Franz Schneider (Hrsg.) - Der Weg der Bundesrepublik. Von 1945 bis zur Gegenwart
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Inhalt:
Dieses Buch ist die Zusammenstellung diverser Vorlesungen, die zum 35. Jahrestag der Verabschiedung des Grundgesetzes am 08.05.1984 in der Uni München gehalten wurden. Die einzelnen Artikel analysieren die Erfolge und Misserfolge der Regierungen nach dem zweiten Weltkrieg und gehen auch auf spezielle Themenkomplexe ein. Folgende Beiträge sind enthalten:
Franz Schneider: Die Teilung Deutschlands und Gründung der Bundesrepublik
Paul Noack: Die Ära Adenauer
Dieter Grosser: Ludwig Erhard. Vom Symbol des Wirtschaftswunders zum gescheiterten Kanzler
Franz Horner: Die Große Koalition
Michael Wolfssohn: Die sozial-liberale Koalition. Von der Deutschland- zur Außenpolitik
Peter Cornelius Mayer-Tasch: Die sozial-liberale Koalition. Innenpolitische Entwicklungen
Heinz Laufer: Verfassungsordnung und Verfassungsentwicklung
Hans Maier: Kulturpolitik im Bundesstaat. Hat der Föderalismus seine Bewährungsprobe bestanden?
Knut Borchardt: Die wirtschaftliche Entwicklung der Bundesrepublik nach dem "Wirtschaftswunder"
Klaus Ritter: Zur außenpolitischen Orientierung der Bundesrepublik nach der Wahl vom März 1983. Spielraum zwischen Ost und West?
Meine Meinung:
Mein Subsaurier Zu Beginn hatte ich Bedenken, wie ein Buch mit "Gegenwart" im Titel, das bereits 23 Jahre als ist, auf mich wirkt. Naja, natürlich ist es etwas befremdlich, wenn vom Ostblock die Rede ist, wenn die Grünen die frische neue Partei sind, wenn Umweltschutz als etwas Revolutionäres beschrieben wird...Aber es ist doch sehr interessant, einen Blick auf die damalige Stimmung und Einschätzungen werfen zu können: die Wiedervereinigung hat z.B. - 5 Jahre vor dem Mauerfall - keiner der Autoren für möglich gehalten; andererseits könnte man manche Sätze heute genauso schreiben, z.B was die Bildungs- oder die Finanzpolitik betrifft. Manches scheint sich nicht zu ändern
Die einzelnen Beiträge waren naturgemäß sehr unterschiedlich. Die meisten waren gut lesbar, negativ muss ich aber den letzten nennen: keine Gliederung, dafür eine Häufung von Substantiven und Schachtelsätzen; es kam nicht rüber, was der Autor eigentlich sagen wollte. Dagegen waren die Artikel über Adenauer und Erhard sehr informativ. Auch die Ausführungen über die Große Koalition fand ich sehr interessant, gerade weil sie wieder aktuell sind.
Herausragend fand ich den Beitrag über die Verfassung. Die Probleme, die der Autor hier aufwirft - vom Parteienmonopol über die Ohnmacht des Bundestags bis zum Machtfaktor Bundesverfassungsgericht - sind eher noch aktueller geworden, und er trifft hier wirklich den Kern.
Fazit: Mit Vorbehalten angefangen und dann positiv überrascht worden. Trotz seines Alters war dieses Buch keine verlorene Lesezeit für mich.