Wilkie Collins - Die Frau in Weiß

Es gibt 88 Antworten in diesem Thema, welches 19.323 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Bettina.

  • So jetzt konne ich endlich auch wieder mal zum schreiben.
    Ich bin inzwischen bei Kapitel 13 angelangt. Mir macht es richtig viel Spass die Geschichte zu lesen, alles ist so schön rätselhaft.
    Ich gebe euch Recht, dass einige Personen noch jede Menge verbergen.



    Ich bin jetzt bei Kapitel 7


    Fallen euch auch diese kleinen Halbsätze auf, die Andeuten, dass da noch ganz gehörig was im Busch ist? Ich habe sie mir natürlich nicht angestrichen :rollen: aber zum Beispiel in der Beschreibung von Mrs Vesey machte mich misstrauisch: "Surely a mild, a compliant, an unutterably tranquil and harmless old lady!" (S. 36 in meiner Ausgabe. Abschnitt 1, Kapitel 7, Ende erster Absatz.) Dieses "surely" lässt meine Barthaare irgendwie zittern. :gruebel:


    Dieser Satz ist mir auch aufgefallen. Allerdings hat mich weniger das "surely" stutzig gemacht, sonderen das Fragezeichen dass zu mindest in meiner Ausgabe nach dem Satz steht. Ich bin mir sicher Mrs Vesey wird noch für einige Überraschungen sorgen.


    Ich vermute auch dass wir noch lange nicht alles Mrs. Fairlie erfahren haben. Mr. Hartright macht da ja auch so ein Paar Andeutungen. Und dann auch noch die Ähnlichkeit mit Anne Catherick....


    Ich denke eher, es ist eine Ähnlichkeit, die man am ehesten sieht, wenn die beiden nebeneinander stehen. Getrennt voneinander fallen eher die Unterschiede auf. Da ist auf der einen Seite die etwas verwirrte, sehr nervöse Frau, die nachts alleine (ein Unding!) über die Straßen irrt und auf der anderen Seite eine Tochter aus gutem Hause, die inmitten ihres Familienkreises angetroffen wird. Dass in diesen so ganz unterschiedlichen Situationen eine vorhandene Ähnlichkeit nicht gleich auffällt, kann ich gut nachvollziehen.


    Das dachte ich zuerst auch. Aber nach dem Treffen von Anne und Mr. Hartright habe ich eher den Eindruck sie sehen sich fast so ähnlich wie Zwillinge.
    Ich vermute übrigens auch dass irgendeine Verwandtschaftliche Beziehung zwischen Anne und Mrs Fairlie besteht. Anders kann ich mir die Ähnlichkeit jedenfalls nicht erklären.


    Jetzt bin ich sehr gespannt auf das Auftauchen von Sir Percival Glyde. Ob er wirklich ein so schlechter Mensch ist wie das verhalten von Anne Catherick vermuten lässt?

  • ...
    Ich nehme ja an, es hat mit Lauras Alter zu tun. Sie ist 20 und damit noch nicht volljährig. Vielleicht befürchtet Percival, sie könne sich, sobald sie nicht mehr das Mündel ihres Onkels ist und dem gehorchen muss, gegen ihn entscheiden. Und dann ist es glaube ich auch so, dass er, solange sie noch nciht volljährig ist, die Verfügungsgewalt über ihren Besitz hat, später aber nicht mehr. Also besser schnell arbeiten! - Wogegen natürlich spricht, dass er sie unter diesen Voraussetzungen schon lange hätte heiraten können. Aber vielleicht mag er eigentlich gar nicht heiraten, fühlt sich in seinem Junggesellendasein zu wohl, als dass er sich früher als unbedingt nötig binden wollte.


    Besteht die Möglichkeit, dass ihm jemand gesteckt hat, dass auch andere Mütter schöne Söhne haben? Auch, wenn Walter nicht standesgemäss ist, so zeigt die Episode immerhin, dass Laura sich zu jemand anders hingezogen fühlen kann und den verlgeichsweise alten Verlobten fallen lassen kann.
    Besteht die Möglichkeit, dass der alte Knabe einfach Lauras Geld braucht?


    Ich werde es sehen.


    Was mir bewusst aufgefallen ist, ist die Art, wie Walter den Anwalt beschreibt. Der erste Eindruck ist absolut vorteilhaft und dann schreibt Walter ...and the knowledge I gained by later and better experience only tended to confirm them. Soll wohl heissen, dass der der Anwalt zu den "Guten" zählen wird :)

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  • Was mir bewusst aufgefallen ist, ist die Art, wie Walter den Anwalt beschreibt. Der erste Eindruck ist absolut vorteilhaft und dann schreibt Walter ...and the knowledge I gained by later and better experience only tended to confirm them. Soll wohl heissen, dass der der Anwalt zu den "Guten" zählen wird :)


    Der Satz ist mir auch aufgefallen. Ich fand es schade, dass wir gleich wissen, dass der Anwalt vertrauenswürdig ist. Ich hatte vor diesem Satz darüber nachgedacht, ob es wirklich so klug wäre, ihm zu vertrauen.

    Wir sind irre, also lesen wir!

