Ulrich Hefner - Der Tod kommt in Schwarz-Lila

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    Inhalt
    In den Dünen von Wangerooge wird die Leiche eines älteren Mannes gefunden. Kurz darauf drei weitere Leichen in einem Fischkutter auf See. Hauptkommissar Martin Trevisan von der Kripo Wilhelmshaven führt die Ermittlungen und stößt dabei auf einige Spuren, von denen aber immer wieder einige im Sand verlaufen. In der Zwischenzeit verfolgt der Täter weiter seinen Plan, denn seine Mission ist ihm wichtig, um wieder Ruhe zu finden. Langsam, aber sicher kommt Trevisan ihm immer näher, aber der Täter scheint immer einen Fuß voraus zu sein. Kann Trevisan ihn einholen?


    Meinung
    Ich freue mich immer wieder, neue Autoren guter Krimis zu entdecken, und mit „Der Tod kommt in Schwarz-Lila“ habe ich wieder mal Erfolg gehabt. Der Autor, Ulrich Hefner, weiß von was er schreibt, ist er doch selbst Polizeibeamter. Dies merkt man seiner Geschichte an, denn die Ermittlungsarbeit wirkt sehr realistisch mit all ihren Höhen und Tiefen und die ermittelnden Kollegen machen einen sehr menschlichen Eindruck. Viele kleine Details des beschriebenen Polizeialltags und die Gespräche der Beamten untereinander lassen die Personen lebendig werden und die Vorgänge wie einen Film ablaufen, in dem man selbst mit dabei ist. Oft genug hatte ich das Gefühl, bei den Zusammenkünften mit im Büro zu sitzen oder draußen mit unterwegs zu sein. Die Schreibweise mit teils recht kurzen Szenen, die parallel ablaufen und einem oft das Gefühl geben, überall gleichzeitig dabei zu sein, erinnert an ein Drehbuch und verstärkt diesen Eindruck noch.


    Sehr gut gefallen hat mir, dass man als Leser sehr gut miträtseln konnte. Kleine Informationshäppchen regten immer wieder zum Spekulieren an. Dabei war so gut wie nicht zu unterscheiden zwischen wichtigen und unwichtigen Details. Nebensächliche Informationen, die für den Fall keinerlei Bedeutung hatten, ließen einen lange grübeln und Theorien aufstellen, dagegen konnten wichtige Informationen auch mal untergehen oder erst viel später auffallen. So war ich das ganze Buch über mit sehr vielen Puzzleteilen beschäftigt und versuchte, das richtige Bild damit zusammenzubauen und dabei zu entscheiden, welche Teile man dafür benötigen würde und welche nicht. Das hat sehr viel Spaß gemacht und blieb bis zum Schluss spannend, denn erst dann zeigte sich das vollständige Bild.


    Doch nicht nur auf Ermittlerseite war man als Leser dabei, sondern auch an der Seite des Täters. Ohne seine Identität oder seine Beweggründe gleich zu kennen und zu verstehen (denn auch diese gaben lange Zeit Rätsel auf) konnte man seine Emotionen, seine Verzweiflung, die ihn trieben, spüren. Man konnte trotz seiner schlimmen Taten Mitleid mit ihm empfinden, hatte aber gleichzeitig Furcht vor seinem nächsten Schritt.


    Mit Trevisan gibt es einen, wie ich finde, sympathischen neuen Ermittler, von dem ich gerne noch mehr lesen möchte, was nicht schwierig sein wird, da es bereits zwei weitere Fälle mit ihm gibt. :zwinker:


    Alles in allem ein toller Krimi, der mir einige spannende Lesestunden beschert hat.


    4ratten