Kaufen* bei
Amazon
Bücher.de
Buch24.de
* Werbe/Affiliate-Links
Keith Lowe, "Auf ganzer Linie", 432 Seiten
Kurz was zum Autor:
(Stand 2002) Geboren 1970 in London, reiste nach der Schule 2 Jahre um die Welt, anschließend Wirtschaftsstudium an der Universität Manchester. Arbeitet heute als Lektor bei einem großen Verlagshaus.
"Auf ganzer Linie" ist sein erster Roman.
Inhalt (Klappentext):
Ist es möglich, das gesamte Londoner U-Bahnnetz an einem Tag abzufahren?
Wenn man eine verrückte Wette abgeschlossen hat, von der nichts geringeres abhängt als die eigene Zukunft, hat man nur eine Wahl: man muss alles auf eine (Fahr)Karte setzen!
Andy, ein bekennender U-Bahn Freak, lässt sich am Tag vor seiner Hochzeit auf eine verrückte Wette ein:
Er will alle 265 Stationen des Londoner U-Bahnnetzes an einem Betriebstag abfahren. Sein Einsatz: Sein Paß, seine Kreditkarte und die Fahrkarte für den Eurostar, der ihn nur ein paar Stunden später nachts um ein Uhr zu seiner Hochzeit nach Paris bringen soll.
Rachel findet die Wette natürlich unmöglich. Und Rolf, der die Wette angezettelt hat, sowieso. Und dabei weiß sie nicht einmal von Andy´s wertvollem Einsatz.
Nach einem Streit steht dieser morgens um fünf vor der ersten Station, um die Wette zu beginnen. Doch schon bald bereut er seinen Entschluss und hat Angst, Rachel zu verlieren. Aber wie soll er an seinen Paß und sein Ticket nach Paris kommen, wenn er die Wette abbricht? Denn sein Wettpartner Rolf ist keiner von der guten Sorte, Andy ist sicher, dass dieser weder Paß noch Ticket freiwillig rausrücken wird, wenn Andy nicht die Wette gewinnt.
Schon nach wenigen gefahrenen Stationen trifft Andy auf den Obdachlosen Brian, der sich ihm kurzerhand anschließt.
Anfänglich noch von ihm genervt, entsteht nach und nach so etwas wie eine Freundschaft zwischen den beiden.
Viele Schwierigkeiten pflastern den Weg zum Sieg: Betriebsstörungen, Selbstmörder, entgleiste Waggons. Da ist jedesmal ein schneller Plan B gefragt. So viele Störungen kommen Andy nicht geheuer vor. Und außerdem fühlt er sich beobachtet.
Hat Rolf ihm Spitzel auf den Hals geschickt und sabotiert er Andy´s Pläne? Aber warum denn?
Aber es gibt auch lustige Momente in der U-Bahn, skurrile Menschen, skurrile und persönliche Geschichten.
Und nebenbei erfährt man einige interessante Dinge über die U-Bahn und das Londoner U-Bahnnetz.
Im ersten Rückblick ist das Buch eigentlich gar nicht so spektakulär.
Die Handlung scheint nicht gerade aufregend, man begleitet als Leser Andy und Brian auf ihrem Weg durch 265 U-Bahnstationen. Es gibt nur wenige Spannungsbögen, und wenn, dann auch nur kleine.
Aber trotzdem habe ich mich nicht einmal über weite Strecken gelangweilt. Zwischendurch waren einige Seiten zwar ein wenig zäh, aber insgesamt wollte ich immer wissen, welche Schwierigkeiten als nächstes auftauchen und wie die beiden da wieder herauskommen, ohne zu viel Zeit zu verlieren.
Außerdem war da noch Rachel: Wie verhält sie sich, hat sie die Nase voll von Andy und seinem ständigen U-Bahnwahn?
Die kleinen Geschichten über die Menschen in den U-Bahnen waren auch unterhaltsam.
Allerdings muss ich dazu sagen, dass ich selbst ein Wenig der U-Bahn verfallen bin, da ich schon als Kind von den Tunnelsystemen und den verschiedenen Bahnen und Linien fasziniert war.
Vielleicht hat das Buch deshalb einen Bonus von mir bekommen, während es für jemanden, dem die U-Bahn egal ist, sterbenslangweilig ist, Andy durch den Underground zu verfolgen.
3,5 Leseratten.
Abzug wegen einiger kurzer Längen zwischendurch, dem einseitigen Thema und der ein klein wenig zu kurz gekommenen Spannung. Alles in allem gute Unterhaltung.
Ups, die Ratten habe ich vergessen. Schnell editier:
Titel an Forumskonventionen angepasst, Grüße illy