E.E. Knight - Vampire Earth 01. Tag der Finsternis

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    Erster Satz: "Im Norden von Louisiana, im März des dreiundvierzigsten Jahres der kurischen Herrschaft: Die grüne Weite, die einmal als Kisatchie-Wald bekannt war, verschlingt langsam alle Spuren der Menschen."



    In einer erschreckenden Dystopie-Version unserer Welt, in einer nahen Zukunft im 21. Jahrhundert, geht die Menschheit unter. Die Kur, eine vampirähnliche Lebensform, fällt auf der Erde ein und versklavt die Bevölkerung. Ihre Vasallen, die Schlächter - düstere unheilbringende Wesen - verschaffen den Kur Nahrung, indem sie den Menschen ihre Auren (ähnlich einer Seele) nehmen und sie damit töten. Mit dem Erscheinen der Kur befällt etwa 3/4 der menschlichen Bevölkerung ein rätselhafter Virus, der sämtliche Erkrankten tötet. Die Kur stellen die Überlebenden vor eine Wahl: Entweder, sie kooperieren, ordnen sich unter und werden zu Untergebenen der Kur - oder sie sterben bei dem Versuch, sich zu widersetzen.
    Trotz der allgegenwärtigen Macht der Kur, und der Angst, die sie verbreiten, entwickeln sich Rebellenorganisationen. Unter der Bezeichnung "Kommando Süd" entsteht ein Freies Territorium, in dem die Menschen eigenständig und ohne Herrschaft durch die Kur leben können. Es wird von den "Jägern", militärisch anmutenden Kasten, geschützt.
    Valentines Familie wird von Anhängern der Kur getötet. Er selbst, ein kleiner Junge, entkommt dem Massaker und lebt fortan bei dem Pater der Gemeinschaft. Als eines Tages zwei geheimnisvolle Jäger in den Ort kommen und merkwürdige Andeutungen über Valentines Vater machen, zieht es ihn fort aus der Heimat. Nun ein Aspirant, eine Art Anwärter, wird er zu einem Widerstandskämpfer gegen die übermächtigen Kur ausgebildet.



    Das Buch ist in mehrere Kapitel geteilt, die jeweils eine Erfahrung, einen Lebensabschnitt oder einen Auftrag Valentines als "Jäger" behandeln. Die Geschichte setzt mitten in der Handlung ein, später lernt man mehr über Valentines Vorgeschichte kennen. Daher benötigt man als Leser nicht erst zahlreiche Seiten Einführung, sondern steigt direkt in die Geschichte ein. Zu anfangs wirkte daher vieles noch unübersichtlich, aber dieser Eindruck gab sich schnell wieder.
    Die Story selbst bleibt spannend und lässt nur an wenigen Stellen nach. Durch die kurzen Zeitsprünge von Kapitel zu Kapitel wurden unwichtige Ereignisse ausgelassen. Nach einigen Kapiteln war das Prinzip sehr durchschaubar - die Anreihung der Aufträge Valentines als Jäger hätten eintönig sein können, waren sie aber nicht. Überraschende Wendungen und ein lebendiger Schreibstil ließen bei mir keine Langeweile aufkommen. Teilweise jedoch ging mir die Handlung zu schnell vonstatten. Mir haben die innehaltenden, resümierenden, nachdenklichen Momente gefehlt.
    Die Figur des Valentines hat dahingehend durchaus Potential. Ich konnte mich gut in ihn hineinversetzen, allerdings hätte ich mir an einigen Stellen etwas mehr Tiefgang gewünscht.


    Ich kaufte mir das Buch, da mich zum einen die Darstellung einer verlorenen zukünftigen Welt und zum anderen die Vampire als tatsächliche Bösewichte interessierten. Beide Aspekte wurden im Laufe der Geschichte nicht enttäuscht. Die Welt ist düster, hoffnungslos. Die Menschen sind technologisch wieder gegen Ende des 19. Jahrhunderts angelangt. Diese Situation wurde sehr überzeugend umgesetzt. Die Kur als Bösewichte waren tatsächlich das, was Vampire im Grunde sein sollten: angsteinflößend, dunkel, rätselhaft. Keine Spur von romantischen Blutsaugern.



    "Vampire Earth 1. Tag der Finsternis" bildet den Auftakt einer vielversprechenden Serie. Bisher sind 4 Titel erschienen, insgesamt 6 sind bei amazon.de angekündigt. Mit 8 Bänden ist die Reihe in Amerika vollständig.
    "Vampire Earth 1. Tag der Finsternis" kann ich jedem empfehlen, den düstere, wirklich düstere Zukunfts-Szenarien mit Fantasy- bzw. Science-Fiction-Einschlag nicht abschrecken. Eine genaue Genregrenze kann hier jedenfalls nicht gezogen werden.


    Den zweiten Band habe ich mir heute bestellt und warte nun gespannt auf sein Eintreffen.



    Ich vergebe: 4ratten


    PS: Ich hoffe, ich habe die Rezi in das richtige Unterforum gesetzt.

    "Eine Welt ohne Magie ist unmöglich. Magie ist das, woran die Menschen glauben, und an irgendetwas werden sie immer glauben."

    Einmal editiert, zuletzt von Grotesque ()