Paul Auster - Reisen im Skriptorium

Es gibt 3 Antworten in diesem Thema, welches 1.855 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Weratundrina.

  • Hallo ihr Lieben!


    Mein erster Paul Auster ist mir zufällig zum halben Preis und nur wegen des interessanten Covers in die Hände gerutscht. Wer hätte gedacht, dass sich hier ein großes Potenzial für einen neuen Lieblingsautor eröffnet? :breitgrins:


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    Inhalt:
    In einem verschlossenen, abgedunkelten Zimmer sitzt ein alter Mann: vergesslich, gebrechlich, inkontinent. Er weiß weder, wer er ist noch wo er ist. Je verzweifelter er sich zu besinnen versucht, desto tiefer gerät er in ein Labyrinth erdachter Welten, bis er sich schließlich in den Zeilen eines Manuskripts selbst begegnet.


    Meine Meinung:
    Nach einiger Recherche habe ich herausgefunden, dass ich so ziemlich die ungeeignetste Leserin für dieses Buch bin, die man sich vorstellen kann. Kennern von Austers anderen Büchern sollte die Lektüre von "Reisen im Skriptorium" mehr Spaß bereiten, da sie auf altbekannte Charaktere treffen und anscheinend viele Hinweise verstehen, die mir völlig unerschlossen bleiben.
    Nun muss ich dazu sagen, dass mir das Buch trotzdem so unheimlich gut gefallen hat, dass ich sofort den Literaturschocklern davon berichten musste. :breitgrins: Vielleicht gehöre ich einfach zu denen, denen Austers Schreibstil zusagt. In anderen Rezis habe ich gelesen, dass selbst hardcore Fans die "langatmigen" Beschreibungen zu anstrengend fanden. Ich persönlich bin nun (noch) gar kein Fan von Auster, fand aber ganz und gar nichts Langweiliges an dieser kleinen Geschichte.


    Mr. Blanks Tagesablauf an sich ist zwar nicht spannend, aber man hat während des Lesens immer dieses kleine Monster auf der Schulter sitzen, das einem ins Ohr flüstert: "Pass auf, gleich passiert was!" und man weiß genau, gleich hat man ein Puzzleteil mehr entdeckt, das Mr. Blank sowie einem selbst als Leser klar machen könnte, worum es hier eigentlich geht.
    Das ist eines der wirrsten, verrücktesten Bücher, die ich je gelesen habe und doch habe ich es mit Genuss in mich aufgesogen, die Passagen übers Geschichtenerfinden verschlungen, die Gedanken Mr. Blanks über fiktive Charaktere und Plot Twists interessiert gelesen und mich generell knappe 120 Seiten lang großartig unterhalten.
    Das Ende hielt zwar nicht den großen Knaller für mich bereit (und für Auster Fans dürfte es überhaupt keine Überraschung sein), aber es hat etwas Besonderes an sich, das mich an Bücher wie "Sofies Welt" oder "Die unendliche Geschichte" erinnert.


    Nachdem ich kurz meinen SUB durchstöbert habe und auf doch auf ein weiteres Paul Auster Buch ("The New York Trilogy") gestoßen bin, wandert dieses gleich mal in meine Tasche. Auch wenn ich nicht genau sagen kann warum, von Paul Auster möchte ich definitiv noch viel mehr lesen. :breitgrins:


    4ratten :marypipeshalbeprivatmaus:


    Liebe Grüße,
    Wendy

    Jahresziel: 2/52<br />SLW 2018: 1/10<br />Mein Blog


  • Nach einiger Recherche habe ich herausgefunden, dass ich so ziemlich die ungeeignetste Leserin für dieses Buch bin, die man sich vorstellen kann.


    Da geselle ich mich mal dazu! :breitgrins: Für mich war es nämlich auch mein erstes "richtiges" Buch von Paul Auster ("Stadt aus Glas" habe ich mal als Graphic Novel gelesen) und es hat mir sehr gefallen.


    Dass ich die Anspielungen auf die anderen Bücher nicht verstanden habe (selbst die auf "Stadt aus Glas" habe ich ja erst im Nachhinein kapiert :breitgrins: ), empfinde ich sogar als Vorteil. Dadurch tappt man genauso im Dunkeln wie der alte Mann und sucht nach dem nächsten Puzzleteilchen, das vielleicht Licht ins Dunkel bringen könnte.


    Die Abschnitte über das Geschichtenerfinden habe ich ebenfalls verschlungen und das Durchspielen verschiedener Möglichkeiten fand ich genauso faszinierend wie die restliche Geschichte. (Mich hat es ein bisschen an das Buch "Verse von Leben und Tod" von Amos Oz erinnert, auch wenn das in seiner Art ganz anders ist.)


    Fazit: Faszinierend und sehr spannend. Paul Auster ist auf meiner Leseliste nun wieder weit nach oben gerutscht!


    4ratten


  • Nach einiger Recherche habe ich herausgefunden, dass ich so ziemlich die ungeeignetste Leserin für dieses Buch bin, die man sich vorstellen kann. Kennern von Austers anderen Büchern sollte die Lektüre von "Reisen im Skriptorium" mehr Spaß bereiten, da sie auf altbekannte Charaktere treffen und anscheinend viele Hinweise verstehen, die mir völlig unerschlossen bleiben.



    Da geselle ich mich mal dazu! :breitgrins: Für mich war es nämlich auch mein erstes "richtiges" Buch von Paul Auster ("Stadt aus Glas" habe ich mal als Graphic Novel gelesen) und es hat mir sehr gefallen.


    Ich bilde dann mal den Gegenpol! :breitgrins:
    Ich mochte zwar "Die Stadt aus Glas", aber mit diesem Buch konnte ich leider überhaupt nichts anfangen. Ich habe es nach etwa der Hälfte abgebrochen, weil ich a) Auster's Stil als viel besser in Erinnerung hatte und ich mich b) beim Lesen unglaublich gelangweilt habe. Erst nachher habe ich das von Wendy Angesprochene erfahren:

    Zitat von wikipedia

    Austers Selbstreferenz in Reisen im Skriptorium und die labyrinthische Struktur aus Bezügen und Fiktionen setzen eine Mindestkenntnis von Austers Büchern voraus. Ein Neuleser dürfte sich in dieser austeresken Welt nur schwer zurechtfinden.


    Das würde zumindest die Langeweile erklären.


    Ich habe durchaus vor, noch andere Romane von Auster zu lesen, dieses werde ich jedoch, wenn überhaupt, erst nach allen anderen wieder zur Hand nehmen.

    Auch ungelebtes Leben<br />geht zu Ende<br />- Erich Fried

  • Ich habe das Buch am Montag gehört und war doch etwas verwirrt. Nachdem ich nun bei Amazon und auch hier gelesen habe, dass man quasi die anderen Werke gelesen haben muss, um da durchzublicken war ich ja etwas beruhigt. :breitgrins:


    Vielleicht mag mich aber doch jemand aufklären, was es denn nun wirklich mit dieser Behandlung und den Aufträgen für Anna & co auf sich hatte. :redface:

    Viele Grüsse,

    Weratundrina :verlegen:


    Help me, help me ~ Won't someone set me free? ~ There's no right side of the bed ~ With a body like mine and a mind like mine

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