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Amanda Eyre Ward - Winterschwestern
Kurzbeschreibung:
Lebt Ellie noch? Oder wurde die Fünfjährige, wie die Polizei annimmt, vor fünfzehn Jahren entführt und ermordet? Darf man nach all der Zeit überhaupt noch hoffen? In der Familie Winters gehen die Meinungen darüber auseinander. Jedes Familienmitglied geht anders mit der Katastrophe um, die aller Lebenswege so entscheidend geprägt hat. Während Madeline endlich abschließen will mit der Vergangenheit und Ellie für tot erklären lassen möchte, schlägt sich ihre ältere Schwester Caroline auf die Seite der Mutter, die hartnäckig daran glaubt, Ellie auf einem aktuellen Zeitungsfoto wieder zu erkennen. Gegen jede Vernunft macht Caroline sich auf die Suche. Ohne zu ahnen, dass sie damit zu sich selber und zur Liebe findet ... Ohne zu ahnen, dass ihre jüngere Schwester Madeline sie dringender braucht als je zuvor ... Ohne zu ahnen, dass anderswo eine fremde junge Frau verzweifelt versucht, das Geheimnis ihrer Herkunft zu lüften und sich ihrer dreier Geschichten bald berühren werden.
Meine Meinung:
Anfangs habe ich mir mit diesem Buch sehr schwer getan und nur schlecht hineingefunden; da ist Caroline, die Ich-Erzählerin, ihres Zeichens verhindert Pianistin und stattdessen abgefhalfterte Bardame mit hohem Alkoholkonsum; die exzentrische Mutter mit ihren durchgeplanten Partys und schliesslich Madeline, die undurchschaubare Schwester, die sich ein für allemal von dem Familiendrama lösen möchte, das die Geschicke der Familie Winters durch viele Jahre hindurch bestimmt hat. Zunächst hat mich keine dieser Figuren berühren oder auch nur interessieren können - zu klischeehaft erschienen mir die Charaktere.
Der Aufbau der Geschichte wird zunehmend komplexer; es gibt zahlreiche Rückblenden in die Vergangenheit der Familie und plötzlich tauchen auch Briefe einer Bibliothekarin aus Montana auf. Zunächst verwirrte mich dieser häufige Perspektivenwechsel, aber so nach und nach dämmerte es mir, wie die einzelnen Handlungsstränge in Verbindung stehen könnten. Die Handlung verlagert sich dann sehr abrupt von New York nach Montana, und ab da war für mich der Roman interessant.
Auch der Sprachstil, den ich anfangs furchtbar hölzern fand, wurde zunehmend flüssiger und ich hatte den Eindruck, die Autorin hat eine Weile gebraucht, bis ihr diese Roman so richtig von der Hand ging. Der Schluss ist sehr gekonnt ausgearbeitet, die Erzählung hört genau im richtig Moment auf und hat bei mir einen positiven Nachklang hinterlassen.
Trotzdem möchte ich hier nicht mehr als vergeben und rate allen, die das Buch zur Hand nehmen, sich auf ein holperiges erstes Drittel einzustellen. Danach ist es wirklich lesenswert.
Viele liebe Grüße
Miramis