Sara Douglass - Die Sternenbraut

Es gibt 3 Antworten in diesem Thema, welches 1.501 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Trugbild.

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    Im Reich Achar verbreiten seltsame körperlose Kreaturen mit tödlichen Angriffen Angst und Schrecken. Niemand kennt ihre Herkunft, doch man vermutet einen Zusammenhang mit den beiden Völkern hinter dem Grenzgebirge, die man die "Unaussprechlichen" nennt und die Achar im Auftrag der "Bruderschaft des Seneschalls", der Staatskirche, in der Vergangenheit gnadenlos bekämpft hat.


    Bornheld, der Thronerbe des Reiches, und sein verhasster Halbbruder Axis werden gemeinsam ausgeschickt, um der Gefahr aus dem Norden Herr zu werden. Zuvor hat man Bornheld mit der jungen Edelfrau Faraday verlobt, die über die Heiratsaussichten nicht sehr begeistert ist, vor allem, seit sie, mit auf den Tross nach Norden geschickt, den faszinierenden Axis kennengelernt hat.


    Unterwegs erfährt Axis von einer Prophezeiung, nach der der dunkle Herrscher Gorgrael zu neuer Macht erwachen soll und einzig vom sogenannten "Sternenmann" besiegt werden kann, der die Verhältnisse von früher wieder herstellen soll, als das Land noch Tencendor hieß und man in Einheit mit den heute verstoßenen Völkern lebte. Wer dieser Sternenmann ist, weiß jedoch zunächst niemand ...


    Zu Beginn zeigt sich das Buch ziemlich verwirrend, bis man einmal die Zusammenhänge im Reich Achar verstanden hat. Dabei ist das ausführliche Glossar im Anhang äußerst hilfreich, das man zwischendurch immer wieder zur Hand nehmen sollte, ebenso die kleine Übersichtskarte am Anfang des Buches. Das erste Kapitel ist überdies recht eklig, was zum Glück keinen Maßstab für den kompletten Roman darstellt, in dem es danach nur noch selten und nicht sehr ausführlich blutig wird.


    Prophezeiung, dunkle Bedrohung, Schlachten, eine Reise quer durchs Land in geheimem Auftrag - die klassischen Zutaten eines Fantasyromans, der gut sein kann, aber nicht muss. Hier wird aus den üblichen Ingredienzen glücklicherweise ein rundes Ganzes mit wunderschönen, aber nicht zu ausschweifenden Beschreibungen von Land und Leuten und einer in eher kurzen Kapiteln straff erzählten und klar strukturierten Geschichte. Die Charakterzeichnung ist nicht allzu differenziert, doch vieles spielt sich in einer Grauzone ab, in der sich die anfänglich abgesteckten Kriterien für Gut und Böse immer stärker verwischen.


    Recht deutlich spricht aus der Darstellung der "Bruderschaft des Seneschalls" Kritik an institutionalisierter und verstaatlichter Religion, die man gut auf die katholische Kirche beziehen könnte, Geheimarchive wie im Vatikan und den Anspruch, die alleinseligmachende Wahrheit zu besitzen, inklusive.


    Im Gegensatz zu vielen Fantasywälzern ist das Buch mit knapp 400 Seiten, von denen noch einige aufs Glossar entfallen eher übersichtlich lang. Das Ende ist sehr offen – es handelt sich um den Auftakt zu einer Serie rund um Achar, mit deren zweitem Band man nicht allzu lange warten sollte, um die Zusammenhänge noch parat zu haben und um Axis und Faraday weiter begleiten zu können ... und weil der erste Teil Lust auf mehr macht.


    4ratten

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • :winken:



    Im Gegensatz zu vielen Fantasywälzern ist das Buch mit knapp 400 Seiten, von denen noch einige aufs Glossar entfallen eher übersichtlich lang. Das Ende ist sehr offen – es handelt sich um den Auftakt zu einer Serie rund um Achar, mit deren zweitem Band man nicht allzu lange warten sollte, um die Zusammenhänge noch parat zu haben und um Axis und Faraday weiter begleiten zu können ... und weil der erste Teil Lust auf mehr macht.


