Kurzbeschreibung
Den meisten Bürgern der ehemaligen DDR, aber auch zahlreichen BRD-Bürgern, wird der Film “Die Söhne der Großen Bärin” ein Begriff sein. Fast in Vergessenheit geraten zu sein scheint jedoch die Autorin, welche die Vorlage zum Film lieferte und damit eines der populärsten Jugendbücher der DDR verfasste: Liselotte Welskopf-Henrich.
Erik Lorenz stellt in diesem Buch nach feinsinniger Recherche dar, welch vielseitige und couragierte Frau Liselotte Welskopf-Henrich war. Ihr Verhältnis zu den Ureinwohnern Nordamerikas war geprägt von einer lebenslangen, leidenschaftlichen Anteilnahme und von wissenschaftlichem Interesse. Diese Verbundenheit spiegelt sich in ihren Büchern wider, in denen sie sich auf Grundlage von genauer Forschung um eine kulturhistorisch richtige und gerechte Darstellung der Indianer bemühte. Sie versuchte, auf deren Probleme aufmerksam zu machen und setzte sich für eine Verbesserung der Lebensqualität der Indianer ein.
Auf eindrucksvolle Weise gelingt es Erik Lorenz, Liselotte Welskopf-Henrichs große Faszination für die Indianer nachzuzeichnen. Er würdigt die zahlreichen Verdienste dieser außergewöhnlichen Wissenschaftlerin und Autorin und forscht intensiv nach den Quellen, Beweggründen und Inspirationen für ihr belletristisches Schaffen.
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Meine Meinung
Zu der Lektüre dieser Biographie bin ich auf etwas ungewöhnliche Weise gekommen, eigentlich interessierte mich bei dieser netten Leihgabe ja nur der Anhang – aber dann habe ich mich einfach am ganzen Buch probiert. Der Anfang gefiel mir auch recht gut, er las sich flüssig und der Werdegang der Autorin konnte mich fesseln.
Ich muss ja zugeben, dass ich weder die Bücher noch den Film kenne – das alles war für mich also absolutes Neuland. Daher war ich froh, dass der Inhalt der Reihen “Die Söhne der Großen Bärin” und “Das Blut des Adlers” je Buch zusammengefasst wurde. So konnte ich mir von der Geschichte einen guten Überblick verschaffen, was bei den folgenden Hintergründen hilfreich war.
Nach ca. einem Drittel hätte ich das Buch jedoch fast abgebrochen, weil mir die Quellen zu “Die Söhne der Großen Bärin” irgendwann zuviel waren. Ich hatte das Gefühl, die Vergleiche mit anderen Autoren nahmen gar kein Ende mehr, möglicherweise traf das detaillierte Auseinandernehmen von bestimmten Textstellen auch einfach nicht auf mein Interesse. Ich bin aber froh, durchgehalten zu haben – denn die Hintergründe zu “Das Blut des Adlers” fand ich faszinierend. Dort erfährt man viel über die Reisen von Liselotte Welskopf-Henrich, ihr Engagement für die Indianer und ihre Kontakte zum AIM (American Indian Movement). Dabei bin ich auch auf den einen oder anderen bekannten Namen gestoßen – und auf Ereignisse, die mich betroffen gemacht haben. Vielleicht ist es daher auch nicht verwunderlich, dass mich diese zweite Reihe der Autorin um einiges mehr interessiert.
Das Buch wird mit ein paar Fotos aufgelockert, auf denen meist Liselotte Welskopf-Henrich mit Freunden zu sehen ist. Und nach der Lektüre bleibt bei mir Respekt vor dieser couragierten Frau zurück, die trotzdem menschlich wirkt und ihre Eigenarten hatte.
+
Die Söhne der großen Bärin
[list type=decimal]
[li]Harka[/li]
[li]Der Weg in die Verbannung[/li]
[li]Die Höhle in den Schwarzen Bergen[/li]
[li]Heimkehr zu den Dakota[/li]
[li]Der junge Häuptling[/li]
[li]Über den Missouri[/li]
[/list]
Das Blut des Adlers
[list type=decimal]
[li]Nacht über der Prärie[/li]
[li]Licht über weißen Felsen[/li]
[li]Stein mit Hörnern[/li]
[li]Der siebenstufige Berg[/li]
[li]Das helle Gesicht[/li]
[/list]