Ich schliesse mich ink-heart und Doris an:
Ich schließe mich ink-heart an - es ist schade, dass Du das stephensonsche Weltbild nicht mehr zurechtrücken wirst, aber ich kann gut verstehen, dass Dir die Lust vergangen ist.
Und daß er die Besatzung eines solchen Schiffes bei der Annäherung an die Beute einen chassidischen Niggum anstimmen läßt, dessen hebräischer Text noch dazu erst um 1900 verfaßt wurde, schlägt dem Faß den Boden aus.
Das fand ich auch ohne besondere Vorkenntnisse seltsam. Sowas dürfte auch dem "unbedarften" Leser auffallen - wenn er den Kopf bei der Sache hat.
Ich frage mich, ob so manche Unkorrektheit vielleicht auch eingeflossen ist, um die Geschichte so hinzubiegen, wie Stephenson sie gerne hätte. Oder wie er glaubt, dass sie die Leute gerne lesen würden. Sowas sollte sich allerdings kein Autor (ohne entsprechende Hinweise) erlauben und ich will die schlampige Recherche damit auch nicht entschuldigen. Ich verstehe, dass man sich über solche Dinge aufregt - würde mir bei entsprechendem Hintergrundwissen auch nicht anders gehen.
Er hat übrigens auch an anderen Stellen "geschusselt", wie man diesem englischsprachigen Link unter dem Titel "Deviations from Real History" entnehmen kann. Und das dürfte noch nicht das Ende der Fahnenstange sein.
Da ich die ganze Geschichte aber so grossartig finde, geniesse ich sie einfach, ohne nachher zu glauben, es sei alles wahr und richtig, was da drin stand (einiges ist sicher korrekt). Aber so verfahre ich eigentlich mit allen historischen Romanen...
Alfa Romea