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Inhalt
In einer fernen Zukunft gelingt es dem jungen Myron, dem ihm von seinen Eltern zugedachten Spiesser-Leben zu entkommen und reist als Besatzungsmitglied auf einem Transport-Raumschiff zu verschiedenen von Menschen besiedelten Planeten.
Meinung
Jack Vance gilt als Altmeister der Science Fiction. Auf ihn aufmerksam geworden bin ich durch die Widmung in Dan Simmons "Die Hyperion-Gesänge", wo er von Simmons als größten aller Weltenerschaffer bezeichnet wird.
Ganz offensichtlich war es ein Fehler, mich für einen so neuen Roman von Vance zu entscheiden. Tatsächlich wirkte das Buch auf mich vielmehr wie ein angestaubter Entwurf aus früheren Jahrzehnten, auf den er vielleicht zurückgegriffen hat, um die Nachfrage zu befriedigen und etwas Neues veröffentlichen zu können (das soll keine konkrete Unterstellung sein, sondern vielmehr beschreiben, wie ich das Buch empfunden habe).
Die Geschichte wirkt altbacken und bedient nur Science Fiction-Klischees, die es schon in unzähligen anderen Büchern gibt. Auch eine brauchbare Rahmenhandlung sucht man vergeblich.
Dazu kommt eine geballte Ladung an sprachlichen Unzulänglichkeiten oder Patzern und logischen Fehlern, zu denen ich ein paar Beispiele nenne:
- Sämtliche Charaktere in diesem Buch sprechen die gleiche Sprache auf die genau gleiche Art und Weise - leicht hochgestochen und beinahe übertrieben höflich. Das passt sehr gut zur Hauptfigur Myron und dessen Tante, die in der entsprechenden Gesellschaftsschicht verkehren - wirkt aber völlig deplatziert, wenn sie von wilden Kannibalen gesprochen wird, die nur darauf warten, unvorsichtige Touristen häuten zu können. Das trägt wesentlich dazu bei, dass alle Charaktere flach und konturlos bleiben. Es ist mir rätselhaft, wie ein gestandener Autor so schreiben kann.
- Ein "spitz zulaufender Zylinder" ist meines Wissens nach kein Zylinder, sondern ein Kegel. Das kann aber auch ein Fehler des Übersetzers sein.
- Wenn sich der Transporter auf einem Planeten von Kontinent zu Kontinent bewegt, werden unterschiedliche Zeitzonen komplett ignoriert. Das Raumschiff startet am späten Nachmittag, und kommt wenig später am Abend auf einem anderen Kontinent an.
- Im Buch wird erklärt, dass der Schiffscomputer die Tag-Nacht-Phasen an Bord so steuert, dass sie sich auf dem langen Flug durch den Weltraum langsam so verschieben, dass bei der Ankunft kein Jetlag entsteht. Das wird zum einen dadurch völlig hinfällig, dass sich das Raumschiff eben oft auch auf dem Planeten über beträchtliche Distanzen von Raumhafen zu Raumhafen bewegt - und zum anderen widerspricht es der Antriebsbeschreibung zu Beginn des Buches, wo erklärt wird, dass man sich mit Überlichtgeschwindigkeit einem Planeten nur "ungefähr" nähern und den exakte Ankunftsort nicht im voraus ermitteln kann (was genau betrachtet die Raumfahrt zudem zu einem verdammt gefährlichen Unternehmen macht )
Ein paar nette Beschreibungen von Planeten und ihren Eigenarten verleiten mich dazu, neben dem Minimum von 1 Ratte wenigstens noch ein Mäuschen zu vergeben.