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Ulrich Drees - Das Spiel des Asen
Inhalt:
Auerochsen durchstreifen die Wälder Südniedersachsens. Im Spreewald und in Berlin machen slawische Fabelwesen Jagd auf Zuhälter. Uralte Geheimbünde versuchen, die himmlischen Heerscharen auf den Plan zu rufen. Anzeichen für einen aufkommenden Sturm ...
Drei sehr unterschiedliche Männer geraten in den Mittelpunkt dieser Entwicklungen:
Ronny von Freiseneck, von Beruf Sohn und Lebenskünstler, der sich plötzlich in einer ebenso faszinierenden wie tödlichen Parallelgesellschaft zurechtfinden muß.
Thor Bronski, Berliner Privatdetektiv, der eigentlich nur einen weiteren Adelssproß in den Schoß seiner Familie zurückbringen wollte, sich aber unerwartet mit einem Magier anlegen muß.
Oberst Hermann Braun, Chef einer Bundeswehr-Spezialeinheit und Mitglied des Deutschen Ordens, der nie damit gerechnet hätte, einmal keinem Geringeren als einem Gott entgegentreten zu müssen.
Sie alle sind Teil eines Spiels, das im Konstantinopel der Kreuzfahrer seinen Anfang nimmt – und dessen geheimnisvolle Drahtzieher beschlossen haben, es in den ersten Tagen des neuen Millenniums zu Ende zu bringen ... so oder so.
Meine Meinung:
Die Götter sind los! Was wäre, wenn plötzlich ein bereits ausgestorbener Auerochse in unseren heimischen Wäldern auftauchen würde? Geheime Beschwörungsrituale durchgeführt würden, mythische Wesen plötzlich in unserer Körper fahren würden und die Luft von unberechenbarer Magie durchsetzt wäre?
Ulrich Drees beantwortet diese und auch anderer Fragen in seinem rasanten Roman, der einen bunten Mix aus Göttermythen, alten Geheimbünden und durchaus modernen Elementen darstellt. Die Protagonisten erleben eine mitunter alptraumhaftige Rückkehr der Götter, die ihren mythische Kampf in unsere heutige Welt tragen und dort weiterführen. Dabei darf munter gerätselt werden, welcher Ase und welches Fabelwesen denn nun in welcher Figur steckt, wofür ich dann doch ein bisschen Unterstützung brauchte.
Das Aufeinanderprallen der Welten lösten zeitweilig ein sehr bizarres Lesegefühl bei mir aus, was mir aber sehr gut gefiel. Schon eher hatte ich Probleme mit der zeitlichen Einordnung der Ereignisse, die nicht linear ablaufen; der Leser wird hier an manchen Stellen ein wenig alleine gelassen, da es keine Datumsangaben gibt.
Die Hauptfigur Ronny von Freiseneck hatte meine volle Sympathie – ich konnte mit ihm mitfiebern und fand es spannend, seinen Weg zu verfolgen, auch wenn Ronny zeitweise etwas passiv wirkte. Aber wer will es ihm verdenken, wenn man bedenkt, was alles auf ihn einstürzt und wer alles hinter ihm her ist....Auch viele der Nebenfiguren fanden mein Interesse, blieben aber leider zum Teil etwas farblos.
Das liegt vor allem an den vielen Handlungssträngen, die der Autor in die Geschichte eingearbeitet hat. Die konnten leider nicht alle so vertieft werden, wie sie es verdient hätten, und so blieb mancher Faden am Ende lose. Nichts desto trotz fand ich den Abschluss der Geschichte passend und rund, so dass ich am Ende das Buch zufrieden aus der Hand legte.
Obwohl der Roman an manchen Stellen durchaus auch heftige Szenen enthält, blitzt immer wieder ein trockener Humor durch die Handlung, der mir sehr viel Spaß gemacht hat. Der permanent ansteigende Spannungsbogen hat sein übriges dazu getan, dass ich von der Geschichte gefesselt war und unbedingt wissen wollte, wie es weitergeht.
Wer wieder mal Lust auf etwas „anderes“ hat und Spaß an der nordischen Götterwelt, der sollte es auf alle Fälle mit diesem originellen Roman versuchen. Mir hat er jedenfalls trotz kleiner Schwächen sehr gut gefallen und ich hoffe, dass es irgendwann Nachschub aus der Feder von Ulrich Drees gibt.
Viele liebe Grüße
Miramis