    Das könnte daran liegen, dass das Original leider wieder mal geteilt wurde. Inzwischen gibt es aber auch eine Reihe "Die Weltenbaum-Saga - Das Original", die dann aus 3 statt 6 Teilen besteht.

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    Ich habe aber auch die 6-teilige Reihe zu Hause stehen (Unter dem Weltenbaum). Rezensiert habe ich nur Teil 5, den ich 2006 gelesen habe. klick
    Ich mag die Reihe sehr - neben der Prophezeiung lag das an den Figurenzeichnungen, den verschiedenen Völkern und der Atmosphäre. Man lernt ihre Lebensweise und die verschiedenen Götter kennen. Ich konnte so richtig tief in diese Welt versinken und viele Emotionen und Überraschungen durchleben.


    Die Reihenfolge wäre vielleicht noch interessant:
    1. Die Sternenbraut
    2. Sternenströmers Lied
    3. Tanz der Sterne
    4. Der Sternenhüter
    5. Das Vermächtnis der Sternenbraut
    6. Die Göttin des Sternentanzes


    Es gibt auch noch eine Reihe um die nächste Generation in Tencendor, "Im Zeichen der Sterne". Leider wieder sowohl als 6- als auch als 3-teilige Serie. Diesmal war allerdings die 3-teilige zuerst da. Echt verwirrend! Davon liegen leider noch alle Teile auf meinem SuB... :engel:

  • Die "Weltenbaum"-Saga ist ein Musterbeispiel für völlig irregeleitete Verlagsarbeit, die irgendwo auf seltsamen Forschungsergebnissen unterbeschäftigter Marketing-Fachidioten zurückzuführen sein muss.


    Hier handelt es sich um die erste Hälfte des ersten Bandes "Battleaxe" (Streitaxt) der "Axis Trilogy", die den Titel "Die Sternenbraut" erhalten hat - ein Titel, der wahrscheinlich während einer Stunde "Kreatives Assoziieren" im Kreise unkreativer Vermarktungs-Spezialisten entstanden ist, die höchstwahrscheinlich in ihrem Leben noch kein Fantasy-Buch gelesen haben und ihr diesbezügliches Wissen aus der "Vogue" beziehen.
    Aus der Trilogie hat man kurzerhand ein 6-teiliges Werk gemacht und den spassigen Titel "Unter dem Weltenbaum" eingeführt - Vorkomnisse des Wortes "Weltenbaum" über alle 6 Halb-Bände sind schnell gezählt: 0.
    Auch die Zerstückelungen von Band 2 "Enchanter" und Band 3 "Star Man" haben interessante Alternativ-Titel erhalten, deren Zusammenhang zur Geschichte jedoch zumindest teilweise klar ist.


    Aber dafür kann ja die Autorin nun wirklich nichts - es ist lediglich eine Schande für den Piper-Verlag.


    Was den Inhalt betrifft: Band 1 (also Band 1 und 2 in der deutschen Ausgabe) ist durchaus lesenswert. Hat mir viel Freude bereitet und gehört zum Besseren, was ich in den vergangenen Jahren in Sachen Fantasy in die Hand gekriegt habe.
    In den restlichen Teilen offenbaren sich dann immer mehr Schwächen. Die Autorin enthüllt Geheimnisse, die schon längst selbst dem unaufmerksamsten Leser klar sein müssten (zB. Ashures Herkunft), die Handlung beginnt sich im Kreis zu drehen und je nachdem, in welch verzwickte Lage die Charaktere geraten, führt sie nach belieben neue Wahrheiten ein, um alles wieder aufzulösen. Und das Ende ist ein ziemlicher Witz.


    Betrachtet man die Serie als ganzes, so handelt es sich hierbei sicherlich nicht um ein Höhepunkt moderner Fantasy-Literatur.

    Einmal editiert, zuletzt von Trugbild ()