  • So nachdem es zuerst so hinterhergehinkt bin komme ich jetzt richtig gut voran. Ich habe mitlerweile Mr. Gilmores Aussage beendet.
    Was mir dabei sofort sehr positiv aufgefallen ist, ist wie sich der Erzählstil mir dem neuen Erzähler ändert. Mr. Gilmore erzählt viel sachlicher und knapper als Mr Hartright, was mir sehr entgegen kommt.
    Mitlerweile kristallisiert sich ja auch immer mehr heraus das Sir Percival der Bösewicht der Geschichte ist. Spätestens nach der Schilderung des Verhaltens des Hundes ist das zumindest dem Leser klar. Die Protagonisten dagegen scheinen für diese Erkenntnis noch etwas zu brauchen. Miss Halcombe schien ja zumindest ein schlechtes Gefühl zu haben. Aber irgendetwas muss sie umgestimmt haben, da der Termin für die Hochzeit ja bald danach festgesetzt wird. Ich bin schon sehr gespannt auf ihre Aussage. Ich hoffe dann erfahren wir mehr.

    Gilmore setzte also den Vertrag auf, unter Berücksichtigung des einzigen Wunsches von Laura Fairlie. Die Anwälte des Bräutigams sind ja richtige Aasgeier, oder eher die ausführenden Organe eines Erbschleichers? Soll Laura ihre Heirat vielleicht nicht allzu lange überleben, damit Sir Parcival saniert ist?


    Hm, soweit würde ich vielleicht nicht unbedingt gehen aber ich glaube auch dass Geld der Hauptgrund für die Hochzeit ist. Irgendwo schreibt Mr. Gilmore ja auch dass Sir Parcival sehr viele Schulden hat.



    Warum wollte Sir Parcival eigentlich unbedingt wissen, ob Anna außer von Hartridge noch von anderen gesehen wurde? Für meinen Geschmack interessiert er sich auch viel zu sehr für Hartridge. Was hat er davon, wenn er weíß, ob dieser Mitglied in irgendeinem Aquarellverband ist? Will er ihn etwa ausspionieren?
    Da braucht er allerdings keine Sorge zu haben, den Walter Hartridge tut alles um England den Rücken zu kehren.


    Ich glaube ja das Sir Parcival Hartridge nicht nur ausspionieren will sondern es schon länst tut. Sir Parcivals Anwalt hat doch Mr. Gilmore erzählt, dass sie einen Mann beobachten lassen der der Frau in Weiß in London bei ihrer Flucht geholfen hat. Ich bin der Meinung, dass Sir Parcival von Hatridges nächtlicher Begegnung erfahren hat und der Sache jetzt nachgehen will. Sein Aufenthalt in Limmeridge genau zu dem Zeitpunkt als die Anne Catherick dort auftaucht macht ihr natürlich doppelt verdächtig.


  • Ich vermute übrigens auch dass irgendeine Verwandtschaftliche Beziehung zwischen Anne und Mrs Fairlie besteht. Anders kann ich mir die Ähnlichkeit jedenfalls nicht erklären.


    Diese Frage lässt mich einfach nicht mehr los. Lauras Vater hatte noch zwei Brüder und eine Schwester. Der eine Bruder, Arthur, hinterlies nach seinem Tod, einige Jahre vor Philips, einen Sohn und eine Tochter. Der Sohn ist inzwischen ebenfalls verstorben. Die Tochter Magdalena sowie ihre Mutter dürften Mrs. Fairlie bekannt gewesen sein. Somit schließe ich Magdalena mal aus.


    Frederick ist nicht verheiratet, daher könnte er nur ein uneheliches Kind haben, das zu jener Zeit, wenn ich nicht irre, nicht erbberechtigt wäre. Wenn er sich heimlich verheiratet hätte, wäre er doch sicher nicht in der Lage gewesen darüber Stillschweigen zu halten, so wie ich ihn einschätze.


    Bleibt noch die Schwester, die den Italiener geheiratet hat. Ich meine mich zu erinnern, dass Sir Percival Glyde bei seinem Besuch erwähnte er wäre mit einem Graf Fosco befreundet. Das war ja auch der Name des Italieners. Angenommen dieser wäre einige Monate zu Besuch in England gewesen, unter anderem auch in der Nähe von Sir Percival, dann hätte seine Frau doch einen Abstecher nach Limmeridge machen können. Falls Mrs. Fairlie ihre Schwägerin nicht kannte und sie ihrem Bruder aus dem Weg geht, wäre es doch möglich, dass sie ihre Tochter mit Limmeridge House in Kontakt bringen wollte. Vielleicht war ihre angebliche Mutter auch nur ihre Gouvernante, die Catherick hieß?
    Dann müsste man aber davon ausgehen, dass Sir Percival und die Foscos unter einer Decke stecken. Aber warum?


    Oder es ist doch nur eine ganz zufällige Ähnlichkeit, wie sie immer wieder mal vorkommt.

  • @ yanni: Ach ich liebe diese Spekulationen. Deine Schlussfolgerungen klingen sehr interessant und logisch.
    Mir ist noch eine weitere Möglichkeit eingefallen. Könnte Anne Catherick nicht auch eine uneheliche Tochter von Lauras Vater sein, von der bis jetzt niemand etwas weiß?


  • Mir ist noch eine weitere Möglichkeit eingefallen. Könnte Anne Catherick nicht auch eine uneheliche Tochter von Lauras Vater sein, von der bis jetzt niemand etwas weiß?


