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Inhalt: Uchaijid ist ein junger Tuareg und stolz auf sein elegantes, geschecktes Reitkamel, sein Mehri. Die Beziehung nimmt obsessive Züge an, vor allem, nachdem der Mehri von der Krätze befallen war, und Uchaijid mit ihm ein abgelegenes Tal mit halluzinogenen Pflanzen aufgesucht hat. Diese treiben den Mehri fast in den Wahnsinn, so daß er in die Wüste flieht, Uchaijid im Schlepptau, der diese Strapaze nur mit Glück und völlig zerschunden übersteht. Uchaijid fühlt sich nun mit seinem Mehri per Blutsbrüderschaft verbunden. So ist es kein Wunder, daß die Frau, die er später gegen den Willen seines Vaters heiratet, das Kamel als Konkurrenz empfindet. In einer Hungerzeit verpfändet Uchaijid den Mehri, stellt aber schnell fest, daß er ohne das Kamel auch nicht sein kann. Auf Druck des Pfandgläubigers trennt er sich von Frau und Sohn, um das Kamel zurückzubekommen, zusätzlich erhält er unverlangt einen Beutel Goldstaub. Dieser wird ihm zum Verhängnis, denn nun verbreitet sich das Gerücht, er habe seine Familie verhökert ...
Meine Meinung: Diese Inhaltsangabe hört sich zwar vielleicht einigermaßen stringent an, aber beim Lesen hatte ich manches Mal das Gefühl, daß mir ein paar Seiten abhanden gekommen sind oder auf andere Art etwas von der Erzählung fehlte. Das liegt sicher ein bißchen an der nicht unbedingt chronologischen Erzählweise al-Konis, aber nicht allein. Vielmehr schien mir die Lücke auf einer anderen als der oberflächlichen Erzählebene zu liegen und sich tiefer in der Gedankenwelt, den Moral- und Wertvorstellungen Uchaijids zu befinden, die für mich nur ansatzweise nachvollziehbar waren. Ich habe zwar schon mal gelesen, welche enorme Bedeutung das Kamel für die Wüstenbewohner hat(te), aber dieses theoretische Wissen reicht (mir) hier einfach nicht. So entlockte mir der junge Mann in seiner Besessenheit manches Kopfschütteln. Grundsätzlich ist ein solches Verhalten natürlich durchaus auf andere Konstellationen übertragbar, es soll ja hierzulande Leute geben, die ihren Hund zutiefst lieben oder ähnlich fixiert auf ein Auto sind, aber in beiden Fällen unterscheidet sich das von Uchaijids Verhältnis zu seinem Kamel doch ganz erheblich – auch wenn ich nicht genau fassen kann, was dieser Unterschied ist. So fand ich es zwar ohne Frage interessant, aber es steht bei mir eben im Moment doch noch das ein oder andere Fragezeichen dazu im Raum.
Schönen Gruß,
Aldawen