Kaufen* bei
Amazon
Bücher.de
Buch24.de
* Werbe/Affiliate-Links
Am Tag nach dem "Koninginnedag", dem Geburtstag der holländischen Königin, wird im Vondelpark ein toter Junge gefunden, der brutal verstümmelt worden ist. Commissaris Bruno van Leeuwen kann kaum glauben, dass Menschen zu so etwas fähig sein können. Zunächst tun er und seine Kollegen sich mit den Ermittlungen schwer, es gibt kaum brauchbare Hinweise auf den Täter, abgesehen davon, dass er sehr klein sein soll und das Gesicht weiß war wie der Tod.
Van Leeuwen quält nicht nur die grausige Erinnerung an den Leichenfund, sondern auch ein schrecklicher Fall aus der Vergangenheit und ganz besonders der rasch fortschreitende geistige Verfall seiner Frau Simone, die erst Anfang 50 ist und an Alzheimer leidet.
Als ein zweiter, ähnlicher, aber noch schrecklicherer Mord geschieht, steht das Team unter Zugzwang. Nicht nur die erschütterte Öffentlichkeit, sondern auch der "Ayatollah" genannte Vorgesetzte der Ermittlertruppe macht immer mehr Druck ...
Bruno van Leeuwen ist wieder einer dieser sympathischen, todtraurigen, schicksalsgebeutelten Kommissare. Immer wieder sehen wir ihn mit der Krankheit seiner Frau und deren Auswirkungen konfrontiert, die er kaum noch ertragen kann. Der Handlungsstrang um diese Problematik, das wegbröckelnde gemeinsame Fundament der Beziehung, ist sehr einfühlsam und glaubhaft geschildert und wäre schon fast ein eigenes Buch wert.
Der Kriminalfall dagegen ist hauptsächlich eins: sehr eklig. Wie van Leeuwen letztendlich den entscheidenden Hinweis auf den Täter findet, bringt zwar den Fall voran, ist aber ziemlich unlogisch und unglaubwürdig. Die daraus resultierende weitere Ermittlung ist spannend, die wahren Hintergründe der Morde fand ich originell, das Ende dann aber wiederum recht vorhersehbar.
Insgesamt ein durchschnittlich guter Krimi, in dem es kräftig "menschelt", der aufgrund einiger Ekel-Szenen aber nichts für schwache Nerven ist.