Hallo Ihr Lieben,
im Rahmen des SUB-Listen-Wettbewerbs 2008 habe ich folgendes Buch gelesen:
Louis de Bernières: "Corellis Mandoline"
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Klappentext
Kann die Liebe den Krieg besiegen?
Auf Kephallonia, der Insel der Götter und des magischen Lächts, steht Pelagia, die schöne, unbeugsame Tochter des Arztes, zwischen zwei Männern, dem Fischer Mandras und dem Offizier Corelli, der lieber Mandoline spielt als die italienischen Besatzungstruppen zu kommandieren.
Eine bewegende, humane Geschichte von Treue und Verrat, Leben und Tod und Liebe in den Zeiten der Barbarei.
Meine Meinung:
Vor Jahren habe ich den Film zu dem Buch mit Nicolas Cage und Penelope Cruz im Kino gesehen und eigentlich hat mir der Film ganz gut gefallen. Trotzdem hätte ich das Buch vllt. nie gelesen, wenn sandi es mir im Rahmen des Mutprobe-SUB nicht ausgesucht hätte. Dafür muss ich mich an dieser Stelle gleich ganz herzlich bedanken. Ich bin wirklich froh, dass ich das Buch endlich gelesen habe und es nicht mehr auf meinem SUB vor sich hin vegetiert.
Während der Film ja doch sehr stark seinen Fokus auf die Romanze zwischen Pelagia und Hauptmann Corelli legt, erzählt das Buch so viel mehr. Zum einen lernt der Leser in dem Buch Pelagia's Vater sehr gut kennen. Seine Sicht der Dinge, seine ironischen Gedanken zu politischen Systemen und gesellschaftlichen Ansichten und seine Liebe zu Pelagia, seiner einzigen Tochter, die er wie einen Sohn groß gezogen hat. Ich muss gestehen, dass Iatre Iannis eindeutig meine Lieblingsfigur in dem Buch dargestellt hat.
Auch die Gedankenwelt von Pelagia wird dem Leser näher gebracht und man darf auch daran teilhaben, dass es für Pelagia nicht nur Vorteile bringt, wie ein Sohn erzogen worden und gebildeter als manch ein Mann zu sein.
Louis de Bernières zeigt in diesem Buch sehr eindrucksvoll, welche sinnlosen Grausamkeiten zu Zeiten des 2. Weltkrieges und auch danach noch vollbracht wurden und wie die Menschen unter Befehlen leiden mussten, die sie selber gar nicht gut geheißen haben. Durch verschiedene Perspektiven erlebt der Leser den 2. Weltkrieg einerseits auf der beschaulichen Insel Kephallonia in Griechenland, deren Leid erst nach Ende des Krieges wirklich los gehen soll und andererseits aus Sicht eines italienischen Soldaten, der unvorbereitet in einen Krieg geworfen wird, den er nicht wollte und damit zurecht kommen muss.
Auch zeigt de Bernières, wie der Krieg die Menschen verändert und wie falsche Lehren von angeblich besseren Systemen aus Menschen Monster machen können.
Für mich ein sehr eindrucksvolles Buch, dass mir viele intensive Lesestunden beschwert hat. Teilweise musste ich über die sarkastischen Gedankengänge von Dr. Iannis schmunzeln, teilweise musste ich aufgrund der Tragik einzelner Schicksale mit den Tränen kämpfen.
Das Buch hat zwar so eine Art Happy End, aber nicht so, wie im Film dargestellt, sondern sehr viel tragischer!
Ein Buch, das mir die Geschichte Griechenlands zur Zeit des 2. Weltkrieges mal näher gebracht hat. Welche Tragik sich zu der Zeit und v. a. dann auch noch in den Jahren nach Ende des Krieges dort abgespielt hat, welche Schuld sich natürlich das Deutsche Heer, aber auch die Engländer und andere Nationen in Bezug auf Griechenland aufgeladen haben, war mir bis zu diesem Buch so noch gar nicht bewusst! Und nach eigener Recherche, habe ich auch festgestellt, dass der Autor sich doch ziemlich genau an die geschichtlichen Ereignisse gehalten hat.
Insgesamt ein wunderschönes Buch, dass ich nur weiter empfehlen kann! Schon lange hat mich ein Buch nicht mehr so berührt!
Für mich ein absoluter !
Liebe Grüße
Tammy