Astrid Fritz - Das Mädchen und die Herzogin
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Klapptext:
Schon als kleines Mädchen ist die bairische Fürstentochter Sabina dem Herrscher von Wirtenberg versprochen. Sie will nicht, doch wen kümmert das, wenn es um große Politik geht? Als Jahre später die Hochzeit mit ungeheurem Prunk begangen wird, ahnt die junge Frau, dass eine furchtbare Ehe auf sie wartet. Denn Herzog Ulrich ist berüchtigt für seine gewaltätigen Launen und seine Eifersucht. Als er in blinder Wut seinen Freund ermordet, schwebt auch Sabina in höchste Gefahr. Sie muss fliehen - ohne ihre Kinder. Ulrich nimmt sich derweil mit Gewalt das Bauernmädchen Marie zur Geliebten. Auch ihr droht der furchtbare Herzog zum Verhängnis zu werden...
Meine Meinung:
Der Leser begleitet Herzogin Sabina von ihren Jugendtagen bis ungefähr zum 30sten Lebensjahr. Man erlebt mit ihr, ihre freie Jugend in München, eine viel zu prunkvolle Hochzeit, ihre Abneigung, aber auch ihre Versuche eine gute und vor allem demütige Ehe mit Ulrich zu führen. Ihr Leben gleicht einer (adeligen) Hölle, die für Sabina erst erträglicher wird, als sie ihre Tochter Anna bekommt. Aber der Frieden will ihr nicht gegönnt sein. Ihr wahnsinniger Mann und die hohe Politik um 1515 verbieten ihr glücklich zu werden. Hinzu kommt eine heimliche, zuerst platonische Liebe, zu einem von Ulrichs Rittern.
Gleichzeitig begleitet man das Leben des Bauernmädchens Marie. Deren Leben um vieles mühevoller und entbehrungsreicher, aber genauso unglücklich verläuft. Zusammen mit ihrer Schwester wächst sie bei ihrer boshaften und sehr armen Tante auf, getrennt von dem Jungen, den sie liebt. Maries Weg in den herzoglichen Palast ist hart und teilweise unmenschlich.
Erst ganz am Ende des Romans treffen diese beiden Protagonisten aufeinander, obwohl es auch schon vorher Berührungspunkte gegeben hat.
Astrid Fritz versteht es in diesem Buch sehr gut den Leser auf eine Zeitreise in die Vergangenheit mitzunehmen. Man erfährt durch Sabinas und Maries Geschichte viel über die damaligen Lebensweisen, entweder hochgeboren oder aber in den ärmsten Verhältnissen.
Herzogin Sabina und viele andere der vorkommenden Personen sind historische Persönlichkeiten, die sehr genau erforscht wurden, wie das Nachwort der Autorin deutlich macht. Marie und ihr Vitus dagegen sind frei erfunden, aber doch sehr realistisch und vorstellbar beschrieben.
Sehr gut gefallen hat mir die Sprache dieses Buches, die durchweg der Zeit angepasst ist. Das fängt schon mit der Schreibweise von z.b. Würtenberg (= Wirtenberg) an und findet sich auch kontinuierlich in allen wörtlichen Reden wieder.
Die historischen Hintergründe über Kaiserpolitik und Bauernaufstände sind klar verständlich, aber gut in das Geschehen eingebunden.
Bei allen "historischen Korrektheiten" ist es Astrid Fritz trotzdem gelungen einen spannenden, durchweg fließenden Roman zu schreiben, den man nicht mehr aus der Hand legt, bis man ihn dann durchgelesen hat.
Das Mädchen und die Herzogin bekommt von mir