Daniel Glattauer - Alle sieben Wellen

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  • ich habe mir vor 2 wochen die doppelausgabe gekauft und beide bücher sozusagen in einem gelesen - wunderbar, ich konnte gar nicht aufhören zu lesen - wirklich schön :smile: :smile:

  • Inhalt:


    Nach Leos Rückkehr aus Boston nehmen er und Emmi ihren EMail-Kontakt zueinander wieder auf. Vieles hat sich verändert seit sie auseinander gegangen sind. Doch spüren beide, dass ihre virtuelle Anziehung noch immer besteht. Dann geschieht, was zuvor weder Emmi noch Leo gewagt hätte: Sie treffen sich im realen Leben, in der wirklichen Welt...


    Meine Meinung:


    "Alle sieben Wellen" setzt genau dort an, wo Daniel Glattauers Erfolgsroman "Gut gegen Nordwind" aufgehört hat. Deshalb ist es angebrachter, den Vorgänger bereits zu kennen, andernfalls würde einem beim Lesen das Wissen, worüber die Beiden schreiben, fehlen.


    Auch "Alle sieben Wellen" ist in Form von EMails verfasst, die sich Emmi und Leo schicken. Mal sind es sehr kurze Mails, mal etwas längere, doch sind alle einfach geschrieben, sodass man das Buch sehr rasch durch hat.


    Man erkennt beide Charaktere gut wieder, noch immer halten sie an ihrem Zynismus fest, aber auch an ihren wankelmütigen Gefühlen füreinander. Beider Leben hat sich von Grund auf verändert, auch davon berichten sie sich. Die Kälte, mit der sich die Figuren in manchen Mails begegnen, ist für mich eher ein Zeichen der Verzweiflung von Emmi und Leo, die einfach nicht voneinander los kommen und doch oftmals versuchen, ein Leben ohne den anderen zu führen. Man muss dieses Hin und Her mögen, sonst ist der Roman nichts für einen.


    Ansonsten sind Leo und Emmi immer noch diesselben wie man sie aus "Gut gegen Nordwind" kennt. Obwohl sie an manchen Stellen verändert scheinen, hatte sich für mich doch der Eindruck festgesetzt, dass sie sich nicht wirklich weiterentwickelt haben.


    Was es anzumerken gilt, ist, dass mir dieser Teil besser gefallen hat als der erste. "Gut gegen Nordwind" tat ich mit einem Achselzucken ab, ich las es, es gefiel mir, aber es war auch schnell wieder vergessen. Im Fortsetzungsband kamen für mich die Gefühle der Protagonisten mehr durch und an manchen Stellen war ich wirklich berührt. Ebenfalls konnte ich mich besser in Emmi und Leo hineinversetzen, wahrscheinlich, weil sie mir schon aus dem ersten Band bekannt waren.


    Jedoch weiss ich jetzt schon, dass auch dieses Buch hier schnell in Vergessenheit geraten wird. Trotzdem heisst das nicht, dass es ein schlechtes Buch ist, denn die Lektüre von "Alle sieben Wellen" habe ich dennoch genossen.


    Fazit:


    Ein leichtes Buch, das vor allem für jene geeignet ist, die wissen wollen, ob mit Emmi und Leo nun tatsächlich Schluss ist oder wie es weitergeht. Jedoch sollte man "Gut gegen Nordwind" bereits gelesen haben, da das Buch lückenlos an den Vorgänger anschliesst und viele Dinge zur Sprache kommen, die im ersten Band geschehen sind.


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    3ratten

    //Grösser ist doof//

  • Nachdem ich Gut gegen Nordwind vor nicht allzu langer Zeit gelesen habe, wollte ich unbedingt wissen, wie es mit Emmi und Leo weitergeht. Das habe ich gestern erfahren und ich fand das Ende total klasse :smile: Also nicht nur das Ende, sondern das gesamte Buch hat mir wieder so gut gefallen wie der erste Teil. Ich fand Emmi immernoch genauso zickig wie im ersten Teil und die Korrespondenz teilweise genauso hoffnungslos romantisch.


    Manchmal sind Fortsetzungen ja überflüssig, aber das hier hat Herr Glattauer gut gemacht, find ich.

    Bücher kaufen und Bücher lesen sind zwei völlig verschiedene Hobbys.

  • Ich habe vor vielen Jahre den ersten Teil gelesen und fand das Buch sehr gelungen und einfach mal etwas anderes.

    Was also kann eine Fortsetzung bringen? Eigentlich kann sie doch nur den Zauber zerstören.

    Berechtigte Bedenken, aber ich muss zugeben, dass mir auch "Alle sieben Wellen" sehr gut gefallen hat.Ich finde es wunderbar, wie sich zwei zunächst unbekannte Menschen sprachlich auf einer so sehr persönlichen Ebene begegnen können.Oder wahrscheinlich genau deshalb? Weil man sich einem "fremden" Menschen mehr öffnen kann, nichts zu verlieren hat?

    Interessante Gedankengänge, zwischendurch harmloses Geplänkel, aber immer mit einem roten Faden in der Geschichte, fand ich auch dieses Ende zufriedenstellend ( ich konnte auch mit dem Ende des ersten Bandes durchaus leben ;)).

    Ich finde ein dritter Band hätte die Handlung zu sehr im Kreis drehen lassen. Eigentlich hatte ich sogar das Ende des ersten Bandes schon als gelungen betrachtet und konnte mir einen zweiten Teil nicht so recht vorstellen. Das dieser dennoch gelungen ist (wie ich finde) ist wirklich eine Leistung! :)

    Da kann ich Dir 100% zustimmen.Für mich ist das jetzt somit eine runde Sache und ich vergebe gute 4ratten

    Manche Leute glauben, Durchhalten macht uns stark.Doch manchmal stärkt uns gerade das Loslassen.Hermann Hesse