Habe fertig.
Das Finale war ganz schön atemberaubend und hat doch noch einmal die eine oder andere Wendung gebracht.
Die Gefangenschaft von Robert
wurde ja wieder mal blitzschnell beendet, diesmal durch Julia. Irgendwie muss man den Kerl ständig befreien *lol*. Ob sie nun seine Schwester ist oder nicht, bleibt offen. Ebenso die Sache mit den vergifteten Pilzen. Ich für meinen Teil glaube, sie war schon seine Schwester, aufgewachsen als Tochter des Bürgermeisters.
Was mir gar nicht gefallen hat:
Das Robert so ohne weiteres den Grafen von Schwalenberg tötet - hat das wirklich sein müssen? Es wird zwar wie ein Gnadenakt dargestellt, aber ich habe trotzdem damit ein Problem. Er macht das so eiskalt, ohne Gefühlsbewegung...
Nach einem kurzen Besuch bei Maria (hey, beinah wäre er doch schwach geworden!) ist Johannes Hollbeck an der Reihe;
und jetzt geht es richtig zur Sache; wer hätte gedacht, dass Hollbeck der Vater von Althea ist und die beiden Robert für ihre Sache benutzen? So richtig kapiere ich auch nicht, warum die letzten drei Kinder sterben mussten; die Alraunen hätte Hollbeck doch auch so pflanzen können. Nur wegen der Zahl? Ich weiß nicht....
Der ganze Schluß kommt mir ein bisschen arg konstruiert vor, so nach dem Motto, nimm die unwahrscheinlichste aller Möglichkeiten und die zweitunwahrscheinlichste und verknüpfe die beiden....dieser Aspekt an der Geschichte hat mir nun am wenigsten gefallen. Dann bringt Robert die beiden auch noch um; gut, hier könnte man mit Notwehr argumentieren, aber irgendwie hat er trotzdem seine Unschuld durch die Morde am Ende verloren.
Der Epilog:
Schauderhaft, was dem von Wetterau da pasiert ist *schüttel*. Jetzt hat er sein Ziel erreicht, er ist ein Heiliger. Aber sicherlich wollte er das Ganze auch überleben. Trotzdem, der Epilog gefällt mir recht gut; es kommt eine Art nachdenkliche Stimmung auf, zu der bislang keine Zeit war. Schön auch das Bild von dem Hund als Symbol für die Gier der Menschen nach Blut und Reliquien - in Wahrheit ist er wahrscheinlich einfach hungrig *g*.
Obwohl der Schluss einige Schwächen aufweist, beende ich dieses Buch mit einem zufriedenen Gefühl; es hat mich gefesselt und sehr gut unterhalten, einschliesslich einer Portion Grusel. Schade fand ich, dass Dante nur eine Nebenrolle gespielt hat und nicht tiefer in die Haupthandlung verknüpft war.
Übrigens hat Kai Meyer das Thema der Kreuzzüge in seinem letzten historischen Roman wieder aufgegriffen und zum Hauptthema gemacht; ich spreche von "Herrin der Lüge", wo es um den Kreuzzug von einigen tausend Jungfrauen geht. Der Roman hat mir sehr gut gefallen und ich meine, erste Ansätze von Interesse des Autors an diesem Thema aus dem Rattenzauber herauslesen zu können.
So, jetzt bin ich mal gespannt, was ihr zum Ende sagt.
PS: Arjuna: jetzt weisst du es...