    Siehst du, da habe ich doch glatt eine Möglichkeit übersehen! Aber ... das wäre ja dann auch ein uneheliches Kind. Meines Wissen werden die ohne vom Erblasser im Testament begünstigt zu werden nicht als Erben angerechnet. Aber wenn nun Sir Percival Laura heiratet und mit ihr längere Zeit ins Ausland verschwindet, könnte diese irgendwann gegen besagte Anna ausgetauscht werden. Falls Sir Percival Anna abgöttisch liebt, aber auch die Moneten braucht. :spinnen:

  • Ich bin ein Stückchen weiter gekommen, habe Mr. Gilmores Erzählung beendet und stehe nun vor der Erzählung von Marian Halcombe.


    Gilmore ist ein Musterbeispiel für einen Anwalt *g* Es kann einfach nichts Böses von jemandem ausgehen, der Baronet ist. Wer einen guten Ruf hat, der hat ihn quasi auf Lebenszeit *ächz* Aber warum soll er auch auf Instinkt hören, erst Recht auf denvon Marian und Laura? Für ihn sind das zwei junge Frauen, die er vielleicht schon allzu oft gesehen hat; Schwestern, deren Leben sich verändern wird und die vor der Veränderung nochmal nervös werden.
    Der anonyme Brief ist noch dazu von einer offensichtlich Verwirrten, von einer mit niedrigem Stand - was gibt es da zu zweifeln, wenn der "Angeklagte" ein angesehener Mann von hohem Stand ist?


    Aufgefallen ist mir, dass Marian in einem Punkt ziemlich klar sieht: Sir Percival hat über Lauras Verwirrung hinweggesehen und Marian überlassen, für Lauras Antwort zu sorgen. Und Marian ist aufgefallen, dass sie das auf eine Art tun soll, die Laura auf alle Fälle zum Ja führen würde. Einfach, weil sie an ihre Loyalität zum verstorbenen Vater gerichtet ist. Perfide, aber simpel. Und dennoch meint Marian, dass die diese Taktik dem Bräutigam auf keinen Fall unterstellen wolle.


    Ich kenne zwar Marians Erzählung nicht, aber Laura wird einfach ganz klassisch den Weg gegangen sein, den andere Töchter auch gegangen sind. Versprochen ist halt versprochen. Und weil Laura ist, wie sie ist, weiss Sir Parcival auch, dass Laura schon nicht nein sagen wird. Mein Tipp jedenfalls vor der Lektüre von Marians Tagebuch.


    Für mich als Leser ist klar, dass der Brief von Annes Mutter nur so lauten konnte und nicht anders: Sie fühlt sich Sir Percival verpflichtet und wird das ein Leben lang tun. Was sonst passiert ist, rückt keinen Millimeter an ihrem Pflichbewusstsein. Da musste Sir Percival sich noch nicht einmal vorher der Gunst versichern, glaube ich. Das Leben mit einer geistig nicht ganz so fixen Tochter war sicher nicht leicht und die Mutter war sicher auch erleichtert, dass Sir Percival ihr Arbeit abnahm.
    Ich bin allerdings sehr neugierig, warum Anne Sir Percival so hasst. Dass er ihr einen Platz in einem privaten Heim verschafft hat, ist es sicher nicht. Oder zumindest ist es nicht der einzige Grund.


    Habt Ihr eigentlich raus, was Annes Mutter genau für Percivals Familie getan hat? Ich denke, dass ich nichts überlesen habe, aber es war doch immer nur die Rede davon, dass sie der Familie verpflichtet war und ihr fürchterlich dankbar sei?


    Wie einfach ist dagegen das Spiel mit Mr. Fairlie. Der ist einfach ein eingebildeter Kranker, der alle Arbeit von sich haben will und den Weg des einfachsten Widerstand geht - selbst, wenn der Weg ganz und gar nicht den zeitgenössischen Gepflogenheiten entspricht. Gilmore sagt ja ganz klar, dass es ein absolutes Unding ist, das Geld der Frau dem Mann komplett zu geben und sagt deutlich, dass es für ihn nach Geldfischerei aussieht. Auch, wenn die Frau ansonsten in vielerlei Hinsicht nicht solche Grosszügigkeit in der Ehe genossen hat, aber das Geld sei nun mal Lauras. Fairlie gehört einfach mal ordentlich der Hintern versohlt, dann wird der schon wieder gesund *aufreg*


    Siehst du, da habe ich doch glatt eine Möglichkeit übersehen! ... Aber wenn nun Sir Percival Laura heiratet und mit ihr längere Zeit ins Ausland verschwindet, könnte diese irgendwann gegen besagte Anna ausgetauscht werden. Falls Sir Percival Anna abgöttisch liebt, aber auch die Moneten braucht. :spinnen:


    Sehr interessant. Ich habe beim Zusammensuchen der nächsten Blätter meines pdf schon gesehen, dass es in der Tat ins Ausland geht für die Frischvermählten.



