Arthur Hailey - Letzte Diagnose

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    Das Three Counties Hospital ist ein unbedeutendes Kleinstadtkrankenhaus, das die neuen, jungen Mitglieder des Verwaltungsrates aus der Zweitklassigkeit holen möchten, um mehr Ansehen und besseres Personal zu bekommen. Der Grundstein dafür ist gelegt mit der Einstellung eines dynamischen Verwaltungsdirektors und einiger hervorragender jüngerer Ärzte, doch gibt es immer noch viele vom „alten Schlag“, die auf ihren veralteten Ansichten beharren und um ihre Pfründe fürchten.


    Besonderer Problempunkt ist die pathologische Abteilung. Deren Leiter, Joe Pearson, ist seit Jahrzehnten im Dienst, stets im Einsatz, aber wissenschaftlich und organisatorisch alles andere als auf dem neuesten Stand. Die Beschwerden über lange Wartezeiten auf Befunde häufen sich, und während die Verwaltung über die Einstellung eines zusätzlichen Pathologen und eine umfassende Neuordnung des Bereiches nachdenkt, ist eine harte Konfrontation mit Pearson vorprogrammiert.


    Währenddessen wartet der junge Laborassistent John Alexander sehnlich auf sein zweites Kind, nachdem das erste mit nur einem Monat gestorben ist, verliebt sich eine Lernschwester in einen jungen Assistenzarzt, bahnt sich eine Romanze zwischen zwei weiteren Ärzten an, finden die gefürchteten Sterbefallbesprechungen statt – das Leben im Krankenhaus geht seinen ganz normalen Gang.


    Vieles in diesem Krankenhaus von 1959 erscheint aus heutiger Sicht unglaublich veraltet, doch das Menschliche und Allzumenschliche dürfte sich kaum verändert haben. Alteingesessene, die um ihr Prestige und ihren Posten fürchten, Neulinge, die mit Schwung und Ehrgeiz etwas bewegen wollen, schwierige ethische und diagnostische Fragen und die Notwendigkeit, drängende Probleme in den Griff zu bekommen, prägen auch heute noch den Alltag in den Krankenhäusern, weswegen der Roman sich auch heute noch gut lesen lässt. Der Vergleich der Gegebenheiten zwischen damals und jetzt ist außerdem durchaus interessant.


    Anfangs ist es schwierig, angesichts der zahlreichen Namen den Überblick zu behalten, die kurz eingeführt werden, aber zunächst kein „Gesicht“ bekommen, mit der Zeit gewinnt man jedoch den nötigen Einblick und nimmt Anteil an den Freuden und Sorgen, besonders bei dem werdenden Vater John Alexander und der Schwesternschülerin, die eine besorgniserregende Diagnose erhält.


    Kein Krankenhauskitsch, sondern ein detailreicher Blick hinter die Kulissen, bei dem weniger die Patienten als die inneren Abläufe und das Zwischenmenschliche beim Personal im Vordergrund stehen.


    3ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen