Lily Brett - Einfach so / Zu sehen

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    Klappentext:
    Zwei autobiographische Bücher, zwei große Erfolge: In ihrem Buch "Einfach so" erzählt Lily Brett, die "Spezialistin der Intimität", von einer New Yorkerin, die ihr Geld damit verdient, Nachrufe für eine Zeitung zu schreiben, und es für eine Psychoanalyse wieder ausgibt. In "Zu sehen" befragt sie ihr Leben und offenbart ihre Hoffnungen und Ängste. Beide Bestseller sind mit einer Mischung aus Humor, Wärme und dem Blick für das Wesentliche erzählt, die Lily Bretts Stimme so unverwechselbar macht.


    Meinung:
    Ich kannte vor der Lektüre weder Lily Brett noch ihren biographischen Hintergrund. Das Buch ist mir auch nur durch Zufall in die Tasche gehüpft, ich habe es "Einfach so" mitgenommen. :breitgrins:
    Und ich wurde positiv überrascht! Der Holocaust und dessen literarische Umsetzung ist ein Thema, das mich sehr oft packt. Lily Brett erzählt in ihrem Roman "Einfach so" die Geschichte ihrer Eltern, die beide Auschwitz überlebt haben. Sie heirateten vor der Deportation und fanden sich nach der Befreiung wieder. Man sollte meinen, diese unglaubliche Geschichte könnte alleine das Buch füllen. Lily Brett aber zieht in ihrem Buch noch viel mehr Facetten.
    Sie redet über Gewichtsprobleme, Schwangerschaften, einen vereinsamten Vater, die New Yorker, das Leben als Einwanderer in den USA, ihre frühere Karriere als Journalistin für ein Rockmagazin, ihre Ehe, usw.
    Mir hat das Buch sehr gut gefallen und ich würde ihm für die vielen lustigen Anekdoten, das eingestreute Wissen über den Holocaust und andere Sachen sehr gerne 5 Ratten geben. Allerdings hatte meine Ausgabe ja noch das Buch "Zu sehen", es ist ein Doppelband. Das Buch alleine fände ich auch super, direkt hintereinander ist es aber sehr mühselig zu lesen.
    In "Einfach so" erzählt sie zwar ihre eigene Geschichte, jedoch ist das ganze in Romanform verpackt. "Zu sehen" ist mehr eine Essaysammlung über Themen wie Sex, Figur, New York, Schreiben. An und für sich auch super.
    "Zu sehen" ist aber leider die selbe Geschichte wie "Einfach so", nur halt in Essayform. Ein paar Dinge sind neu, aber im Großen und Ganzen hat man zweimal das selbe gelesen.
    Ich würde eine Pause zwischen den beiden Werken empfehlen. :breitgrins:


    Sonst aber tolle Bücher, ich hab richtig Lust noch etwas von ihr zu lesen. Weiss denn jemand, ob sich alle Bücher um die selbe Geschichte drehen? Thematisch klingen die nämlich alle sehr ähnlich.


    4ratten

  • Meine Meinung zu Einfach so:


    Esther ist die Tochter von Holocaust-Überlebenden, schreibt Nachrufe für diverse Zeitungen und wird von zahlreichen Neurosen geplagt. Die Eltern waren nach dem Krieg nach Australien ausgewandert. Mit ihrem Mann und den beiden Töchtern ist Esther vor einigen Jahren von Australien nach New York übersiedelt. Ihr Leben und Alltag in New York ist die Klammer für den Roman, der immer wieder nach Auschwitz und nach Australien führt. Mal heiter, mal besinnlich, mal tieftraurig und erschütternd sind die Episoden, die sich nach und nach zu einem komplexen Ganzen zusammen fügen. Esther philosophiert über den Sinn des Lebens, den Tod, New York, Australien, Gott und die Welt und man mag sie gern dabei begleiten.


    Große Themen sind Ausscheidungen jeglicher Art und Sex. Diese Passagen sind sprachlich völlig anders als der Rest des Buches, manchmal ordinär und roh, das passte für mich nicht zur Grundstimmung des Buches. Esther denkt oft, wenn ihre Freundin Sandra wieder einmal sehr direkt wird, dass sie das eigentlich gar nicht wissen wollte; mir ging es genauso. Auch Esthers Phantasien über ihren Stoffwechsel wollte ich nicht in dieser Deutlichkeit beschrieben haben.
    Unabhängig davon war das Buch ein großer Lesegenuss; sehr warmherzig und sehr lebensklug.


    Ich werde Levias Rat, nach dem ersten Buch eine Pause zu machen und dann erst das zweite in Angriff zu nehmen nicht folgen, denn ich bin neugierig auf Zu sehen.


    Für den ersten Teil des Buches gibt es von mir 4ratten

  • Der Stoffwechsel ist mir in dem Buch auch wahnsinnig auf den Geist gegangen :rollen:


    Auch sonst konnte ich damit nicht besonders viel anfangen. Leider ist die Lektüre schon ziemlich lang her, so dass ich nicht mehr mit Einzelheiten aufwarten kann, aber ich entsinne mich dunkel, dass mir Esthers Gejammere irgendwann unheimlich auf die Nerven ging und ich mich nicht wirklich in sie hineinfühlen konnte.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • War das der Vater? (Ich hab die Namen leider nicht mehr so parat...)

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Ich erinnere mich...bäh, das Buch war langweilig und hat nie wieder aufgehört. Kategorie: Todesstoss.

  • Meine Meinung zu Zu sehen:
    Zu sehen direkt nach Einfach so zu lesen, hat mir gut gefallen. Ich finde, die Bücher ergänzen sich sehr gut. Im ersten Buch beschreibt Lily Brett die fiktive Esther Zepler und ihr Leben, angereichert mit viel Autobiografischem. In Zu sehen schreibt Lily Brett über Lily Brett - das Buch ist weniger leicht, weniger heiter als das erste und sehr viel intensiver. Lily Brett beschreibt in 9 Essays, wie es ist, als Kind von Holocaust-Überlebenden aufzuwachsen, vom Trauma der zweiten Generation. Von ihrer Arbeit an sich selbst, über ihre Kinder und die Probleme mit dem Erwachsenwerden, über das Leben in New York, über die Liebe und den Tod. Im Prinzip genau dieselben Themen wie in Einfach so, aber doch wieder ganz anders. Ein interessantes Buch, in dem ich einiges von mir wiedergefunden habe.


    4ratten

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    Einfach so


    Ich hatte ja fast schon erwartet, dass dieses Buch nicht jedermanns Nerv trifft.
    Nach ca. 100 Seiten dieses Romans dachte ich mir, ich schaue mal kurz ins Lit-Schock-Forum, ob und was es für Meinungen darüber gibt. Und diese (negativen) spiegeln meine Denke wider.
    Ich bin ein Fan von erzählenden Schreibweisen, wie es hier der Fall ist, aber dieses ständige Gerede über Sex und ähnliche Dinge nervte mich schon nach wenigen Seiten. Der Hauptcharakter ist in meinen Augen langweilig, und für mich kommt der Plot (wenn es denn einen gibt) nicht in Fahrt.
    Ich breche dieses Buch jetzt ab, denn meine Freizeit ist zu kostbar, um sie mit langweiliger Lektüre zu vergeuden.


    1ratten

    "Verzicht bedeutet für Frauen die kurze Pause zwischen zwei Wünschen."

    ~ Mario Adorf