Marion Zimmer Bradley - Das Licht von Atlantis

Es gibt 5 Antworten in diesem Thema, welches 2.601 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Valrike.

  • Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links


    Inhalt


    Im Tempel des Lichts dienen die Priesterinnen Domaris und Deoris, bis die Kräfte der Finsternis das Alte Reich bedrohen. Eine geheimnisvolle Bruderschaft will die Macht über die Elemente an sich reißen...



    Meine Meinung


    Domaris ist Priesterin im Tempel des Lichts, wo sie ihr Leben den kultischen Verrichtungen und der Läuterung des Herzens widmet. Außerdem hat sie sich um ihre kleine Schwester Deoris gekümmert, als ihre Mutter starb. Das Verhältnis zwischen den beiden Schwestern ist zwar sehr herzlich, gleicht aber eher einer Mutter-Tochter-Beziehung.
    Ihr Leben wird durch die Ankunft Micons von Ahtarrath verändert, eines Prinzen aus Atlantis, der über Wasser, Feuer und Wind gebieten kann. Er fiel in die Hände der schwarzen Sekte, die ihm das Geheimnis um seine Macht mit Gewalt zu entreißen versuchten. Micon sehnt sich nun nach dem Tod, darf aber nicht sterben ohne einen Sohn zu hinterlassen, da sich die Folterer sonst seine Macht aneignen würden.


    Die Geschichte ist sehr geheimnisvoll gehalten, man muss sich einiges selbst erklären und bei den Riten fehlte mir oft der Hintergrund. Besonders bei den Kulten der grauen Magier wusste ich meistens nicht, worum es genau ging. Das war mir etwas zu rätselhaft, ein paar Infos mehr wären zum besseren Verständnis ganz hilfreich gewesen.
    Die Charaktere machen für mich den großen Reiz dieses Buches aus. Es gibt liebenswerte, schwer einzuschätzende und eigenwillige Figuren - die sich verändern, Entscheidungen treffen, reifer werden. Und man sieht, dass auch Priester nur Menschen sind, denen Fehler unterlaufen - und die auch intrigant sein können.
    Die vielfältigen Beziehungen zwischen einzelnen Personen haben mir gut gefallen. Ob es jetzt die väterliche Zuneigung von Rajasta für seine Schülerin Domaris, das erwachende Interesse von Deoris an Riveda oder die tiefe Liebe zwischen Micon und Domaris war - die Schilderungen kamen bei mir sehr emotional an und
    verliehen den Personen Leben.


    Ein besonders schöner Moment war für mich auch, mehr über die Szenen des kurzen Wiedererkennens in den Avalon-Büchern zu erfahren. Nicht nur die Priesternamen, sondern auch wie es zu dieser starken Verbindung über den Tod hinaus kam.


    4ratten

  • Ich war am Anfang etwas skeptisch, da ich schon lange nichts mehr von Marion Zimmer Bradley gelesen und die Befürchtung hatte, dass sich mein Geschmack in der Zwischenzeit zu sehr verändert haben könnte. Daher war ich sehr positiv überrascht, dass dem nicht so war. Der Schreibstil der Autorin konnte mich wieder fesseln, wenn auch mit Abstrichen.


    Die Hauptcharaktere fand ich nicht immer sympathisch, aber lebendig gezeichnet, vor allem die Schwestern Domaris und Deoris und ihre Beziehung zueinander. Auch ihre Geliebten Micon und Riveda waren für mich nachvollziehbare Figuren. Dagegen fand ich einige der Nebencharaktere etwas inkonsistent gestaltet.


    Was mich jedoch am meisten gestört hat, war das Dahinplätschern der Handlung. Es passiert nie so wirklich etwas und wenn dann doch etwas geschieht, wird es eher belanglos geschildert, wie z.B. die finale Entdeckung des Bösewichtes. Das wird in einem Satz abgehandelt und danach wird nie wieder darauf eingegangen. Vieles wird auch nur angedeutet und nicht erklärt, weswegen sich der Leser einiges selbst zusammenreimen muss. Ich habe nichts dagegen, bei einer Lektüre auch mitzudenken, aber hier war es mir eindeutig zu viel. So regt sich z.B. Domaris schrecklich über einen Gürtel auf, den Deoris von Riveda bekommen hat, aber was genau so furchtbar daran sein soll, habe ich nicht wirklich verstanden und auch keine Erklärung dafür gefunden. Vor allem deswegen fand ich „Das Licht von Atlantis“ zwar nett zu lesen, begeistern konnte es mich jedoch auch nicht.


    Fazit:
    Eine schöne und mystische Fantasylektüre, die für meinen Geschmack aber manchmal zu belanglos und zu mystisch daherkommt.


    3ratten

  • Nach dem immer wieder in "Die Herrin von Avalon" über Atlantis geredet wurde, habe ich mir danach mal dieses Buch vorgenommen. Irgendwie hatte ich ganz andere Erwartungen an das Buch, ich dachte vor allem, dass dieses Buch auch in Atlantis spielt. Aber von den letzten paar Seiten mal abgesehen, spielt es ganz woanders. Und außerdem dachte ich, würde es viel mehr um den Untergang Atlantis spielen. Im Endeffekt wird zwar erklärt, warum Atlantis untergeht, aber ich habe gedacht, dass sich viel mehr auf Atlantis bezogen wird. Eigentlich geht ja viel mehr als nur Atlantis unter. Wieso wird darüber nicht gesprochen? Außerdem dachte ich, würde ich erfahren, wie die Menschen sich vor dem Untergang gerettet haben und wie das alte Wissen überleben konnte.
    Die Bande zwischen einzelnen Personen werden nun irgendwie klarer, allerdings ist das ja auch sehr abstrakt.


