Alan Bennett - Handauflegen

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    Amazon Kurzbeschreibung
    Unter den Augen eines unbestechlichen Gesandten der übergeordneten Kirchenbehörde zelebriert Pater Jolliffe einen Gedenkgottesdienst für den Bettgefährten der 'beautiful people' von London, einen auch ihm selbst wohlbekannten Mann. Unerwartete Enthüllungen der versammelten Hinterbliebenen sorgen dafür, dass die traurige Zeremonie einen rasanten Wandel durchläuft. Die weihevolle Andacht wird zum nervenzerrenden Schreckensspektakel, um dann unversehens in einem überaus sinnenfrohen Dankgottesdienst zu enden, als herauskommt, woran dieser Mann nicht gestorben ist.


    Meine Meinung
    Nachdem ich mich schon bei Così fan tutte von Bennett köstlich amüsieren konnte, habe ich mir einen weiteren Kurzroman von ihm gegönnt.
    Die Story ist simpel. Ein Gedenkgottesdienst zu Ehren eines stadtbekannten Masseurs liefert den Hintergrund, um die Befindlichkeiten der besseren Gesellschaft und ihre Verbindungen mit dem Toten auszubreiten. Was in tiefer Trauer begann, droht im Chaos zu enden. Aber eine gute Nachricht läßt die Gemeinde glücklich und voller Zuversicht die Kirche verlassen. Nur der Pfarrer ist nicht ganz so glücklich.
    Bennett hat einen köstlichen hintergründigen Humor. Auf den wenigen Seiten des Kurzromanes breitet er ein Sittenbild aus und läßt uns tief in die Seelen der Akteure blicken.
    Die letzten paar Seiten der Story fand ich eigentlich überflüssig und nicht ganz zur Story passend, daher nur 4ratten. Aber wer britischen Humor mag, sollte es mal mit Bennett versuchen.

    "Es ist die Pflicht eines jeden, es auch auszusprechen, wenn er etwas als falsch erkennt." --- Stefan Heym, 2001

  • Ich habe das Büchlein gestern beendet.
    Nach "Die souveräne Leserin" und "Così fan tutte" ist dies der dritte Kurzroman von Alan Bennett, den ich lese, und ich wurde wieder nicht enttäuscht.


    Bennett gelingt es, mit viel (englischem) Humor eine Momentaufnahme der Londoner "Schönen und Reichen" aufzuzeigen, die sich von der unsrigen vermutlich wenig unterscheidet. Zum Anlass nimmt er die Beerdigung eines Masseurs, der eben diese Gesellschaft nicht nur mit seinen Massagen bedient hatte. Als der Pfarrer am Ende sehr spontan den Ablauf der Gedenkfeier ändert, droht diese aus dem Ruder zu laufen, bis eine frohe Nachricht die Gäste erleichtert aufbrechen lässt.
    Ich habe mich beim Lesen sehr amüsiert, in Bezug auf das Ende gebe ich Big Ben in seiner vorherigen Rezi allerdings recht: der Schluss passt nicht so recht dazu. Trotzdem kann ich das Buch sehr empfehlen.


    4ratten


    Viele Grüße von Annabas :winken:

  • Könnt ihr mir sagen, ob "Handauflegen" eher in die Richtung von "Cosi fan tutte" oder von "Die souveräne Leserin" geht? Letzteres gefiel mir nämlich sehr gut, mit "Cosi fan tutte" hatte ich jedoch so meine Probleme, da der Humor leider nicht ganz mein Fall war. (Zum Lachen fand ich Geschichte irgendwie zu deprimierend. :redface: )


  • Könnt ihr mir sagen, ob "Handauflegen" eher in die Richtung von "Cosi fan tutte" oder von "Die souveräne Leserin" geht?


    Ich würde sagen weder-noch. :winken: "Handauflegen" hat sein eigenes Sujet und seinen speziellen Humor.

    "Es ist die Pflicht eines jeden, es auch auszusprechen, wenn er etwas als falsch erkennt." --- Stefan Heym, 2001

  • Wie es der Zufall so wollte, habe ich kurz nach BigBens Antwort das Buch bei den Neuerwerbungen der Bibliothek gefunden und gleich eingesackt. Zum Glück, denn "Handauflegen" hat mir nach dem kleinen Reinfall mit "Cosi fan tutte" wieder sehr gut gefallen und momentan lese ich es ein zweites Mal mit meinem Schatz zusammen und wir amüsieren uns königlich. :breitgrins:


    Einzig das Ende passt nicht so ganz dazu, da gebe ich euch recht. Das tut dem Ganzen aber auch keinen Abbruch. Für mich sind das ebenfalls klare


    4ratten

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    Originaltitel: The Laying on of Hands


    Das Buch amüsierte mich schon vor der ersten Zeile, auf dem ersten Vorsatzblatt ist nämlich eine kleine Zeichnung, die auf den ersten Blick wie ein stilisiertes Kirchenfenster wirkt, beim zweiten Hingucken aber ein männliches Geschlechtsteil offenbart. :schweinskram:


    „Handauflegen“ handelt von einem Gedenkgottesdienst für Clive, Masseur und mehr(!) für – wie sich herausstellt – Dutzende von Promis und Mitglieder der guten Gesellschaft. Sein plötzlicher Tod sorgt für eine gewisse Nervosität bei allen, denen er die „mehr“-Dienstleistung erbracht hat. Bennett konzentriert sich primär auf den Pastor, der den Gottesdienst (unter Begutachtung eines Kirchenabgesandten) hält, lässt aber die Gefühle und Gedanken diverser Gottesdienstbesucher aufblitzen.


    Eine nette kleine Geschichte, die ein verschmitztes Lächeln auf das Gesicht des Lesers zaubert, wenn Bennett die Befindlichkeiten der ehrenwerten Gottesdienstbesucher offenlegt. Und ja, das Ende war überflüssig.


    4ratten