Audrey Niffenegger - Die Frau des Zeitreisenden

Es gibt 49 Antworten in diesem Thema, welches 10.368 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von pankratz.


  • Natürlich finde ich es nicht so toll, dass Clare mehr oder weniger im Voraus alles weiß und damit auch nie wirklich eine Wahl hat (wobei, hat man nicht immer eine Wahl?).


    Ich finde, Clare hatte nie die Wahl. Sie weiß, dass - egal was sie tun wird - sie mit Henry verheiratet sein wird.


    Aber vielleicht stört mich an der Vorstellung auch nicht so sehr, dass alles schon vorbestimmt ist, als vielmehr, dass Henry der "Überbringer des Schicksals" ist. Ich finde, er hatte nicht das Recht, ihr zu sagen, dass sie verheiratet sein werden. Wenn sie Henry ohne Vorahnung normal in der Newberry getroffen hätte und sich verliebt hätte, hätte es mich weniger gestört.
    Aber vielleicht denk da nur ich so pessimistisch. :zwinker:

    "This was another of our fears: that Life wouldn't turn out to be like Literature" (Julian Barnes - The Sense of an Ending)

  • @ Mrs. Dalloway: Ich muss dir bei deinem ersten Beitrag auch fast komplett Recht geben. Und ich Fehlgeburten finde ich auch schlimm und ehrlich gesagt, verstehe ich nicht wirklich so ganz, warum die letze auf einmal keine mehr ist. Nur weil auf einem der Zeitreisende Henry sie schwängert? hmmm...aber ich finde es auch erschreckend, dass Clare daran so innerlich und wohl auch äußerlich kaputt geht. (In meinen Augen, hätte sie viel früher damit auf hören sollen.)


    Und was Clare Wahl angeht, im Grund ist es ja alles immer ihre Entscheidung, die sie trifft. (Zumindest denke ich das so, außer eben die Entscheidung, die Henry ihr abnimmt, indem er ihr durch die Zeitreise schon früher begegnet.) Wobei ich das mit dem Hauskauf auch ein wenig so verstanden habe, dass sie ja letzendlich das Haus aussucht und es eben oh Wunder, genau das Haus ist, das Henry schon gesehen hat.
    Wirklich schade für Clare, finde ich eigentlich, dass indirekt ihr Leben von Henry schon sehr oft vorbestimmt wird. (Beispielsweise auch, dass sie sich wiedersehen werden.)

    "Twenty years from now you will be more disappointed by the things that you didn't do than by the ones you did do. So throw off the bowlines. Sail away from the safe harbor. Catch the trade winds in y

  • So, ich bin gerade fertig geworden und immer noch ganz hin und weg.


    Das Ende war wirklich rührend und seeeehr, seeehr traurig.


    Schon als Henrys Füße nach den Erfrierungen amputiert werden mussten, war eigentlich klar, dass das Ende bevorsteht. Grundlage seiner erfolgreichen Zeitreisen war ja immer, dass er schnellst möglich fliehen konnte und ohne Füße hat er in der Vergangenheit kaum Überlebenschancen.


    Es war anfangs traurig mit anzusehen, wie Henry immer mehr in Selbstmitleid versumpft, aber zum Glück hat er sich noch einmal zusammengerafft. Sehr schön fand ich die Szene, wie er Clare das Kochen beigebracht hat. Einfach rührend.


    Und dann kam ja schon der Silvesterabend und so langsam dämmerte es auch Clare, dass die gemeinsame Zeit zu Ende sein würde. Ich musste mir in den letzten Kapiteln immer wieder vorstellen, wie schlimm es wohl sein muss, wenn man weiß, wann und wie man stirbt. Ganz schreckliche Vorstellung.


    Aber das Ende ließ dann ja wieder einen kleinen Hoffnungsschimmer zu. Henry trifft die 82-jährige Clare wieder! Ich hätte ja zu gerne erfahren, was sich die beiden so zu erzählen haben und wie es Alba mit ihren Zeitreisen erging, aber vermutlich ist es besser, das alles der Phantasie der Leser zu überlassen. :smile:

    "This was another of our fears: that Life wouldn't turn out to be like Literature" (Julian Barnes - The Sense of an Ending)

  • Ich habe es tatsächlich dann auch mal geschafft Die Frau des Zeitreisenden zu beenden.
    Ich bin fertig!
    Ich habe es gerade eben fertig gelesen, bin auch noch mit meinen Gedanken auch noch ziemlich drinne.