    Bleibt noch die Schwester, die den Italiener geheiratet hat. Ich meine mich zu erinnern, dass Sir Percival Glyde bei seinem Besuch erwähnte er wäre mit einem Graf Fosco befreundet. Das war ja auch der Name des Italieners. Angenommen dieser wäre einige Monate zu Besuch in England gewesen, unter anderem auch in der Nähe von Sir Percival, dann hätte seine Frau doch einen Abstecher nach Limmeridge machen können. Falls Mrs. Fairlie ihre Schwägerin nicht kannte und sie ihrem Bruder aus dem Weg geht, wäre es doch möglich, dass sie ihre Tochter mit Limmeridge House in Kontakt bringen wollte. Vielleicht war ihre angebliche Mutter auch nur ihre Gouvernante, die Catherick hieß?
    Dann müsste man aber davon ausgehen, dass Sir Percival und die Foscos unter einer Decke stecken. Aber warum?


    Wir kommen langsam zu den Knackpunkten, so wie ich das sehe. Es waren in der Tat zwei Foscos bzw. ein und derselbe, wie Spicken ergeben hat.
    Ich muss sagen, der alte Brite fesselt mich ganz gut mit der Geschichte :smile:

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  • Habt Ihr eigentlich raus, was Annes Mutter genau für Percivals Familie getan hat? Ich denke, dass ich nichts überlesen habe, aber es war doch immer nur die Rede davon, dass sie der Familie verpflichtet war und ihr fürchterlich dankbar sei?


    Ich glaube, du hast das falsch verstanden. Nicht Percivals Familie hat etwas für Annas Mutter getan, sondern diese für seine Familie. Deshalb hat er ja die Kosten für Annas Privatunterbringung im Heim bezahlt.



    EDIT: Ich habe nun den genauen Wortlaut gefunden:
    Mrs. Catherick, unterrichtete er uns, hatte ihm durch treue Dienste, die sie in früheren Jahren ihm und seiner Familie geleistet hatte, einige Verpflichtungen auferlegt.

    Einmal editiert, zuletzt von yanni ()

  • Ich glaube, du hast das falsch verstanden. Nicht Percivals Familie hat etwas für Annas Mutter getan, sondern diese für seine Familie. Deshalb hat er ja die Kosten für Annas Privatunterbringung im Heim bezahlt.


    Nee, hab ich doch geschrieben: Habt Ihr eigentlich raus, was Annes Mutter genau für Percivals Familie getan hat? :zwinker:
    Als Bedienstete ist sie der Familie schon verpflichtet, denke ich und dankbar ist sie wegen der Fürsorge. Aber was war Annes Mutter? Hausmädchen, Hausdame, Waschfrau? Ich habe eben immer nur den Hinweis auf ihre grundsätzliche Verbindung zur Familie gefunden, aber nie die Funktion, die sie wahrgenommen hat. Für eine Waschfrau sozusagen hätte Sir Parcival doch nicht das Heim für deren Tochter bezahlt. Welchen Grund hatte er, so grosszügig zu sein?


    Hier läutet mein Misstrauen. :gruebel:

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  • Habt Ihr eigentlich raus, was Annes Mutter genau für Percivals Familie getan hat? Ich denke, dass ich nichts überlesen habe, aber es war doch immer nur die Rede davon, dass sie der Familie verpflichtet war und ihr fürchterlich dankbar sei?


    Ich hab mal wieder nur den zweiten Teil deines Beitrags im Kopf behalten. :redface:
    Wie genau Annas Mutter mit der Familie von Percival verbunden ist, hab ich auch nicht rauslesen können.


    Aber mir fiel noch etwas auf. Sir Percival kannte den Namen des Hundes, Nina. Selbst wenn er schon öfter mal zu Besuch gewesen sein sollte, überrascht es mich doch, dass er den Namen behalten hat. :gruebel: Und der Hund scheint ihn auch zu kennen.
    Klar haben Hunde auch ein Gespür für unangenehme Menschen, aber ich denke doch, dass Nina Sir Percival auch in anderer Weise unangenehm in Erinnerung hat.

  • Nee, hab ich doch geschrieben: Habt Ihr eigentlich raus, was Annes Mutter genau für Percivals Familie getan hat? :zwinker:
    Als Bedienstete ist sie der Familie schon verpflichtet, denke ich und dankbar ist sie wegen der Fürsorge. Aber was war Annes Mutter? Hausmädchen, Hausdame, Waschfrau? Ich habe eben immer nur den Hinweis auf ihre grundsätzliche Verbindung zur Familie gefunden, aber nie die Funktion, die sie wahrgenommen hat. Für eine Waschfrau sozusagen hätte Sir Parcival doch nicht das Heim für deren Tochter bezahlt. Welchen Grund hatte er, so grosszügig zu sein?


    Hier läutet mein Misstrauen. :gruebel:


    Da habe ich bis jetzt noch nicht drüber nachgedacht. Ich war mit anderen Verschwörungstheorien beschäftigt. :zwinker:
    Aber jetzt wo ihr es sagt werde ich auch misstrauisch und ich fange schon wieder mit meinen wilden Spekulationen an: Vielleicht gibt es ja in Sir Percivals Verganenheit irgendein dunkles Geheimnis bei dessen Vertuschung Annes Mutter ihm behilflich war?

  • Ich habe auch die Aussage von Mr Gilmore beendet.
    Puh - der olle Wilkie Collins versteht es wirklich, mich mitzureißen. Schon lange bin ich nicht mehr so sauer auf eine Romanfigur gewesen wie auf Mr Fairlie, dem seine Nichte so völlig egal ist und der nur um seine Ruhe besorgt ist.


