Hallihallo!
Mein erstes Buch 2008 war gar kein Buch, sondern eine Kurzgeschichte, die ich wohl auch rezensiert hätte, wenn sie nicht auf einer meiner SLW-Listen stehen würde.
Die Geschichte gibt’s zwar einzeln zu kaufen, aber ich habe sie in der Geschichtensammlung Dreamsongs gelesen. Soweit ich herausfinden konnte, wurde diese Geschichte leider (noch) nicht auf Deutsch übersetzt.
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Inhalt:
Robb und seine Freundin Lya wurden vom Planetenadministrator Valcarengui angeheuert, um das seltsame Verhalten der Shkeen, der Lebensform auf dem Planeten Shkea, zu erklären. Ihre Fähigkeiten als Gedanken- bzw. Gefühleleser sollen ihnen dabei helfen aufzudecken, warum seit neuestem auch Menschen sich der Religion der Shkeen anschließen. Vor allem, weil man durch den Beitritt zu dieser Religion, gleichzeitig auch den Freitod wählt…
Meine Meinung:
Wenn mich George R.R. Martins Lied von Eis und Feuer nicht schon längst davon überzeugt hätte, wäre das jetzt der Moment um festzustellen, dass der Mann nicht nur ein unglaubliches Talent fürs Geschichtenerzählen und Schreiben hat, sondern auch, dass er durchaus mehr als nur eine Sorte von Text produzieren kann.
Kurzgeschichten lese ich eigentlich sehr selten, weil ich gerne lange Zeit habe, um die Charaktere kennen zu lernen und (hoffentlich) lieb zu gewinnen. George R.R. Martin schafft es aber, mit dieser kurzen Erzählung, einem die beiden Hauptcharaktere Robb (den Ich-Erzähler) und Lya so nahe zu bringen, dass es gar keiner weiteren Worte bedarf. Nebencharaktere gibt es zwar nur wenige, aber auch diese sind gut ausgearbeitet und fühlen sich nicht nur wie leere Platzhalter an. Einige Charaktere haben sogar großes Potenzial und ich hätte sie gerne besser kennen gelernt – in ihrer eigenen Geschichte. Valcarenghui war da mit Abstand der interessanteste, weil undurchschaubarste, Charakter, aber auch über Laurie würde ich gerne wieder lesen.
Die Stimmung von A Song for Lya ist melancholisch. Man wird ein gewisses Gefühl von Depression nicht los, denn GRRM schneidet hier ein Thema an, das alle Menschen irgendwann beschäftigt, das viele von uns bewegt und über das man sich während des Lesens ununterbrochen Gedanken machen muss. Verpackt in eine kleine, aber feine Science Fiction Geschichte wirf der Autor so elementare Fragen auf wie die, ob es einen Gott gibt, ein Leben nach dem Tod und wenn ja, wie es aussieht... Den Hugo-Award, den er mit A Song for Lya gewonnen hat, gönne ich ihm von ganzem Herzen.
Obwohl die Geschichte so kurz war und obwohl sie die meiste Zeit nicht fröhlich ist, bin ich absolut begeistert und freue mich schon auf weitere ältere Werke (seien es Romane, Kurzgeschichten oder Scripten für Fernsehserien) von George R.R. Martin.
Liebe Grüße,
Wendy