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Inhalt: Der elfjährige Triton wird Hausdiener bei dem Amateur-Meeresbiologen Salgado. Dieser ist zwar ein recht umgänglicher Mann, aber der ältere Angestellte Joseph macht Triton das Leben schwer. Der Junge fühlt sich von Joseph bedroht, während einer mehrtägigen Abwesenheit Salgados belästigt Joseph Triton auch sexuell. Joseph verpaßt Salgados Rückkehr, kommt spät und betrunken zurück und wird kurzerhand entlassen. Fortan übernimmt Triton die Führung des Haushaltes und mit seinen Kochkünsten schafft er es leicht, nicht nur seinen Arbeitgeber zu verköstigen. Als Salgado sich in die hübsche Nili verliebt, sind Tritons Gerichte Teil der Verführung, die Nili schießlich dauerhaft ins Haus bringt. Aber so wie das Riff vor der Küste, dessen Erhalt im Rahmen eines größeren Schutzgebietes mit touristischer Nutzung Salgado anstrebt, durch menschengemachte Belastungen bedroht ist, so ist auch die Harmonie des Haushaltes gefährdet. Der Bruch zwischen Salgado und Nili kommt nicht überraschend, und nachdem auch noch ein naher Freund spurlos verschwunden ist, zieht Salgado schweren Herzens die Konsequenz, mit Triton das Land zu verlassen und nach England überzusiedeln. Aber nur Triton nimmt nach mehreren Jahren des Aufenthaltes die Herausforderung an und beginnt, sich eine eigene, von Salgado unabhängige Existenz aufzubauen.
Meine Meinung: Die Welt von Triton, dem Ich-Erzähler, ist praktisch ausschließlich auf das Haus bezogen, das er zwar zum Einkaufen verläßt, aber schon über die Hauptstraße weiß er kaum etwas, geschweige denn von der großen Stadt, an deren Rand er lebt. Die Außenwelt dringt hier kaum ein, nur gelegentlich in Form von Besuchen durch Salgados besten Freund Dias. Mit Nilis Auftauchen ändert sich die Atmosphäre im Haus, wenn auch Tritons Welt wie zuvor beschränkt bleibt. Aber es kommen öfter und mehr Gäste, für die er mit seinen Küchenkünsten auftrumpfen kann, die aber auch zunehmend fremde Einflüsse mitbringen, wie sie insgesamt ins Land sickern. Für den Leser ist das am Wandel in der Sprache und den Themen der Unterhaltungen zwischen den Gästen erkennbar. Triton geht in seiner Tätigkeit als Koch völlig auf, und als Leser wird man deshalb mit einer Fülle von Gerüchen und Aromen überschwemmt, die den Buchseiten förmlich zu entströmen scheinen. Dazu kommt die Vielzahl weiterer Sinneseindrücke, das Licht der Insel und die Geräusche, die Triton in Beziehung zu seiner unmittelbaren Umwelt setzt, damit einen beträchlichen Kontrast zwischen Sri Lanka und dem späteren Eindruck von England aufzeigend. Dabei verkehrt er die Perspektive zwischen Vertrautem und Fremdem, wenn z. B. Vergleiche umgedreht werden und somit ungewohnt erscheinen. Die Atmosphäre wird auch von einer Vielzahl singhalesischer Begriffe getragen, die in der englischen Originalausgabe unkommentiert verwendet, in der deutschen Ausgabe aber wohl in einem Glossar erläutert werden.
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Schönen Gruß,
Aldawen