinten gar nichts, tote Welt nur; und der Reisende, auch hier ein unverkennbares alter ego des Autors, ist nun ganz ortlos, denn seine eigne Zeit ist auch keine, in die er noch gehören will. Wohin nun? Kein Wunder, dass Raabe jetzt aufhört.
Schöne Grüße,
Thomas