Dörthe Binkert - Weit übers Meer

Es gibt 22 Antworten in diesem Thema, welches 6.476 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Doris.

  • Manchmal lasse ich mich von Bewertungen verführen, die sich begeistert anhören und über den tollen Stil jubeln, um dann selbst festzustellen, dass meine Vorstellungen von einem tollen Stil andere sind.

    Das finde ich auch immer schwierig, weil es eine total persönliche Geschmackssache ist. Manche bevorzugen einen einfachen, flotten Erzählstil, der andere mag es lieber ein wenig verschnörkelt-romantisch, der andere trocken und wiederum ein anderer etwas hochtrabender.... Hach ja, da muss man die Leser schon gut einschätzen können, um zu wissen, ob das was für einen ist. Leseproben helfen bei sowas immer sehr, aber die muss man dann auch mal finden.

  • Doris Bewertungen haben mich auch schon oft in die Irre geführt. Mittlerweile halte ich mich fast nur noch an die Rezensionen hier. Da kenne ich die Leute und weiß, wie ich ihre Meinung einschätzen kann. Wenn ich mir von außerhalb des Forums ein Buch notiere, gehe ich ohne Erwartungen heran, egal ob gute oder schlechte.

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Gerade bei "Weit übers Meer" war die positive Rezi einer Userin, nach deren Einschätzung eines Buches ich immer wusste, ob ich das Buch lesen kann oder lieber nicht. Deshalb war ich fast sicher, dass ich mit Dörthe Binkert nichts falsch mache.


    Inzwischen bin ich fertig dem Roman. Das Ende bleibt im Fall der blinden Passagierin relativ offen, was mir gefällt, weil man sich dann selbst Gedanken dazu machen kann. In einigen anderen Fällen hingegen ändern sich die Lebenswege deutlich, und das finde ich erstaunlich angesichts der kurzen Zeitspanne von acht oder neun Tagen auf dem Atlantik. Das ist unrealistisch. Weiter oben hatte ich schon geschrieben, dass die einzelnen Personen mit ihren persönlichen Schicksalen durchaus Potenzial aufweisen; leider wurde daraus aber zu wenig gemacht. Das bleibt durchgehend zu flach. Was immer wieder anklingt, sind die Umstände, denen Frauen vor mehr als hundert Jahren gesellschaftlich und familiär ausgesetzt waren. Auch wenn die Autorin hier bei Andeutungen blieb, gibt es dafür Pluspunkte. Ansonsten war es für mich nicht mehr als Durchschnitt.


    3ratten