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Inhalt: Ballybawn ist ein anständiges irisches Dorf. Sergeant O'Reilly achtet auf die Sperrstunde von Mr. McGuinness' Pub und bewahrt seine Schutzbefohlenen vor Fehltritten. Unterstützt wird er dabei von der dritten Autorität des Dorfes, Father Gilleran. Eines Tages bekommt O'Reilly den jungen Polizisten Muldoon zur Unterweisung zugeteilt. Muldoon wurde mit einem Stärkungsmittel für junge Hengste aufgepäppelt und ist inzwischen so daran gewöhnt, daß er ungeachtet aller Nebenwirkungen, die sich auch prompt an seinem ersten Diensttag einstellen, nicht davon lassen kann. Auf Anordnung von O'Reilly soll er nämlich ein paar Rowdies in der Schule ins Gebet nehmen, fällt stattdessen aber auf dem Schulhof über die junge Lehrerin Miss O'Keane her. Natürlich wird er seines Postens sofort enthoben, womit O'Reilly aber überhaupt nicht einverstanden ist. Er beschließt, Muldoon auf dessen Büßerreise nach Lourdes zu begleiten. Schon bald nach der Abreise dieses wichtigen Teils der Obrigkeit werden die Sitten in Ballybawn lascher. Der Pub schließt nicht mehr, die Männer sitzen rund um die Uhr vor ihren Pints und Whiskeys, vertrinken und verspielen Haus und Hof, kümmern sich einen Dreck um ihre Familien und ihre Arbeit. Nach einigen Kneipenstreitigkeiten bilden sich Splittergruppen, die andere Quellen der Alkoholversorgung auftun. Die Frauen, die bislang sittsam zu Hause gesessen haben, sehen sich dieses Treiben aber nicht dauerhaft an, und sie ergreifen die Initiative, um ihre Männer wieder zu Verstand zu bringen.
Meine Meinung: Eine ziemlich schräge Geschichte, die mich mehr als einmal zum Schmunzeln und Lachen brachte, obwohl ich gemeinhin mit derart alkohollastigen Storys so meine Probleme habe. Aber hier wird es nicht als harmlos verklärt, im Gegenteil macht Higgins aus den Männern ziemlich armselige Gestalten in ihrem Suff. Auch die Kirche ist als Autorität nur bedingt zu gebrauchen, wie sich an dem zaghaften Versuch Father Gillerans, seine Schäfchen zu gottgefälligem Verhalten zurückzuführen, und den daraus resultierenden Folgen zeigt. Die eigentliche Pub-Atmosphäre erinnerte mich durchaus sehr an meine eigenen Erfahrungen in Irland. Da Higgins lt. Klappentext selbst einmal einen Pub in Galway betrieben hat, hatte er vermutlich genug Anschauungsmaterial ...
Ausgefeilte Charakterstudien gibt die Geschichte nicht her, dafür ist sie einerseits zu kurz und andererseits auch zu sehr auf die Situation konzentriert. Das stört aber nicht, weil die Typen als einzelne auch gar nicht so furchtbar interessant wären, nur als die Kneipe leer trinkende Masse sind sie in ihrer Gesamtheit beobachtenswert, und das hat Higgins gut eingefangen. Alles in allem eine nette, amüsante Geschichte für zwischendurch mit viel irischem Flair, denn natürlich wird im Pub auch gesungen und getanzt.
Schönen Gruß,
Aldawen
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