Debra Hamel - Der Fall Neaira

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    Debra Hamel
    Der Fall Neaira. Die wahre Geschichte einer Hetäre im antiken Griechenland
    Originaltitel: Trying Neaira
    Originalverlag: Yale University Press
    Deutsch von Kai Brodersen
    Gebunden, 224 Seiten
    ISBN-10: 389678255X
    ISBN-13: 978-3896782557
    € 24,90
    Verlag: Primus, Darmstadt
    Erscheinungstermin: 2004


    Zum Inhalt


    Das Buch hat die Biographie der Prostituierten Neaira und einen Strafprozess gegen sie zum Inhalt, der im Zusammenhang einer Auseinandersetzung zwischen zwei Männern im Athen des vierten Jahrhunderts vor Christus statt fand.


    Kommentar


    Die Altertumswissenschaftlerin Debra Hamel hat mit diesem Buch einen Sachtext geschrieben, der sich teilweise wie ein Roman liest. Die Quellenlage ist für die Antike überdurchschnittlich gut.


    Die Hauptfigur Neaira verbrachte einen großen Teil ihres Lebens als Sklavin der Bordellwirtin Nikarete und arbeitete für diese als Prostituierte. Neaira war eine Prostituierte, die man heute vielleicht als Edel-Callgirl bezeichnen würde. Sie war eine in der Konversation anspruchsvolle Begleiterin zahlungskräftiger Kunden. So lernte sie Stephanos kennen, mit dem sie rund dreißig Jahre in einer glücklichen Beziehung lebte. Zwischen 343 und 340 v. Chr. wurde ihr der Prozess gemacht. Ankläger war Apollodoros, der Neaira einen Gesetzesbruch nachweisen wollte: eine Ehe mit Stephanos, geführt mit dem Vorsatz, das Bürgerrecht für ihre Kinder zu erschleichen, ein schweres Vergehen im Athen dieser Zeit.

    Apollodoros strengte vermutlich den Prozess nur an, um Stephanos zu schaden, mit dem er sich in einer privaten Dauerfehde befand. Ein Schuldspruch hätte für Stephanos die Aberkennung seiner Bürgerrechte bewirkt, worauf dieser nicht mehr in der Position gewesen wäre Prozesse zu führen. Dies wäre Apollodoros gelegen gekommen, da Stephanos ihn unter anderem des Mordes an einer Sklavin beschuldigte. Zuvor hatte er gegen ihn einen Prozess geführt, in dem Apollodoros zu einer hohen Geldstrafe verurteilt worden war. Apollodoros wäscht in seiner der Nachwelt erhaltenen Prozessrede massenhaft schmutzige Wäsche und geht häufig unter die Gürtellinie. So beschreibt er mit großer Freude am Detail Neairas angebliche sexuelle Ausschweifungen.


    Der Prozessausgang ist nicht dokumentiert. Das Verfahren selbst gibt einen hervorragenden Einblick in gesellschaftliche Verhältnisse, besonders in die Rolle der Frau im antiken Athen.


    Sekundärtext mit Quellmaterial


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    Einmal editiert, zuletzt von mohan ()