    Was Percival (heißt der bei euch wirklich Parcival?) von Laura will, wissen wir jetzt. Die Frau ist ihm egal, ihr Geld nicht. Und sie hat ja richtig viel Geld! Bzw. wird es haben, wenn sie volljährig wird. Klar, dass er sie da vorher schnell heiraten will - sicher ist sicher. Sie könnte es sich theoretisch ja doch noch anders überlegen; dass Mr Fairlie es nicht tun wird, ist Sir Percival klar.


    Was Mrs Cathericks Brief angeht, frage ich mich vor allem, ob er wirklich von Annes Mutter stammt. Wieso sollte Sir Percival den nicht an jemand anders geschickt haben und eine zweite Epistel neben her mit Anweisungen, wie der Brief zu beantworten sei? Allerdings weiß ich nciht mehr, was Anne selbst oder ihre Reisegefährtin über die Mutter gesagt hatten. Kann da jemand mein Gedächtnis auffrischen?


    Anne selbst könnte theoretisch auch die eheliche Tochter von Lauras Vater sein, aus einer ganz kurzen, heimlichen Ehe zwischen den beiden anderen. Das glaube ich allerdings nicht. Ich gehe weiterhin von einer zufälligen Ähnlichkeit aus, die Sir Percival aufgefallen ist und die er ausnutzen will. Er heiratet Laura, bringt sie um die Ecke und tauscht Anne gegen sie aus. Anne ist ja schon verwirrt genug, wird durch ihren Aufenthalt im Irrenhaus noch mehr um den Verstand gebracht, und wenn sie dann behauptet, nicht Laura zu sein, glaubt ihr das niemand. Sie ist ja verrückt! Annes/Lauras Verrücktheit könnte er z. B. damit erklären, dass Laura auf der Hochzeitsreise ein Unfall widerfahren ist, den zwar sie knapp überlebt hat, ihr Verstand aber nicht.


    Eine weitere Frage habe ich mir gestellt: Was ist eigentlich mit Marians Gefühlen? Ist sie vielleicht auch in Hartright verliebt? Mir schien sich manchmal so etwas anzudeuten. Mir schwebt gerade ein Romanende vor, in dem Laura stirbt und die beiden Trauernden, Marian und Hartright, sich finden und gegenseitig trösten. Wie dieses Ende allerdings erreicht werden soll, weiß ich noch nicht.

    Wir sind irre, also lesen wir!


  • Was Percival (heißt der bei euch wirklich Parcival?) von Laura will, ...


    :verlegen: Da war ich wohl kurzfristig im falschen Stück gelandet, hab's aber inzwischen auch bemerkt und mich nun brav an Percival gehalten.



    Allerdings weiß ich nciht mehr, was Anne selbst oder ihre Reisegefährtin über die Mutter gesagt hatten. Kann da jemand mein Gedächtnis auffrischen?


    Alles was Anne über ihre Mutter sagte, war:
    Wir passen nicht gut zusammen. Wir verursachen einander nur Sorge und Furcht.

  • Ich habe jetzt den ersten Teil von Marians Tagebuch gelesen, bis zum Ende der "1. epoch", also bis zum 22. Dezember.


    Meine Güte, was geht mir Laura auf die Nerven! Das Kind (als Erwachsene kann ich sie nicht wirklich ansehen) möchte ich ganz gewaltig schütteln, und ihr klarmachen, dass ihre Selbstopferung einfach bescheuert ist. Sie rennt wirklich sehenden Auges ins Verderben, lässt sich aber nicht davon abbringen, dass sie den Wünschen ihres verstorbenen Vaters folgen muss. Am 11. Dezember November nennt sie ihren Hochzeitstag "the evil day", versucht aber nicht einmal, ihn weiter hinauszuschieben (geschweige denn ihn zu verhindern), sondern suhlt sich förmlich in ihrer Resignation und gefällt sich darin, dass sie alles hinnimmt :vogelzeigen: .


    Marian hingegen versucht, sich selbst von Sir Percivals Vorzügen zu überzeugen, mit anfangs gutem Erfolg. Allerdings hat sie zuviel gesunden Menschenverstand, um sich lange etwas vorzumachen. Ich mag die Frau! Allerdings ist sie wohl nicht ganz unschuldig an Lauras Verhalten. Sie hat Laura immer beschützt, ihr alles abgenommen und ihr nicht die Möglichkeit gegeben, für sich selbst die Verantwortung zu übernehmen und blinden Gehorsam zu hinterfragen. Was dabei herauskommt, wissen wir jetzt.
    Habt ihr eine Idee, was Sir Percival Laura ins Ohr geflüstert haben könnte (20. Dez)?


    Mir kam eine neue Idee, wieso Sir Percival so interessiert an Anne ist: Vielleicht hat es gar nichts mit ihrer Ähnlichkeit mit Laura zu tun. Ist es möglich, dass Percival sie ins Irrenhaus abgeschoben hat, weil er sie in einem Anfall eigener geistiger Verwirrung geheiratet hatte? Alternativ könnte sie von einer Ehe Sir Percivals wissen. Beides ein Hinderungsgrund für seine Heirat mit Laura. War er etwas deshalb so nervös vor der Trauung? Befürchtete er, jemand würde in der Kirche aufstehen und ihn bloßstellen?


    Alles was Anne über ihre Mutter sagte, war:
    Wir passen nicht gut zusammen. Wir verursachen einander nur Sorge und Furcht.


