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In zwei größeren Abschnitten bearbeitet Heaney historische Epochen des irischen Nordens. Im ersten Teil geht er dabei bis in die Eisenzeit (ungefähr) zurück und läßt späterhin auch die Wikinger nicht aus. Der zweite Teil betrifft eher das moderne Nordirland. Inhaltlich bin ich nur mäßig überzeugt, vor allem im ersten Teil war mir zu viel die Rede von eingeschlagenen Schädeln, gebleichten Knochen und Moorleichen. Die Gedichte des zweiten Teils waren da schon besser, thematisieren sie doch mehr als einmal die subtileren und offensichtlicheren Demütigungen, denen sich die Katholiken in Ulster ausgesetzt sahen – vielleicht auch noch sehen, da fehlt mir die genauere Einsicht in die heutigen Zustände, dieser Gedichtband ist schließlich bereits 1975 erschienen, also immerhin in der Kernzeit der „troubles“.
Sehr froh war ich allerdings über diese zweisprachige Ausgabe, nicht nur, weil es mir ein Wörterbuch ersparte, um ab und an englische Begriffe einzuordnen, sondern vor allem wegen Heaneys Sprache. Nicht durchgängig alle Gedichte, aber doch ein beträchtlicher Teil waren ausgesprochen rhythmisch, besonders jene mit sehr kurzen Zeilen. Und sie leben definitiv von grollenden Konsonanten, was besonders zu Wikingerüberfällen und ähnlichem sehr gut paßt. Da sieht man die Drachenschiffe förmlich am Horizont auftauchen ...
Schönen Gruß,
Aldawen