    Leider fiel mir der Einstieg in das Buch sehr schwer und eigentlich ist er mir bis zum Schluss eigentlich gar nicht gelungen. Ich finde die Avalon-Bücher in dieser Hinsicht wesentlich angenehmer zu lesen. Ich weiß auch nicht warum, aber der Stil gefällt mir da doch um einiges besser. Die Personen fand ich teilweise auch nicht so authentisch.
    Dennoch war es ganz interessant, es als Hintergrundlektüre gelesen zu haben. Als alleinstehendes Buch hätte ich es aber wahrscheinlich auch abgebrochen, weil es mich nicht so sehr mitziehen und fesseln konnte.


    3ratten


  • Im Endeffekt wird zwar erklärt, warum Atlantis untergeht, aber ich habe gedacht, dass sich viel mehr auf Atlantis bezogen wird. Eigentlich geht ja viel mehr als nur Atlantis unter. Wieso wird darüber nicht gesprochen? Außerdem dachte ich, würde ich erfahren, wie die Menschen sich vor dem Untergang gerettet haben und wie das alte Wissen überleben konnte.


    Darum geht es in dem von Diana L. Paxson geschriebenen Band Die Ahnen von Avalon. Der ist es vor allem, der eine Brücke schlägt zwischen Das Licht von Atlantis und der Original-Avalon-Trilogie.

  • Autor: Zimmer Bradley, Marion
    Titel: Licht von Atlantis
    Band: 1
    Reihe: Avalon
    Verlag: Lübbe
    Einband: Taschenbuch
    Preis: ? Euro


    Avalon-Reihe (chronologisch):
    01 – Das Licht von Atlantis
    02 – Die Ahnen von Avalon
    03 – Die Hüterin von Avalon
    04 – Die Wälder von Albion
    05 – Die Herrin von Avalon
    06 – Die Priesterin von Avalon
    07 – Die Nebel von Avalon


    Zum Inhalt von Band 1:
    Die Schwestern Deoris und Domaris leben im Alten Reich und dienen im Tempel des Lichts. Doch die Kräfte der Finsternis, die Schwarzmäntel, bedrohen das Leben der Priester und Priesterinnen. Micon, ein Prinz von Atlantis, kommt in ihre Lande und bringt vor allen Dingen Domaris Leben sehr durcheinander. Sie lebt ein zufriedenes und durchgeplantes Leben und dachte nicht im Traum daran, dass sich irgendetwas ändern könnte. Der Prinz wurde von der Schwarzen Sekte gefoltert als sie ihm seine Macht und Fähigkeiten zu entreißen drohten. Riveda ist ein undurchsichtiger Magier und Heiler im Alten Reich, dessen großes Interesse Deoris betrifft. In ihrer jungen Unschuld und Unwissenheit sucht sie ihren Weg.


    Meine Meinung:
    Vor Jahren habe ich das Buch schon einmal gelesen und fand es recht mittelmäßig. Beim jetzigen Lesen war ich recht angetan von der Stimmung, die Frau Zimmer Bradley allzu oft mit ihren Büchern verbreitet.
    Domaris wirkt schnell symphathisch und gut, ehrlich. Deoris hingegen ist so oft, nahezu das ganze Buch hindurch, nur unsicher und jammerig wie ein kleines Kind. Micon wirkt sehr stark und eindrucksvoll. Väterlich und wie ein Fels in der Brandung steht Rajasta an oberster Stelle der Charaktere und stellt eine Verbindung zu allen dar.
    Ich war erneut (da ich mich nicht mehr recht erinnern konnte) sehr gespannt auf das Buch, besonders auf Atlantis. Gern hätte ich mehr über dieses Land und seine Bewohner erfahren, aber da bleibt der Leser leider in sehr oberflächlichen Beschreibungen zum Ende der Geschichte hin allein gelassen. Die Welt um Deoris und Domaris ist voller Verbote und Gesetze, über dem Ganzen steht immer die Heiligkeit. Vieles ist mit Ritualen und Handlungen schnell in und außer Gefahr gebracht. Wie in vielen von Zimmer Bradley Welten und Geschichten sind die Frauen oft das benutzte Geschlecht, welches schnell im Ansehen und der Anerkennung der Gesellschaft abstürzen kann. Nicht anerkannte Kinder, keine Rechte auf Behandlung in lebensgefährlichen Situationen usw. Das finde ich oft ziemlich krass gedacht, zieht sich aber einfach durch ihre Literatur wie ein roter Faden.
    Das Buch spielt über mehrere Jahre und war in meinen Augen nie wirklich langatmig. Immer wieder hoffte ich, dass dieser jenes tut und ein anderes dieses läßt, was es spannend bis zuletzt macht.
    Auf aufregendsten fand ich all die Namen und Verwandt- und Bekanntschaftsgrade, denn ich suchte immer nach Zeichen für die Bücher, die (zeitlich) nach diesem kommen.



    Wertung:
    4ratten