    Da ich jetzt die Letzte bin, wurde ja schon von euch einiges gesagt, dem ich mich nur anschließen kann.


    Alba ist natürlich ein wunderbarer Charakter und der faszinierend. Wie toll wäre es gewesen, wenn sie "normal" gewesen wäre, aber egal sie hat Henry ja anscheinend oft unterstützt beim Zeitreisen, um ihn einiges zu ersparen.


    Mrs. Kim ist auch ein Charakter den ich sehr gerne mag, sie ist mir sehr sympatisch auch wenn man jetzt nicht allzu viel über sie erfährt. Auch wie sie erst das Geld von Henry wegen der Miete seines Vaters nicht annehmen möchte, und allgemein ihre ganze Art finde ich einfach toll.


    Und zu der Hochzeit, was soll ich dazu großartig sagen, etwas "Wirrwarr" aber trotzdem super :klatschen:
    allerdings sehe ich das mit dem "Entscheidungsrecht" von Clare genauso wie ihr, ich denke auch, dass sie halt selber entscheidet, nur vorher schon damit konfrontiert wird, aber genau das widerspricht sich ja in einem gewissen Grad, weil wenn ihr vorher schon gesagt wird "ja du machst das so und so" dann hat man ja eigentlich schon keine andere Wahl mehr. Aber genau das ist im wahren Leben ja nicht möglich (denke ich zum mindest) von daher wird uns das im echten Leben auch nicht passieren :breitgrins: vielleicht ist das auch besser so.


    Die Fehlgeburten haben mich auch sehr erschreckt, es tat mir weh zu lesen wie es Clare geht und wie sich das ganze deswegen entwickelt.


    Das Ende hat mich wahnsinnig traurig gemacht, ich kann mir eigentlich auch fast nichts schlimmeres vorstellen als zu wissen, wie man stirbt und wenn man dann merkt, dass die Zeit gekommen ist. Das muss ganz schwer sein.
    Aber das Buch werde ich so schnell nicht vergessen!


  • Mrs. Kim ist auch ein Charakter den ich sehr gerne mag, sie ist mir sehr sympatisch auch wenn man jetzt nicht allzu viel über sie erfährt. Auch wie sie erst das Geld von Henry wegen der Miete seines Vaters nicht annehmen möchte, und allgemein ihre ganze Art finde ich einfach toll.


    Gut, dass du sie noch einmal erwähnst. Ich fand sie nämlich auch ganz toll, aber mich hat es immer unglaublich verwirrt, wenn Henry zu ihr "Kumpel" gesagt hat. Hat hier vielleicht zufällig jemand auf Englisch gelesen und weiß, wie er sie im Original nennt?

    "This was another of our fears: that Life wouldn't turn out to be like Literature" (Julian Barnes - The Sense of an Ending)

  • Stimmt,...ich hatte sie völlig vergessen, aber sie ist klasse.

    &quot;Bücher sind Spiegel: Man sieht in ihnen nur, was man schon in sich hat&quot;<br />Carlos Ruiz Zafón<br />:lesen:

  • ohja, jetzt wo du es sagst, fällt mir auch wieder ein, dass mich das mit dem Ausdruck "Kumpel" auch ein wenig verwirrt hat. Mich würde auch mal interessieren wie es im englischen ausgedrückt wurde.

  • Ihr verwirrt mich gerade, ich muss ehrlich sagen, ich kann mich da üüüüüüüüüberhaupt nicht mehr dran erinnern und habe das wohl einfach überlesen oder so hingenommen! :breitgrins:

    &quot;Twenty years from now you will be more disappointed by the things that you didn&#39;t do than by the ones you did do. So throw off the bowlines. Sail away from the safe harbor. Catch the trade winds in y

  • Ich fand es eigentlich süß, dass er sie Kumpel genannt hat. Hat sie ihn auch Kumpel genannt?

    &quot;Bücher sind Spiegel: Man sieht in ihnen nur, was man schon in sich hat&quot;<br />Carlos Ruiz Zafón<br />:lesen:

  • @ Ninette:
    ja sie nennt ihn auch Kumpel z.B. auf S.317 in meiner Ausgabe so ziemlich in der Mitte : "Hey Kumpel, Schluss damit. Zieh dir was an, Mister!"