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Auf dem Rückweg von einem Abstecher nach Frankreich, wo er das Ferienhaus der Familie aufgesucht und das Labyrinth in der Kathedrale von Chartres besichtigt hat, erleidet Will Stafford einen mysteriösen Motorradunfall und stirbt an den Folgen.
Um die gleiche Zeit wartet Lucy King nach einer schweren Erkrankung in einer Londoner Klinik auf ihre eine Herztransplantation und ist tieftraurig, dass der Arzt ihres Vertrauens, Alexander Stafford, wegen des tödlichen Unfalls seines Bruders nicht assistieren wird. Dafür kümmert er sich nach der OP rührend um sie, die beiden freunden sich an, und Lucy erfährt vom Familiengeheimnis der Staffords, einer Schatulle mit uralten Dokumenten, auf denen sich rätselhafte Texte befinden, und einem geheimnisvollen Schlüssel ...
Nach dem Klappentext rechnet man mit einem flotten Mysterythriller im bewährten "Schnitzeljagd"-Stil, doch das ist leider Fehlanzeige. Die Handlung plätschert schier ewig vor sich hin, legt ein paar unmotivierte Zeit- und Ortssprünge hin, und während man sich noch fragt, ob Lucy sechs Wochen nach der Herztransplantation nicht eher in einer Rehaklinik denn mit dem Arzt ihres Vertrauens auf einem Kostümball sein sollte, werden plötzlich der seltsame Schlüssel, die Geheimdokumente und Dr. John Dee aus dem 16. Jahrhundert in die Handlung geworfen, ohne jeglichen vernünftigen Anknüpfungspunkt.
Was schon zu Beginn angesichts der pilchertauglichen Landschaftsbeschreibungen zu befürchten stand, bewahrheitet sich: flache Charaktere, die dermaßen klischeebeladen sind, dass sie eigentlich darunter zusammenbrechen müssten; Dialoge zum Davonlaufen; eine Romanze zwischen Arzt und Patientin, die einem Krankenhausheftchenroman entsprungen sein könnte; zusammenhanglose Brocken einer Verschwörungstheorie, gespickt mit esoterischem Geblubber; Gedankenübertragung ... und die meisten Menschen riechen nach irgendwelchen seltsamen Dingen wie Limetten, gebrannten Mandeln oder auch einer Mischung aus "Katze, Kanalisation und Abendessen" [Zitat Ende].
Nach 250 Seiten sind zwar ein paar dramatische Dinge geschehen, aber immer noch ohne echten "Drive", deshalb habe ich das Buch abgebrochen.
Frau Hardie scheint ihre Brötchen zuvor mit dem Schreiben von Esoterikratgebern verdient zu haben. Da kann man nur sagen: Schuster, bleib bei deinen Leisten (bzw. bei deinen Zauberelixieren) ... denn Versatzstücke von Schnulzen, Krankenhausroman und Mysterythriller einfach nur zusammenzuschmeißen reicht nicht, man muss wenigstens umrühren
Dafür gibt's ein paar Pilcheriche für das Setting: Plots kann Rosamunde höchstpersönlich allerdings viel besser.