Åsa Larsson - Weisse Nacht

Es gibt 2 Antworten in diesem Thema, welches 1.272 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Saltanah.

  • Hi!


    Ich habe soeben den zweiten Fall der Anwältin Rebecka Martinsson gelesen und das dazu zu sagen:


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    Inhalt:
    Die Pastorin Mildred Nilsson wird in der Mittsommernacht in der Kirche erhängt aufgefunden. Nilsson hat sich an ihrer Wirkungsstätte, einem Städtchen im hohen Norden Schwedens, viele Feinde geschaffen, weil sie sich für Frauen, die von ihren Männern misshandelt wurden, eingesetzt hatte. Auch sonst versuchte Nilsson, das Gemeindeleben umzukrempeln und sie hatte damit den alteingesessenen Herrenclub ins Schwitzen gebracht.
    Die Kriminalpolizei ermittelt und findet den Mörder trotzdem nicht, weil er keine Spuren hinterlassen hat. Da taucht die Stockholmer Juristin Rebecka Martinsson auf. Sie will im Norden eigentlich nur ein Trauma von ihrem letzten Besuch in der Gegend verarbeiten, findet sich aber bald inmitten der Mordermittlung.


    Meine Meinung:
    Was, schon wieder ein totes Kirchenmitglied? Das dachte ich, nachdem ja schon in Åsa Larssons Debut «Sonnensturm» ein religiöser Führer das Zeitliche frühzeitig segnen musste. Aber abgesehen vom Umfeld, in dem «Weisse Nacht» spielt, hat das Buch mit dem Vorgänger nicht viel gemeinsam. Es handelt sich dabei zwar strenggenommen um einen Krimi – es muss ja ein Mörder gefasst werden – aber das Buch funktioniert ganz anders.
    Es geht nicht in erster Linie um Spurensicherung oder Täterprofile; die Polizei spielt auch diesmal eine Nebenrolle. Es geht mehr um die Psychologie der Protagonisten. Man erfährt sehr viel über das Opfer, seine Freunde und seine Feinde. Åsa Larsson erzählt Puzzleteil-artig, wer wie mit wem verbandelt ist, welche Rolle Mildred Nilsson für jeden spielte und wer was aus welchen Beweggründen tut.
    Leider ist die Sache reichlich wirr und ich habe das Gefühl, dass auch Larsson da und dort ein wenig den Überblick verloren hat. So verschwindet Nilssons Mann aus der Geschichte und ich frage mich, wo der Kerl hingeraten ist. Wurde er von der Autorin vergessen oder taucht er in einem der nächsten Bände wieder auf?
    Rebecka Martinsson kenne ich jetzt schon zwei Bücher lang, aber ich weiss immer noch nicht, wer sie ist. Wurde da Platz gelassen für die eine oder andere Überraschung in weiteren Büchern? Und wieso muss die Ärmste am Ende jedes Buches total fertig sein und von einem Trauma ins nächste stolpern? Ich hoffe doch sehr, dass sie sich im nächsten Buch nicht wieder 300 Seiten lang depressiv durch die Geschichte schleppen muss.


    Fazit:
    Alles in allem ein Buch, das mir für einen Krimi (als solcher ist es schliesslich deklariert) manchmal schon fast zu abgehoben war. Trotzdem: Gut geschrieben und mit genügend hohem Unterhaltungswert, dass ich auch das nächste noch lesen werde. Schon um herauszufinden, ob Herr Nilsson wieder zum Vorschein kommt.


    7 von 10 Punkten


    Gruss


    Alfa Romea

    Wer anderen folgt, wird nie zuerst ankommen.

  • Ich habe das Buch gestern beendet, nachdem ich es letzte Woche für eine Zugfahrt ausgesucht hatte.
    Ich muss sagen, allein das Cover gefällt mir super. Wenn ich mich recht erinnere, habe ich es auch deswegen damals gekauft :)
    Zum Inhalt möchte ich nicht viel mehr sagen, ich denke die Zusammenfassung reicht.
    Ich lese relativ selten Krimis. Ich würde aber Alfa auch zustimmen, dass es eigentlich weniger ein Krimi ist. Viel mehr werden die verschiedenen Charaktere beleuchtet, jeder mit seinen Problemchen und seinem persönlichen Bezug zu der toten Pastorin Mildred.
    Jedenfalls haben mich einige Charaktere sehr überrascht. Mit vielen Beziehungen hätte ich so nicht gerechnet, diese haben aber die Geschichte ziemlich spannend gemacht. In vielen Kapiteln konnte man selbst die Charaktere psychologisch einschätzen und so "miträtseln", wer der Täter sein könnte.
    Alles in allem ein nettes Buch für zwischendurch.


    3ratten :marypipeshalbeprivatmaus:

  • Ich muss sagen, allein das Cover gefällt mir super.


    Ja, das Cover hat was, nur passt es überhaupt nicht zum Buch! Es zeigt ja ein Nordlicht, das in Nordschweden zur Zeit der hellen "Weißen Nächte", nämlich um Mittsommer herum einfach nicht zu sehen ist. Nordlichter gehören ins Winterhalbjahr!

    Wir sind irre, also lesen wir!