So, dann meld ich mich auch mal zu Wort, da die Bücher um Arithon (das ist der, der dir so symphatisch gewesen ist, Aeria) und Lysaer zu meinen absoluten Lieblingsbücher zählen. :smile:
Zu dem allerersten Band der Reihe kann ich jetzt allerdings auch nicht viel sagen, da es schon eine Weile her ist, dass ich ihn gelesen habe. Dafür habe ich vorgestern den fünften Band im Original gelesen (entspricht den Bänden 9 und 10 im Deutschen, wenn ich mich jetzt nicht verrechnet habe).
Einige hier hatten ja geschrieben, dass der Stil bzw. die Handlung etwas zäh oder verwirrend sei. Was die Handlung betrifft, so habe ich keinerlei Probleme damit, wobei ich mich aber wie gesagt auf die letzteren Bände beziehe.
Der Stil von Janny Wurts ist sicherlich nicht jedermanns Geschmack, da alles sehr detailreich beschrieben wird. Das gilt insbesondere für die Magie bzw. das Magiesystem in ihrer Welt. Und ich kann mich noch erinnern, dass mich dieser Aspekt früher auch immer etwas gestört hat, eben weil in der Zeit nicht wirklich viel passiert. Mittlerweile hat sich das bei mir allerdings geändert, weil man gerade in diesen Szenen einen guten Eindruck davon bekommt, wie die Welt dort funktioniert. Anders ausgedrückt, bekommt die beschriebene Welt dadurch Tiefe, auch wenn es zunächst etwas langatmig erscheint.
Was ich an der Serie aber ganz besonders mag, sind ihre Charaktere (von denen es nebenbei bemerkt nicht gerade wenige gibt). Denn abgesehen von der Bandbreite der Figuren sind diese auch nicht einfach in die Lager "gut" und "böse" einzuordnen, da die Geschehnisse immer wieder aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet werden. Die Handlungsweise der Figuren wird dabei also vor ihrem jeweiligen Hintergrund gezeigt, wodurch man einfach nicht sagen kann, dass eine bestimmte Figur böse oder dergleichen ist, auch wenn man ihre Handlungsweise alles andere als in Ordnung findet.
Hinzu kommt, dass die Figur, welche den Part den Kontrahenten zu Arithon einnimmt und ´ne ganze Menge Mist verzapft, von dem überwiegenden Teil der Menschen in dieser Welt nicht etwa als der fiese Oberschurke wahrgenommen wird, sondern als das genaue Gegenteil.
Das Ganze lässt sich vielleicht so beschreiben, als ob der Großteil der Bewohner von Mittelerde Sauron und Konsorten für die Retter ihrer Welt halten würden, und Frodo nebst Gefährten in ihren Augen die Personifikation des Bösen schlechthin darstellen, während man als Leser das alles ja wieder ein wenig anders einschätzen würde.
Was mir persönlich aber auch noch sehr gut gefällt, ist die Darstellung der Welt. Dabei meine ich jetzt nicht die Landschaften oder so, sondern quasi die Funktionsweise der Welt, die Rolle der Paravianer (Sammelbegriff für die - derzeit allerdings verschwundenen - Hüter der Welt, die sich aus Zentauren, Einhörnern und Sonnenkindern zusammensetzen), und auch die der Menschen.
Dabei muss ich sagen, dass ich die Bruderschaft der Sieben (derzeit sind´s allerdings nur fünf) früher nicht weiter interessant fand, während ich sie jetzt sehr mag. Eben deshalb, weil sie eine ziemliche Last und Verantwortung mit sich herumtragen, da sie in Abwesenheit der Paravianer für das Gleichgewicht der Welt verantwortlich sind (was nicht gerade leicht ist, wenn man hoffnunglos unter "Personalmangel" leidet, da ja wie gesagt zwei fehlen). Ich kann das leider nicht so richtig ausdrücken, wie ich gerne würde, aber ich finde die Fünf sehr bewunderswert für das, was sie tun. :smile:
Na gut, ich mach dann an dieser Stelle dann erst mal Schluss (ist ja doch recht lang geworden...).
Penta