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Barbara Covett, Lehrerin an St. George's, ist sich sofort sicher: in der jungen neuen Kollegin Sheba Hart hat sie eine Seelenverwandte gefunden. Barbara, eine einsame, ältere Frau, sucht vom ersten Tag an die Freundschaft der etwas naiven Sheba. Und als diese eine skandalöse Affäre mit einem ihrer Schüler beginnt, schlägt Barbaras Stunde. Sie kümmert sich rührend um Sheba, als alle anderen sich von ihr abwenden. Doch für diese Zuneigung muss Sheba einen hohen Preis bezahlen ...
Meine Meinung:
Die Geschichte des Romans ist eigentlich sehr schnell erzählt: Lehrerin hat Affäre mit Schüler. Es gab somit keine großen Überraschungen in den Buch, da der Klappentext das ja schon verrät.
Die eigentliche Geschichte des Romans ist aber viel tiefgründiger. Die Ich-Erzählerin Barbara, die den Verlauf der Affäre ihrer Freundin mit dem 15-jährigen Schüler genauestens protokolliert und niederschreibt, ist die bei weitem interessanteste Figur des Buches. Barbara steht kurz vor der Rente und lebt alleine. Sie hat weder Familie noch Freunde und als die schöne, beneidenswerte Sheba Hart an die Schule kommt, setzt sie alles daran, ihre beste Freundin zu werden. Die Einsamkeit Barbaras zieht sich wie ein roter Faden durch das Buch und wird Seite für Seite deutlicher. Oftmals bekommt der Leser das Gefühl, dass Barbara nicht nur Shebas Freundin sein will, sondern gleichzeitig auch etwas wie eine Geliebte und eine Mutter. In diesem Prozess verliert Barbara zusehends ihre eigene Meinung und ihre eigenen Gedanken. Dies führt soweit, dass sie ein Schattendasein neben Sheba führt, sich selbst verliert und falsch nicht mehr von richtig unterscheiden kann.
Der Roman ist schön verständlich geschrieben und wirkt glaubhaft. Zu Beginn gibt es ein kurzes Vorwort, in dem die Erzählerin darauf hinweist, dass sie die Ereignisse hauptsächlich aufgrund von den Erzählungen Shebas rekonstruiert. An einer Stelle gibt es sogar eine kurze durchgestrichene Passage, die mir so vorkam, als kämen hier einmal wieder die wahren Gedanken Barbaras zum Vorschein, die sie aber sehr schnell wieder revidiert.
Alle Figuren waren sehr glaubhaft dargestellt. Punkteabzug gibt es nur, weil bei mir nicht dieses Gefühl aufgetreten ist, unbedingt weiterlesen zu müssen.