Tim Krohn - Quatemberkinder und wie das Vreneli die Gletscher brünnen machte

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    Zum Autor:
    Tim Krohn wurde 1965 in Wiedenbrück (Nordrhein-Westfalen) geboren und wuchs in Glarus in der Schweiz auf. Mittlerweile lebt er als freischaffender Schriftsteller in Zürich.


    Inhalt:
    Der Waisenjunge Melchior, genannt Melk, wächst im Kanton Glarus auf. Er gehört zu den Quatemberkindern, welche in beiden Welten leben, der realen und der Welt der Geister. In seiner Jugend verdingt er sich als Viehbub auf der Dräckloch Alp und hütet die Kühe und Geissen. Zusammen mit den beiden Sennen, dem Stecken This und dem Gunggel Sepp, sowie dem Koch und Käser Schangschagg und einem Tunscheli verbringt er den ganzen Sommer hoch oben in den Bergen. Dort begegnet er nicht nur allerlei Gestalten aus den Schweizer Sagen, sondern auch dem Vreneli. Eine zarte Liebesgeschichte bahnt sich an.


    Meine Meinung:
    Das Buch ist in einer Mischung aus Hochdeutsch und Schweizerdeutsch geschrieben, was mich zu Beginn ein wenig seltsam anmutete, mir aber dann zusehends besser gefiel. Die Sprache passt sehr gut zum Ort der Handlung, den steilen Bergen und schroffen Felsklippen, und zu den Menschen in der Geschichte. Ich kann mir aber vorstellen, dass dieser Schreibstil für nicht Schweizerdeutschsprechende ziemlich schwierig zu verstehen ist. Am Ende des Buches befindet sich zwar ein Glossar mit allen schweizerdeutschen Ausdrücken sowie einer Übersetzung aller Dialoge auf Schweizerdeutsch, jedoch stelle ich es mir mühsam vor, bei jedem Satz die Wörter hinten nachschlagen zu müssen.
    In die Geschichte sind verschiedene Sagen eingewoben und oft weiss man als Leser selber nicht mehr was jetzt real war und was nicht. Dies ist manchmal ein wenig verwirrend, aber es ist spannend den verschiedenen Geisterfiguren und auch dem Teufel, der eine wichtige Rolle spielt, zu begegnen und so manches Gespenst der Schweizer Berge kennen zu lernen.
    Der Roman hat mir sehr gut gefallen. Der Melk wächst einen mit seiner einfachen Art sofort ans Herz und man hofft für ihn, dass er sein Glück finden möge.


    Das Buch bekommt von mir 4ratten und :marypipeshalbeprivatmaus:

    :leserin: <br />Joyce Carol Oates - Du fehlst

  • Ich habe "Quatemberkinder" letzte Woche ausgelesen und bin immer noch hin und weg. :) Die Mischung aus Hochdeutsch und Glarnerdialekt ist am Anfang zwar ein bisschen mühsam zu lesen, aber nach ein paar Kapiteln hatte ich mich daran gewöhnt und war schliesslich immer mehr davon fasziniert, wie Sprache und Inhalt in diesem Buch zu einer Einheit verschmelzen. Der Dialekt passt perfekt zur urigen, entrückten, ungeschliffenen Alpenidylle (die aber nie zur "Heidi-Idylle" verkommt), in der Krohn allerhand (wortwörtlich) Sagenhaftes geschehen lässt. Und scheinbar ganz nebenbei entfaltet sich diese wunderbare Liebesgeschichte... Ein absolut zauberhaftes Buch und (bisher) mein persönliches Lese-Highlight in diesem Jahr. :smile:


    :tipp: