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Über den Autor:
Urban Priol (Jahrgang 1961) ist ein deutscher Kabarettist, Schriftsteller sowie Radio- und Fernseh-Moderator.
Inhalt:
Da gibt es wenig zu sagen, ausser ein Zitat des Autors auf der Rückseite des Buches: «Hat das Buch eine Botschaft? Noch nicht: Sollte es dereinst eine bekommen, wäre mir die auf den Seychellen am liebsten.» Und dann steht da noch «Gedankenschneisen durch das Dickicht der Verblödung», was aber mehr verspricht, als es hält. Gut, der Satz kommt vom Verlag und das Marketing übertreibt gerne – ist schliesslich deren Job.
Meine Meinung:
Der Kabarettist Urban Priol beschreibt den alltäglichen Wahnsinn in Deutschland bissig und greift schon mal zum verbalen Zweihänder, um Absurdes zu beschreiben. Dabei übertreibt er in einigen Passagen mehr als nur ein wenig und wirkt dadurch genau wie der humorlose Deutschen, über er den er eigentlich lacht.
Insgesamt zeichnet sich Priol aber als guter Beobachter von Behörden, Beamten und der deutschen Regierung aus. Auch die Beschreibungen seiner Mitbürger haben hohen Wiedererkennungswert, ich erwischte mich mehrmals bei dem Gedanken «So einen habe ich auch schon getroffen». Priol wirkt oft wie ein böser Bruder von Harald Schmidt und seine Texte haben mir so manchen Lacher entlockt.
Vieles wird zudem nur angedeutet, steht zwischen den Zeilen oder in Halbsätzen und wenn man sich in deutscher Politik nicht gut auskennt, versteht man manchmal nicht, worauf Priol anspielt. Ist aber nicht weiter tragisch, da diese Passagen einen sehr kleinen Teil des Buches ausmachen und das meiste ein satirisch-zynisches Feuerwerk an Scharfzüngigkeiten ist, die sehr viel Spass machen können. Nicht zuletzt deshalb, weil es auch sprachlich anspruchsvoll und kreativ geschrieben ist.
Der grösste Nachteil des Buches dürfte seine Halbwertszeit sein: Schon jetzt werden Anspielungen gemacht auf Dinge, die in den letzten zehn Jahren passiert sind. Dadurch wirkt das Buch – obwohl im Frühling 2008 erschienen – stellenweise veraltet und in zehn weiteren Jahren wird es vollkommen uninteressant sein. Andrerseits ist das grundsätzlich das Schicksal von Büchern, die sich mit Aktualität beschäftigen.
Fazit:
Wer «Hirn ist aus» jemals lesen möchte, sollte dies so schnell wie möglich tun.
7 von 10 Punkten