Hallo,
auch wenn ich finde, dass das Buch hier gar nicht unbedingt reinpasst... ich weiß schlicht kein anderes Unterforum, wo man danach suchen würde.
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Klappentext:
Stellen Sie sich eine Welt vor, in der über 90 Prozent der Bevölkerung Werwölfe sind. Und stellen Sie sich vor, Sie sind einer der wenigen verbliebenen "echten" Menschen. Und dann stellen Sie sich vor, dass einer ihrer Freunde ermordet wird - von einem Werwolf -, und Sie werden beauftragt, diesen Mord aufzuklären.
Meine Meinung:
Lola May Galley ist eine der wenigen "Nons" - Glatthäute - die auf der Welt existieren. Insgesamt machen sie einen Bevölkerungsanteil von 10 % aus. Die restlichen 90 % bestehen aus den normalen Menschen: Werwölfe, die sich in jeder Vollmondnacht in rasende, mordlustige Tiere verwandeln. Als Glatthaut mit einem offensichtlichen Gendefekt, bleibt einem da nicht viel anderes übrig als für die ASÜLA zu arbeiten. Die Mitarbeiter der ASÜLA sind dafür zuständig, in den Vollmondnächten für Ruhe zu sorgen, streunende, die allgemeine Ausgangssperre ignorierende oder dem Schutzbunker entflohene Werwölfe einzufangen und sicherzustellen. Als Lola Galley an einer dieser Nächte unterwegs ist, wird ihr Partner angefallen, gebissen und einige Tage später erschossen. Nun ist es an Lola, diesen Mord aufzuklären.
Der Klappentext klingt im ersten Moment nach einem waschechten Horrorroman, aber damit sollte man lieber nicht rechnen. Vielmehr handelt es sich bei "Wolfsspur" um einen etwas andersartigen Krimi mit viel Potential. Die Autorin gibt sich viel Mühle mit der Darstellung der Konflikte zwischen den "Nons" - den Nicht-Werwölfen - und den "normalen Menschen". Man begegnet in ihrer nicht ganz alltäglichen Welt unseren doch so alltäglichen Problemen: Fehlende Akzeptanz dem Andersartigen gegenüber, mangelnde Toleranz, Vorurteile, Rassismus. Betroffen davon sind ausnahmsweise mal nicht die Anderen, sondern wir selbst. Wir sind die Randgruppe, wir gehören zu den "Aussätzigen".
Lola May Galley ist kein Sympathieträger und das muss sie auch nicht sein. Ihre persönlichen Konflikte und ihr oftmals beachtliches Fehlverhalten verstärken das unangenehme Gefühl, das den Leser während der Lektüre immer wieder beschleicht. In kleineren Gedankenexkursen erhalten wir außerdem rückblickend Erklärungen dafür, wie sich die Welt mit den Werwölfen so entwickeln konnte und weshalb das Leben als Werwolf nun normal ist. Hier finden wir auch die tief verwurzelten Vorurteile begraben, ein Zeugnis der Zeit, das wir ebenfalls in der Realität immer wieder antreffen.
Sprachlich kann die Autorn weder verlieren noch besonders glänzen. Das Buch lässt sich flüssig lesen und überzeugt vor allem durch die Handlung und weniger durch den Stil. Leider weckt die ganze Aufmachung des Buches völlig falsche Erwartungen - vermutlich greifen eher Horrorfans zu "Wolfsspur" und sind dann enttäuscht, weil sie schließlich ein eher ruhiges und verhältnismäßig unblutiges Buch in den Händen halten. Für diesen misslungenen Auftritt gibts Punktabzug, ansonsten ist es rundum empfehlenswert.