Marcus Koenig - Der Coreolanus Betrug

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  • Inhalt:


    In den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs wird am Toplitzsee ein Nazi-Offizier erschossen und nur wenig später wird das britische Spionageschiff "Coreolanus" vor der istrischen Küste versenkt.
    Im heutigen Istrien findet ein Tauchjournalist - nach Nachforschungen im Imperial War Museum in London - im Wrack der Coreolanus einen unversehrten Spezialkoffer, der ihn auf die Spur eines dunklen Geheimnisses bringt, dass in den letzten Tage des Zweiten Weltkriegs, die Wurzeln einer Spezialeinheit, die Geschehnisse am Toplitzsee und zum "Unternehmen Bernhard" zurückreicht. Noch bevor er diese Spur jedoch auch nur als solche erkennen kann, findet er sich umgeben von Tod und Gefahr wieder und wird zum Gejagten von Agenten, Killern und der Polizei und kann diese Jagd nur überleben wenn er gleichzeitig selbst zum Jäger auf das Geheimnis wird. Die Jagd führt ihn dabei vom Wrack der Coreolanus, durch die Altstadt von Rovinj (hier weit entfernt vom idyllischen Touristenort), zu alten Ruinenstädten und tief unter die höhlendurchsetzte Erde Istriens mit gefährlichen unterirdischen Flüssen und Seen bis zum Finale....


    Kritik:


    Das Buch beginnt mit spektakulären und Spannung erzeugenden Eröffnungsprologen, die gleich mitten in die Geschichte reinziehen. Die Hauptgeschichte selbst spielt sich in ca. drei Tagen ab und dementsprechend bleibt den Figuren kaum Zeit zum Luft holen, sondern es geht ständig vorwärts. Es gibt immer wieder Wendungen und ein Nobody-is-save Klima.
    Die Landschaften und Schauplätze sind gut gewählt, einerseits so dass man sie kennen kann und zeigen doch viel spektakuläres und unbekanntes und bringen eine düstere, graue Stimmung rein, die gut zur Geschichte passt.
    Der Autor schätzt offenbar auch den klassischen Abenteuerroman und verwendet gut eingeflochten Zitate auf bekannte Abenteuerromane, die die Geschichte voranbringen.
    Zu Beginn - in den ersten paar Kapiteln - gibts eine Verwirrung mit den Jahreszahlen. Hier hat das Lektorat nicht ganz sauber gearbeitet und zwei drei Mal das Jahr durcheinander gebracht - es ist immer das gleiche, wie sich aus der Geschichte schlüssig ergibt.
    Bei der Tauchaction ist die technische Begrifflichkeit nicht immer ganz präzise gewählt, sondern eher "umgangssprachlich" ausgedrückt (muss ich als Taucher anmerken) also z.B. "Sauerstoffflasche" statt korrekt "Pressluftflasche".
    Insgesamt aber bleibt ein actionreicher Abenteuer- und Agententhriller, der einen "Normalo" als Helden präsentiert, der in die Geschichte praktisch hineinstolpert und über sich hinaus wachsen muss. Das Erzähltempo ist von konstanter Spannung und "Speed" geprägt. Es gibt Wendungen und "Cliffhanger".
    Das Buch ist relativ entschlankt und auf das Vorantreiben der Kerngeschichte ohne Nebengeschichten fokussiert. Das kann ein Kritikpunkt sein, passt aber in Summe gut zum Gesamtkonzept des Buches: Thrill, Action und Abenteuer. Wobei ein noch tieferes Einsteigen in die geschichtlichen Hintergründe auf denen das Buch basiert ("Unternehmen Bernhard" - größte Geldfälscheraktion des Zweiten Weltkrieges, Geheimnisse der Nazis im Toplitzsee, Special Operations Executive usw.) auch durchs seinen Reiz hätte haben können noch tiefer in die Geschichte zu verweben, da dies durchaus selbst spannende Ereignisse darstellt.
    Im Anhang sind Schauplätze und Hintergründe dann aber sozusagen als Bonus noch erläutert.


    Fazit:


    Der Roman bot wirklich kurzweilige Unterhaltung mit viel Abenteuer, Action und Agentenstimmung in der reinen Form. Nachdem ich genau diese Art von Büchern im Stil von Clive Cussler, Robert Ludlum, Tom Cain (hervorragendes neues Buch!!!!), James Rollins usw. sehr mag, hat der Thriller meinen Geschmack sehr gut getroffen. Ein klassischer Page-Turner mit guter, konsequenter Spannung, sehr fokusiert auf die Kerngeschichte ohne wenn und aber. Dem Leser kann man vielleicht bei technischen Details schon auch ebendiese zumuten und muss nicht zu allgemeinsprachlich bleiben. Das stört aber nicht den Spannungsfluss und die hohen Erzähldynamik - beides konsequent vorhanden.
    Wenn man keinen opulenten Thriller mit vielen Nebenhandlungen und viel Zeit für die Charaktere und ihre privaten Geschichten erwartet, sondern einen knappen High-Adventure - Thriller, dann ist man hier perfekt richtig, anderfalls wohl weniger. Für mich Lesetipp!!!


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    [size=6pt]EDIT: Betreff angepast. LG, Saltanah[/size]

    Einmal editiert, zuletzt von Saltanah ()

  • Ich freue mich, dass das Buch gut gefällt. Für alle Fragen stehe ich immer gerne zur Verfügung (wenn z.B. auch gerade wer seinen Kroatien-Urlaub plant und die abenteuerlichen Schauplätze besuchen möchte, auch dann immer gerne mit Tipps zur Verfügung).


    Beste Grüße


    Der Autor


    :winken:

  • Ich darf allen Literaturschockern und Lesern schon mal einen schönen Advent und Frohe Weihnachten wünschen!


    ....und an die Leser und Literaturschocker auch gleich noch eine Frage: Wer kennt eigentlich andere Thriller mit Kroatien / Istrien als Handlungsschauplatz? Ich würde meine Homepage gerne um ein paar Empfehlungen für Leser von "Der Coreolanus Betrug" erweitern. Man kann ja gar nicht genug Bücher lesen......


    In der Kategorie Thriller und Kroatien oder Istrien ist mir jedoch bisher wenig untergekommen.


    Marcus Koenig
    http://www.marcuskoenig.net


    :winken: