Kaari Utrio - Die Gefährtin des Sturmfalken

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    Kaari Utrio: "Die Gefährtin des Sturmfalken"

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    Kurzbeschreibung bei amazon:
    Sie scheinen füreinander bestimmt zu sein seit ihrer Jugend, auf der die Schatten der Unzucht lasten: Aure mit dem Zaubergesang und der skandinavische Ritter Olaf Sturmfalke. In den Wirren des 11. Jahrhunderts verschlägt es Aure nach Italien, wo sie an der Seite eines Cavaliere Burgherrin in Kalabrien wird. Doch dann fallen Aure und ihr Gemahl in die Hände der Gegner. Im Gefolge des Normannenherzogs kämpft auch der stolze Sturmfalke ... Die finnische Bestsellerautorin Kaari Utrio entwirft ein spannendes Bild des unruhigen Europa, in dem geistliche Machtansprüche, weltliche Interessen und mittelalterliche Mythen zu prallem Leben erstehen.


    Vorab möchte ich hier vermerken, dass es sich hier um den letzten Band einer Trilogie handelt, wobei der 1. Band "Bronzevogel" und der 2. Band "Sturmfalke" heißt. Ich habe die beiden Vorgängerromane nicht gelesen, weil ich dieses Buch auf einem Wühltisch entdeckt habe und mir nicht klar war, dass es sich um den letzten Teil einer Triologie handelt. Ich konnte der Geschichte trotzdem folgen, jedoch würde ich anderen Lesern empfehlen zumindest Band 2 zuerst zu lesen, dann tut man sich wahrscheinlich mit der Geschichte etwas leichter.


    Meine Meinung:
    Aure, die die Gabe besitzt durch ihren Gesang den Menschen Linderung von Schmerzen zu verschaffen, hat es von Finnland nach Italien verschlagen. Aure ist mit dem Ritter Fulbert verheiratet, der ihr das Leben gerettet und sie zur Frau genommen hat, auch weil sie ihm dabei hilft, dass seine Rückenschmerzen gelindert werden. Er liebt sie wirklich und sie ist ihm dankbar, aber seine Brüder wollen an die Macht und da ist die Tochter, die Aure Fulbert schenkt, ihnen zum einen ein Dorn im Auge und zum anderen, dass es Fulbert sichtbar besser geht, da durch Aures Gesang seine Schmerzen gelindert werden. Als Fulbert jedoch nach einigen Jahren trotzdem stirbt, ist Aure hilflos den Machenschaften seiner Brüder ausgeliefert und versucht so gut es geht, das Beste aus ihrem Schicksal zu machen. Gleichzeitig weiß sie nicht, dass ihr Geliebter Olaf Sturmfalke und ihr Bruder noch leben und genauso umgekehrt. Durch Zufall treffen sie sich wieder, jedoch das Wiedersehen ist von den Schatten der Vergangenheit belastet: Olaf hat Aure vor Jahren in einem Racherausch vergewaltigt und ihr Bruder hat geschworen diese Tat zu rächen, obwohl er Olaf sein Leben verdankt und von ihm wie ein Bruder angesehen wird und Aure Olaf die Tat schon längst verziehen hat. Die Ereignisse spitzen sich noch zu, als ein anderer treuer Freund von Olaf ihn um Aure bittet, er ihm aber diese Bitte, obwohl sie berechtigt ist, abschlägt, um sie selber zu besitzen (habe mit Absicht so ein "hartes" Wort gewählt, weil man als Leser teilweise wirklich diesen Anschein gewinnt!).


    Am Anfang habe ich mich sehr schwer getan, in das Buch hinein zu finden. Zum einen auf jeden Fall, weil ich die Vorgängerbände nicht gelesen habe, zum anderen aber auch, weil der Schreibstil gewöhnungsbedürftig ist.
    Nach einiger Zeit ging es dann recht flüssig, jedoch konnte ich mich in keinen der beschriebenen Charaktere richtig einfinden und ihre Taten und Handlungen teilweise gar nicht nachvollziehen.


    Das Buch greift dabei ein Thema ganz groß heraus: Die Konflikte zwischen Kirche, weltlichen Machtansprüchen und verbleibenden Mythen und Ritualen. Es wird der Widerspruch aufgezeigt, zwischen Menschen, die wirklich nach christlichen Werten leben und handeln und Menschen, die nur scheinbar den Willen Gottes ausführen, jedoch in Wirklichkeit nur nach eigener Macht streben und ihre Vorteile aus den christlichen Lehren ziehen wollen. Gleichzeitig sind die Menschen teilweise auch noch von Ritualen beherrscht, die sich aus anderen Glaubensauffassungen ergeben und die teilweise im Widerspruch zu den christlichen Ansichten stehen.


    Die Liebesgeschichte zwischen Aure und Olaf wurde meiner Ansicht nach jedoch ohne wirkliches Gefühl und Tiefe dargestellt und kann teilweise nicht nachvollzogen werden. Auch die Beziehung zwischen Aure und ihrem Bruder, der einerseits als komplett kalt dargestellt wird, aber andererseits dann doch noch seine Schwester verteidigt, war mir auch immer ein Rätsel und teilweise konnte ich nur den Kopf schütteln.


    Ein weiteres Thema, dass in dem Buch gestreift wurde, ist die Stellung der Frau im 11. Jahrhundert: Sie hatte keine Rechte und war den Launen der Männer hilflos ausgeliefert. In diesem Bereich stellt das Buch jedoch eine erholsame Ausnahme dar: Es skizziert keine Frau, die sich "emanzipiert" und ihren eigenen Weg geht, sondern zeigt, dass man als Frau oft andere Möglichkeiten finden musste, um sich zu helfen.


    Insgesamt hat mich das Buch nicht so richtig überzeugt. Ich fand es an einigen Stellen sehr verwirrend, die Personen blieben mir fremd und ich konnte ihre Handlungen oft nicht nachvollziehen.
    Aus diesem Grund erhält das Buch von mir 3ratten.


    Liebe Grüße
    Tammy

    &WCF_AMPERSAND"Jeder der sich die Fähigkeit erhält, Schönheit zu erkennen, wird nie alt werden.&WCF_AMPERSAND" (Franz Kafka)