    Danke, Yanni!

    Wir sind irre, also lesen wir!

    Einmal editiert, zuletzt von Saltanah ()


  • Eine weitere Frage habe ich mir gestellt: Was ist eigentlich mit Marians Gefühlen? Ist sie vielleicht auch in Hartright verliebt? Mir schien sich manchmal so etwas anzudeuten. Mir schwebt gerade ein Romanende vor, in dem Laura stirbt und die beiden Trauernden, Marian und Hartright, sich finden und gegenseitig trösten. Wie dieses Ende allerdings erreicht werden soll, weiß ich noch nicht.


    So eine Idee hatte ich auch schon (für meinen Geschmack redet sie sich zu oft ein, dass Walter nur ein Freund ist). Aber die Idee ist in den Hintergrund getreten, weil ich erst einmal herausfinden muss, wie die drei Erzähler aus Epoch 1 sich wiederfinden, um anschließend "den Fall" zu lösen" bzw. wie sich all die Personen wieder treffen. Gerade auch mit dem Hintergrund, dass Walter nach Honduras geht und von da eine Rückkehr mit Sicherheit nicht so leicht zu bewerkstelligen ist wie aus Italien, Österreich, Frankreich oder Spanien.



    Meine Güte, was geht mir Laura auf die Nerven! Das Kind (als Erwachsene kann ich sie nicht wirklich ansehen) möchte ich ganz gewaltig schütteln, und ihr klarmachen, dass ihre Selbstopferung einfach bescheuert ist. Sie rennt wirklich sehenden Auges ins Verderben, lässt sich aber nicht davon abbringen, dass sie den Wünschen ihres verstorbenen Vaters folgen muss. Am 11. Dezember nennt sie ihren Hochzeitstag "the evil day", versucht aber nicht einmal, ihn weiter hinauszuschieben (geschweige denn ihn zu verhindern), sondern suhlt sich förmlich in ihrer Resignation und gefällt sich darin, dass sie alles hinnimmt.
    ...
    Mir kam eine neue Idee, wieso Sir Percival so interessiert an Anne ist: Vielleicht hat es gar nichts mit ihrer Ähnlichkeit mit Laura zu tun. Ist es möglich, dass Percival sie ins Irrenhaus abgeschoben hat, weil er sie in einem Anfall eigener geistiger Verwirrung geheiratet hatte? Alternativ könnte sie von einer Ehe Sir Percivals wissen. Beides ein Hinderungsgrund für seine Heirat mit Laura. War er etwas deshalb so nervös vor der Trauung? Befürchtete er, jemand würde in der Kirche aufstehen und ihn bloßstellen?


    Laura ist wirklich nicht ganz bei Trost. Sie akzeptiert alles, was man ihr auftischt. Schön, aber doof. Ich glaube, sie ist auch für die damalige Zeit doof.
    Dass Sir Percival sie nicht freigibt, war für uns absehbar. Das Geld wiegt viel zu schwer, als dass er sich von ein bisschen romantischer Verwirrung beleidigt fühlen würde. Die Ehe ist wirtschaftlicher Art und da ist es ihm egal, ob ihn die Ehefrau liebt oder nicht.


    By the way: Interessanter Hinweis des Mr. Fairlie im Brief an den Anwalt (fällt mir nachträglich ein):
    Fairlie schrieb, Gilmore solle sich nicht so sorgen um das Geld, denn wie wahrscheinlich sei es, dass eine muntere 20-jährige vor einem 45-jährigen stirbt? Da klingelten die Alarmglocken bei mir, weil ich das Gefühl hatte, Collins deutet uns da etwas an. Ich hoffe nicht, aber ich fand den Hinweis alarmierend.


    Es ist wirklich möglich, dass Anne etwas über Percival weiß und dass er sie mit Hilfe des Asylums mundtot machen wollte. Dass Anne selbst mit Percival verheiratet war, glaube ich nicht. Einen echten Grund dafür habe ich nicht; ich halte es einfach nur für wahrscheinlicher, dass Anne etwas weiß. Eine zweite Ehe zum Beispiel.


    Ich bin mit dem Marian-Teil zwar noch nocht fertig, vermute aber, dass die Eheschließung eine ziemlich farblose Sache sein wird. Ein bisschen Pfarrer, ein bisschen Essen und fertig. Keine Gäste, kein Tramram und am Ende maximal eine Meldung in der Zeitung. Wer solche Ehen schließt, der kann sich im Zweifelsfall auch sicher sein, dass nur wenige so etwas mitbekommen (so Sir Percival tatsächlich schon einmal heimlich geheiratet hat).



    Was Mrs Cathericks Brief angeht, frage ich mich vor allem, ob er wirklich von Annes Mutter stammt. Wieso sollte Sir Percival den nicht an jemand anders geschickt haben und eine zweite Epistel neben her mit Anweisungen, wie der Brief zu beantworten sei?


    In der Tat. Der Brief kann sonstwohin geschickt worden sein. Marian hat ih geschrieben, Percival hat ihn adressiert und an sich genommen. Theoretisch ist da alles drin vom Austausch über die Absprache der Anwort oder einer Falschadressierung bis hin zum gar-nicht-Abschschicken-und-vorgefertigeten-Antwortbrief-nehmen.

