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Im Reich Achar verbreiten seltsame körperlose Kreaturen mit tödlichen Angriffen Angst und Schrecken. Niemand kennt ihre Herkunft, doch man vermutet einen Zusammenhang mit den beiden Völkern hinter dem Grenzgebirge, die man die "Unaussprechlichen" nennt und die Achar im Auftrag der "Bruderschaft des Seneschalls", der Staatskirche, in der Vergangenheit gnadenlos bekämpft hat.
Bornheld, der Thronerbe des Reiches, und sein verhasster Halbbruder Axis werden gemeinsam ausgeschickt, um der Gefahr aus dem Norden Herr zu werden. Zuvor hat man Bornheld mit der jungen Edelfrau Faraday verlobt, die über die Heiratsaussichten nicht sehr begeistert ist, vor allem, seit sie, mit auf den Tross nach Norden geschickt, den faszinierenden Axis kennengelernt hat.
Unterwegs erfährt Axis von einer Prophezeiung, nach der der dunkle Herrscher Gorgrael zu neuer Macht erwachen soll und einzig vom sogenannten "Sternenmann" besiegt werden kann, der die Verhältnisse von früher wieder herstellen soll, als das Land noch Tencendor hieß und man in Einheit mit den heute verstoßenen Völkern lebte. Wer dieser Sternenmann ist, weiß jedoch zunächst niemand ...
Zu Beginn zeigt sich das Buch ziemlich verwirrend, bis man einmal die Zusammenhänge im Reich Achar verstanden hat. Dabei ist das ausführliche Glossar im Anhang äußerst hilfreich, das man zwischendurch immer wieder zur Hand nehmen sollte, ebenso die kleine Übersichtskarte am Anfang des Buches. Das erste Kapitel ist überdies recht eklig, was zum Glück keinen Maßstab für den kompletten Roman darstellt, in dem es danach nur noch selten und nicht sehr ausführlich blutig wird.
Prophezeiung, dunkle Bedrohung, Schlachten, eine Reise quer durchs Land in geheimem Auftrag - die klassischen Zutaten eines Fantasyromans, der gut sein kann, aber nicht muss. Hier wird aus den üblichen Ingredienzen glücklicherweise ein rundes Ganzes mit wunderschönen, aber nicht zu ausschweifenden Beschreibungen von Land und Leuten und einer in eher kurzen Kapiteln straff erzählten und klar strukturierten Geschichte. Die Charakterzeichnung ist nicht allzu differenziert, doch vieles spielt sich in einer Grauzone ab, in der sich die anfänglich abgesteckten Kriterien für Gut und Böse immer stärker verwischen.
Recht deutlich spricht aus der Darstellung der "Bruderschaft des Seneschalls" Kritik an institutionalisierter und verstaatlichter Religion, die man gut auf die katholische Kirche beziehen könnte, Geheimarchive wie im Vatikan und den Anspruch, die alleinseligmachende Wahrheit zu besitzen, inklusive.
Im Gegensatz zu vielen Fantasywälzern ist das Buch mit knapp 400 Seiten, von denen noch einige aufs Glossar entfallen eher übersichtlich lang. Das Ende ist sehr offen – es handelt sich um den Auftakt zu einer Serie rund um Achar, mit deren zweitem Band man nicht allzu lange warten sollte, um die Zusammenhänge noch parat zu haben und um Axis und Faraday weiter begleiten zu können ... und weil der erste Teil Lust auf mehr macht.