Kaufen* bei
Amazon
Bücher.de
Buch24.de
* Werbe/Affiliate-Links
Kaufen* bei
Amazon
Bücher.de
Buch24.de
* Werbe/Affiliate-Links
Das Leben von Ben Tyson – ein Vorzeigeamerikaner, Mitglied in einem Countryclub, Ex-Offizier, guter Familienvater, erfolgreicher Geschäftsmann – gerät aus den Fugen als ein Buch über den Vietnamkrieg erscheint, in dem er namentlich als Teilnehmer / verantwortlicher Offizier bei einem Massaker in einem Krankenhaus genannt wird.
Es gibt Bücher, die würde ich, rein vom Klappentext ausgehend, spontan ablehnen. „Word of Honor“, ein Roman über ein Kriegsgerichtsverfahren wegen eines Massakers in Vietnam, der fast 20 Jahre nach dem Vietnamkrieg spielt, gehört eindeutig dazu. Wenn dann aber eine bestimmte Person, deren Geschmack ich des Öfteren teile, dieses Buch als „großartig“ lobt, greife ich letztlich doch zu – und habe es zumindest in diesem Fall mal wieder nicht bereut. (Danke Grisel)
Ben ist auf der einen Seiten tatsächlich ein verantwortungsbewusster Mann, mit vielen positiven Eigenschaften, auf der anderen Seite ist er aber manchmal auch so etwas von stockkonservativ, dass ich ihn nicht wirklich sympathisch finden konnte.
Ich empfand das Buch ganz besonders interessant in Bezug auf die amerikanische Mentalität hinsichtlich ihrer Herangehensweise an die Verarbeitung des Vietnamkriegs und generell der Folgen ihrer Kriegsführung. Die Arroganz die dabei zum Teil an den Tag gelegt wird, stößt mir auf und ist auch immer noch aktuell. „Amerikanische Soldaten dürfen nur von amerikanischen Kriegsgerichten verurteilt werden“ – der Verantwortung, die aus so einem Anspruch erwächst, werden die USA aber leider weder im Buch noch in Wirklichkeit gerecht (erinnert sich noch jemand an die Tiefflieger, die 1998 eine Seilbahngondel in den Alpen zum Absturz brachten und dabei 20 Menschen töteten? – Freispruch vor einem Militärgericht). Im Buch wird auch immer wieder die Frage aufgegriffen, ob es überhaupt zu einer Anklage kommen würde, wenn die Opfer nur Vietnamesen gewesen wären und nicht auch einige Europäer o.ä. dabei gewesen wären. Über das Urteil, welches letztendlich über Ben gefällt wird, kann man sich aufregen, es entspricht aber in gewisser Weise durchaus den Erwartungen.
Ein interessantes Buch über Verantwortung und "Ehre"