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  • Ich bin mit dem Marian-Teil zwar noch nocht fertig, vermute aber, dass die Eheschließung eine ziemlich farblose Sache sein wird. Ein bisschen Pfarrer, ein bisschen Essen und fertig. Keine Gäste, kein Tramram und am Ende maximal eine Meldung in der Zeitung. Wer solche Ehen schließt, der kann sich im Zweifelsfall auch sicher sein, dass nur wenige so etwas mitbekommen (so Sir Percival tatsächlich schon einmal heimlich geheiratet hat).


    Ganz so schlimm war es dann doch nicht, immerhin, es gab Geschenke und Karten. :rollen:


    Da Sir Percival angeboten hat, Marian nach der Rückkehr von der Reise bei Laura wohnen zu lassen, schätze ich mal, dass während der Reise nichts Übles geschehen kann, oder? Marian würde ein Austausch auffallen (diese Idee tauchte ja schon auf).



    ... Am 11. Dezember nennt sie ihren Hochzeitstag "the evil day", versucht aber nicht einmal, ihn weiter hinauszuschieben (geschweige denn ihn zu verhindern), sondern suhlt sich förmlich in ihrer Resignation und gefällt sich darin, dass sie alles hinnimmt :vogelzeigen: .
    ...
    Habt ihr eine Idee, was Sir Percival Laura ins Ohr geflüstert haben könnte (20. Dez)?


    Einen 11.12. gibt es in meinem Text gar nicht :grmpf:
    Hat da jemand bei der Bearbeitung geschlampt?


    Was Percival seiner Künftigen da geflüstert hat, weiss ich nicht. Etwas Anzügliches wüsste ich schon, aber ich glaube nicht, dass man das 1860 einer bis dato doch eher "fremden" Frau ins Ohr sagt, die man ausser dreimal Hand küssen noch nicht mal angefasst hat. Keine Ahnung, was Percival da gesagt haben könnte.


    Ich finde es mittlerweile übrigens gar nicht mehr so unerklärlich, dass die beiden Mödels so sind wie sie sind. Es scheint mir, dass sie doch recht abgeschieden gelebt haben. Die Eltern tot, Fairlie mit sich selbst und seinen eingebildeten Malaisen beschäftigt, eine alte ruhige Dame als Gesellschaft und kaum Kontakt zu den Nachbarn. Da entwickelt sich eine eigene Welt, in der jeder eine Rolle bekommt und die sich über Jahre entwickelt und zu eigen wird. Marian war eben immer die robustere und blieb es notwendigerweise, Laura konnte mädchenhaft bleiben und blieb es. Da gibt es dann auch niemanden, der als Aussenstehender den Finger hebt und irgendetwas diskutiert, erzählt, was ihm zu Ohren gekommen ist oder was auch immer. Es gibt eben nur den harte Kern: Vesey, Marian und Laura.


    Inzwischen habe ich mit Chapter 2 angefangen und bin sehr gespannt, was bei der Ankunft von Laura bzw. danach passiert. Ich hätte wirklich nicht gedacht, dass ich so neugierig auf die Story bin :zwinker:

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  • Einen 11.12. gibt es in meinem Text gar nicht :grmpf:
    Hat da jemand bei der Bearbeitung geschlampt?


    Hm, bei mir gibt es auch keinen 11. Dezember. Aber ich habe eh Probleme mit euren Einteilungen. Bei mir gibt es nur Miß Halcombes Aussage und Aus Miß Halcombes Tagebuch. Ersteres endet mit dem Hochzeitstag. Soweit bin ich bis jetzt.



    Meine Güte, was geht mir Laura auf die Nerven! Das Kind (als Erwachsene kann ich sie nicht wirklich ansehen) möchte ich ganz gewaltig schütteln, und ihr klarmachen, dass ihre Selbstopferung einfach bescheuert ist. Sie rennt wirklich sehenden Auges ins Verderben, lässt sich aber nicht davon abbringen, dass sie den Wünschen ihres verstorbenen Vaters folgen muss. Am 11. Dezember nennt sie ihren Hochzeitstag "the evil day", versucht aber nicht einmal, ihn weiter hinauszuschieben (geschweige denn ihn zu verhindern), sondern suhlt sich förmlich in ihrer Resignation und gefällt sich darin, dass sie alles hinnimmt :vogelzeigen: .


    Lauras Verhalten als Märtyrerin ging mir auch heftig auf die Nerven. Sie geht so richtig auf in ihrer Rolle als Opferlamm. :rollen:


    Graf Fosco, der Freund von Sir Percival, ist also doch der Mann von Lauras Tante. Sehr interessant! Und wie wir erfahren, hat er Sir Percival in Rom das Leben gerettet. Was bedeutet, dass dieser dem Grafen in gewisser Weise verplichtet ist. Das gefällt mir gar nicht.


    Sir Percival ist kurz vor der Hochzeit äußerst nervös. Das fällt sogar Marian (bei mir wird sie Marianne genannt :rollen:, man kann es mit dem Übersetzen auch übertreiben) auf und sie hat das Gefühl etwas könnte die Feier verhindern. Hat der Bräutigam Angst jemand könne noch mal einen Brief schicken, da er alle(s), was nach Limmeridge House rein will, persönlich kontrolliert.



    Habt ihr eine Idee, was Sir Percival Laura ins Ohr geflüstert haben könnte (20. Dez)?


