Hallo ihr Lieben!
Mein erster Paul Auster ist mir zufällig zum halben Preis und nur wegen des interessanten Covers in die Hände gerutscht. Wer hätte gedacht, dass sich hier ein großes Potenzial für einen neuen Lieblingsautor eröffnet?
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Inhalt:
In einem verschlossenen, abgedunkelten Zimmer sitzt ein alter Mann: vergesslich, gebrechlich, inkontinent. Er weiß weder, wer er ist noch wo er ist. Je verzweifelter er sich zu besinnen versucht, desto tiefer gerät er in ein Labyrinth erdachter Welten, bis er sich schließlich in den Zeilen eines Manuskripts selbst begegnet.
Meine Meinung:
Nach einiger Recherche habe ich herausgefunden, dass ich so ziemlich die ungeeignetste Leserin für dieses Buch bin, die man sich vorstellen kann. Kennern von Austers anderen Büchern sollte die Lektüre von "Reisen im Skriptorium" mehr Spaß bereiten, da sie auf altbekannte Charaktere treffen und anscheinend viele Hinweise verstehen, die mir völlig unerschlossen bleiben.
Nun muss ich dazu sagen, dass mir das Buch trotzdem so unheimlich gut gefallen hat, dass ich sofort den Literaturschocklern davon berichten musste. Vielleicht gehöre ich einfach zu denen, denen Austers Schreibstil zusagt. In anderen Rezis habe ich gelesen, dass selbst hardcore Fans die "langatmigen" Beschreibungen zu anstrengend fanden. Ich persönlich bin nun (noch) gar kein Fan von Auster, fand aber ganz und gar nichts Langweiliges an dieser kleinen Geschichte.
Mr. Blanks Tagesablauf an sich ist zwar nicht spannend, aber man hat während des Lesens immer dieses kleine Monster auf der Schulter sitzen, das einem ins Ohr flüstert: "Pass auf, gleich passiert was!" und man weiß genau, gleich hat man ein Puzzleteil mehr entdeckt, das Mr. Blank sowie einem selbst als Leser klar machen könnte, worum es hier eigentlich geht.
Das ist eines der wirrsten, verrücktesten Bücher, die ich je gelesen habe und doch habe ich es mit Genuss in mich aufgesogen, die Passagen übers Geschichtenerfinden verschlungen, die Gedanken Mr. Blanks über fiktive Charaktere und Plot Twists interessiert gelesen und mich generell knappe 120 Seiten lang großartig unterhalten.
Das Ende hielt zwar nicht den großen Knaller für mich bereit (und für Auster Fans dürfte es überhaupt keine Überraschung sein), aber es hat etwas Besonderes an sich, das mich an Bücher wie "Sofies Welt" oder "Die unendliche Geschichte" erinnert.
Nachdem ich kurz meinen SUB durchstöbert habe und auf doch auf ein weiteres Paul Auster Buch ("The New York Trilogy") gestoßen bin, wandert dieses gleich mal in meine Tasche. Auch wenn ich nicht genau sagen kann warum, von Paul Auster möchte ich definitiv noch viel mehr lesen.
Liebe Grüße,
Wendy