Barry Eisler - Tokio Killer 5 - Riskante Rückkehr

  • Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links


    Originaltitel: The Last Assassin



    Ich empfehle die Einhaltung der Reihenfolge, Rezensionen zu den Vorgängerbänden finden sich hier: Band 1, Band 2, Band 3, Band 4


    Die titelgebende „Riskante Rückkehr“ bedeutet, dass der Autor einen Bogen zurück zum ersten Buch der Serie schlägt und versucht die Geschichte mit Midori endgültig abzuschließen. Dadurch, dass Rain im vorherigen Buch erfahren hat, dass damals aus ihrer Beziehung ein Kind entstanden ist und alte Feinde ebenfalls davon wissen und seinen Sohn als Köder benutzen wollen, ergibt sich neues Konfliktpotential. Tokio hat sich in der Zeit seiner Abwesenheit verändert, es ist nicht mehr die vertraue Umgebung, nur die Feinde sind noch die gleichen. Diesmal arbeitet Rain praktisch für sich selbst, es geht um seine Sicherheit und die seiner Familie und dass er dadurch auch einem alten Freund einen letzten Gefallen tun kann ist, lässt die Angelegenheit nicht wichtiger, sondern höchsten dringlicher werden.


    Dass Rain mehr und mehr Gefühle zulässt, hat sich bereits im vorigen Band angedeutet und wird hier weiter fortgeführt. Die Einblicke in sein Gefühlsleben werden dadurch ergänzt, dass der Autor auch andere Figuren über Rain nachdenken lässt. Überhaupt wird Rain immer mehr Teamspieler, er ist kein reiner Einzelgänger mehr, sondern kann die Stärken anderer immer besser akzeptieren und in seine Planung mit einbeziehen bzw. anderen auch Raum für ihre eigenen Planungsalternativen geben anstatt auf der totalen Kontrolle zu beharren. "Riskante Nähe" bietet außerdem den für mich ergreifendsten Moment der Serie, etwas was ich so nicht erwartet hätte und für mich möglicherweise ein Zeichen dafür ist, dass die schriftstellerische Qualität leicht zunimmt. Vielleicht hat der Autor aber auch nur genau den empfindlichsten Punkt meiner Tränendrüse erwischt.


    Man merkt, dass der Autor auf eine Finale der Serie zusteuert, alte Feinde und Freunde sterben, das Schachbrett wird von Figuren bereinigt und es bleibt nur noch abzuwarten, ob Rain tatsächlich am Ende ganz alleine dastehen wird oder seine erwachenden Freundschaften Bestand haben werden.


    Den Anhang habe ich im vorigen Buch noch gelobt, ich fand Rains Whisky-, Jazz- und Kneipenliste ganz interessant, aber dass hier genau der gleiche Anhang abgedruckt wurde, finde ich absolut überflüssig, das ist reine Seitenschinderei und gibt gedanklich einen Punkt Abzug für die Herausgeber.


    4ratten