Natsuo Kirino- Grotesque

  • Bisher nur in Englischer Sprache erschienen


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    Titel: Grotesque
    Autor: Natsuo Kirino


    Allgemein:
    480 S.; Vintage; 2008; 9.99 €


    Inhalt:
    Kazue und Yuriko werden von ein und demselben Mörder umgebracht. Die beiden Prostituierten kannten sich von einer Elite Mädchen Schule auf der beide in ihrer Jugend gewesen waren. Yurikos Schwester beschreibt in ihren Erinnerungen an die Vergangenheit nicht nur ihren Hass auf die kleine Schwester Yuriko, in deren Schatten sie immer stand, weil Yuriko so unglaublich schön war, sondern auch ihr eigenes Leben auf dieser Schule. Nach und nach formt sich ein Bild der beiden Frauen und man erfährt wie die beiden Prostituierte wurden und von wem sie ermordet wurden. Dabei ist Yurikos Schwester manchmal nur die
    Beobachterin der Ereignisse und ist dabei nicht immer sehr objektiv. Nach und nach zeichnet sich ein Bild auch ihres Lebens ab und langsam wird einem klar das die Erzählerin sich selbst nie von ihrer Schwester lösen konnte...


    Meine Meinung:
    Zu Anfangs war ich sehr begeistert. Die Ich Erzählerin lässt kein gutes Haar an ihrer Schwester und vor allem ihre Beschreibungen der Schule und ihrem Leben dort konnte mich schnell fesseln. Wer einen Kriminalroman erwartet hat, der wird jedoch enttäuscht. Es geht hier viel mehr um die Beziehung der Hauptfigur zu ihrer Schwester Yuriko und wie diese schließlich in der Prostitution landete. Der Roman ist in mehrere Teile gegliedert, ein großer Raum wird natürlich der Ich Erzählerin eingeräumt, dann folgen Tagebuchauszüge Yurikos, die vor allem die Erzählungen ihrer Schwester noch einmal aus einem anderen Blickwinkel zeigen. Aber auch Kazue kommt durch Tagebucheintragungen zu Wort. Ebenso Zang, der Mörder der beiden Frauen. Und hier liegt für mich leider das Problem... Zhang ist für mich einfach eine Figur deren Part ich sehr langweilig zu lesen fand, vor allem seine spätere Rolle im Geschehen war mir irgendwie unrealistisch und ich fand das war dann doch zu überzogen erzählt. Seine Rolle hat mir den Roman ehrlich gesagt ein ganzes Stück madig gemacht und ich war froh als sein Kapitel endlich zu Ende war. Kazues Part machte es dann leider auch nicht mehr so viel besser. Zwar war es irgendwie schon interessant von ihr zu Lesen aber als Zhang dann wieder auftauchte verlor die Geschichte wieder ihren Biss.


    Der Roman ist immer dann stark wenn er von der japanischen Gesellschaft erzählt, wenn er sich mit Yurikos Schwester und ihrem Leben beschäftigt, ihre Gefühle und ihr Hass auf die ewig hübschere jüngere Schwester sind sehr gut beschrieben und man kann sie extrem gut nachvollziehen auch wenn man sie nicht immer befürworten kann. Die Autorin hat einfach ein Gespür dafür die Japanische Gesellschaft aus Korn zu nehmen und zu Kritisieren. Gerade auch die Rolle von Mann und Frau in dieser Gesellschaft wird wiedereinmal sehr viel Raum gegeben und diese auch sehr gut beschrieben.


    Insgesamt hat mich Kirino leider etwas enttäuscht. Vielleicht hatte ich einfach viel zu viel erwartet? Nachdem Die Umarmung des Todes so genial war (wie ich finde) hatte sie es natürlich sehr viel schwerer mich noch einmal zu überzeugen. Ich finde den Roman durchaus gut zu lesen und ich mochte ihn auch, aber dennoch finde ich hätte er besser sein können.


    3ratten