    Ich könnte mir vorstellen, dass er ihr sehr besitzergreifend ins Ohr flüsterte, bald wäre sie die SEINE. Was gleichbedeutend ist mit "Haut und Haar" und nicht zu vergessen das Geld.



    Mir kam eine neue Idee, wieso Sir Percival so interessiert an Anne ist: Vielleicht hat es gar nichts mit ihrer Ähnlichkeit mit Laura zu tun. Ist es möglich, dass Percival sie ins Irrenhaus abgeschoben hat, weil er sie in einem Anfall eigener geistiger Verwirrung geheiratet hatte? Alternativ könnte sie von einer Ehe Sir Percivals wissen. Beides ein Hinderungsgrund für seine Heirat mit Laura. War er etwas deshalb so nervös vor der Trauung? Befürchtete er, jemand würde in der Kirche aufstehen und ihn bloßstellen?


    Gar keine abwegige Idee. Die sollte man sicherheitshalber mal im Hinterkopf behalten.


    Nun bin ich auf die Rückkehr des Brautpaares gespannt und vor allem, ob sie die Foscos gleich im Schlepptau mitbringen.

  • :spinnen: Mir schwirrt gerade etwas der Kopf nachdem ich euere ganzen Theorien gelesen habe. Aber ich finde es toll! :breitgrins:


    Am Besten ich schildere erstmal meine Eindrücke. Ich bin jetzt auch bis zu Lauras Hochzeit gekommen.


    Lauras Verhalten als Märtyrerin ging mir auch heftig auf die Nerven. Sie geht so richtig auf in ihrer Rolle als Opferlamm. :rollen:


    Das fand ich auch nervig, aber viel schlimmer ist meiner Meinung nach wie Laura von aller Welt in Watte gepackt wird. Wenn die Hochzeit mit Sir Percival nicht wäre würde ich sagen, dass so eine Italienreise ohne Marian genau das Richige für sie wäre. Da hat sie endlich mal die Gelegenheit erwachsen zu werden und ihre eigenen Erfahungen zu machen.


    Sir Percivals Nervosität ist auf jedenfall sehr verdächtig. Das fängt ja schon bei der Unterredung mit Laura an. Da hat man wirklich den Eindruck, dass seine ganze Existenz von der Hochzeit abhängt. Also endweder steht ihm das Wasser finanziell wirklich bis zum Hals oder da steckt noch mehr dahinter.



    Es ist wirklich möglich, dass Anne etwas über Percival weiß und dass er sie mit Hilfe des Asylums mundtot machen wollte. Dass Anne selbst mit Percival verheiratet war, glaube ich nicht. Einen echten Grund dafür habe ich nicht; ich halte es einfach nur für wahrscheinlicher, dass Anne etwas weiß. Eine zweite Ehe zum Beispiel.


    Das glaube ich mitlerweile auch. Deshalb war Sir Percival wahrscheinlich auch vor der Hochzeit so nervös. Anne läuft ja immernoch frei herum und hätte jederzeit auftauchen können.


    Großartig fand ich übrigens wie Marian sich mühsam versucht hat davon zu überzeugen, dass Sir Percival doch gar kein so übler Kerl ist und dann als sie es endlich einigermaßen geschafft hat, bei ihrem nächsten Eintrag mit der Erkenntnis "I hate him!" herausplatzt.


    Jetzt bin ich erstmal gespannt welche Rolle Graf Fosco in der Geschichte spielen wird. Dass er Sir Percival das Leben gerettet hat und gleichzeitig im Lauras Vater zerstritten war macht ihn auf jedenfall schon man zu einer sehr interessanten Persönlichkeit. Vorallem würde mich mal interessieren warum Lauars Vater so strickt gegen die Ehe zwische ihm und seiner Schwester war. Ich bin mir sicher da seckt mehr dahinter als die von Mr. Gilmore erwähnte Ausländerfeindlichkeit von Lauras Vater.

  • Einen 11.12. gibt es in meinem Text gar nicht :grmpf:
    Hat da jemand bei der Bearbeitung geschlampt?


    Nein, die Schuldige ist Saltanah :redface: . In ihrem Text steht nur 11th und sie ging beim noch mal nachgucken davon aus, dass es schon Dezember wäre. Es war aber noch November, vor dem Aufenthalt bei den Freunden.


    Bei mir gibt es nur Miß Halcombes Aussage und Aus Miß Halcombes Tagebuch. Ersteres endet mit dem Hochzeitstag.
    [...]
    (bei mir wird sie Marianne genannt :rollen:, man kann es mit dem Übersetzen auch übertreiben)


    Auf Englisch heißt der Abschnitt "The story continued by Marian Halcombe (in Extracts from her Diary)


    Mir scheint, du liest eine alte Übersetzung. Früher war es durchaus üblich, Namen einzudeutschen (und aus der Miss eine Miß zu machen.)


    Ich könnte mir vorstellen, dass er ihr sehr besitzergreifend ins Ohr flüsterte, bald wäre sie die SEINE. Was gleichbedeutend ist mit "Haut und Haar" und nicht zu vergessen das Geld.


    Das kann gut sein. Vielleicht ist Laura da zum ersten Mal richtig aufgegangen, worauf sie sich eingelassen hat.

    Wir sind irre, also lesen wir!