Jenny Downham - Bevor ich sterbe

Es gibt 7 Antworten in diesem Thema, welches 2.148 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Elaine.

  • Bevor ich sterbe von Jenny Downham


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    Verlag: Goldmann
    ISBN-13: 978-3442471065


    Aus der Inhaltsangabe:
    Die 16-jährige Tessa hat Leukämie, und die Ärzte machen ihr nur noch wenig Hoffnung. Aber Tessa will leben, wenigstens in der Zeit, die ihr noch bleibt. Sie schreibt an ihre Zimmerwand zehn Dinge, die sie tun will, bevor sie stirbt: Sex haben, Drogen nehmen, für einen Tag berühmt sein, etwas Verbotenes tun... Und dann trifft sie Adam, und er ist der Erste, der sie versteht. Tessa spürt, dass sie etwas mit Adam verbindet...


    "Bevor ich sterbe" ist der erste Roman von Jenny Downham, die mit ihren Söhnen in London lebt. Trotzdem überzeugt sie mit der, nicht ganz einfachen, Thematik und ihrem Schreibstil. Nicht zu nüchtern, nicht zu sentimental - eine gute Mischung, die perfekt auf die Thematik abgestimmt zu sein scheint. Wie oft gab es das nicht schon? Romane über Kinder, die krank sind? Dieser hier ist aber anders, als mancher anderer, gerade wegen seiner quirlligen Hauptcharakterin. Tessa, die immer wieder hören muss, wie schlecht es um sie steht, will einfach nicht aufgeben. Natürlich sitzt auch sie manchmal wochenlang in ihrem Zimmer und fühlt sich lustlos, leer, hoffnungslos. Aber jedesmal schafft sie es sich wieder aufzuraffen, weiter zu machen. Ihr Tatendrang und die damit verbundenen Aktionen, die sie startet, sind zum Teil unglaublich komisch, so dass man sich als Leser das Lachen einfach nicht verkneifen kann. Warum auch? Tessa will leben, bevor sie stirbt. Lachen, weinen, Dorgen nehmen, ausgeschimpft werden, Blumen im Garten, ihre wütende beste Freundin, Adam, ihre Familie, Autofahren, Wolken am Himmel... All das und noch viel mehr will sie erleben und in Erinnerung behalten.
    Jenny Downham ist eine wunderbare Geschichte über das Leben gelungen.
    Einzig zu bemängeln hatte ich zuerst die Art, wie Tessas beste Freundin und ihr Vater mit ihrer Krankheit umgehen. Dass sie ihr sagen, dass sie sich nicht immer in den Mittelpunkt drängen soll... Am Anfang der Geschichte konnte ich das überhaupt nicht nachvollziehen. Aber nun am Ende, ist alles völlig klar. Jenny Downham erschuff sehr echte Charaktere, die ihren Frust zeigen und nicht, wie in manchen anderen Geschichten, alles hinter einem Lächeln verstecken um den Kranken zu schonen.
    Auch das Ende der Geschichte hat mich nochmals überzeugt, möchte ich aber an dieser Stelle nicht verraten.


    Ich kann das Buch allen empfehlen, die diese Art von Geschichten mögen. Es liesst sich schnell und ist einfach mal was anderes.
    Weshalb ich "nur" vier Ratten vergebe: Es ist wirklich ein sehr gutes Buch, gute Lektüre, aber zu meinen Lieblingsbüchern zähle ich es nicht. Es ist, auch wenn es wirklich gut geschrieben, etc. ist, halt doch einfach ein Roman, den man gerne mal liest, aber kein zweites Mal sein muss.


    4ratten


    EDIT: Betreff angepasst. LG, Saltanah

    Einmal editiert, zuletzt von Saltanah ()

  • Ich würde das genau so unterschrieben!
    Noble Scarlat, du hast eine sehr schöne Rezi geschrieben, bei der ich eigentlich in allen Punkten deiner Meinung bin.


    Zitat

    rotzdem überzeugt sie mit der, nicht ganz einfachen, Thematik und ihrem Schreibstil. Nicht zu nüchtern, nicht zu sentimental - eine gute Mischung, die perfekt auf die Thematik abgestimmt zu sein scheint. Wie oft gab es das nicht schon?


    Perfekt ausgedrückt. Eigentlich mag ich solche Bücher nichtmal, aber Jenny Downham hat es einfach super geschrieben, auch wenn es an der ein oder anderen Stelle schon sehr emotional war, weil es sich einfach um eine "schreckliche" Geschichte handelt.
    Aber nichts desto Trotz :tipp:



    Ich vergebe ebenfalls:
    4ratten

  • Tessa ist 16 und leidet schon seit 4 Jahren an Leukämie. Leider wird sie diesen Kampf wohl nicht gewinnen, weshalb sie beschließt eine Liste zu schreiben - eine Liste mit Dingen, die sie vor ihrem Tod noch machen möchte. Dazu zählen unter anderem Sex, berühmt werden, kriminell sein und auch sich zu verlieben.


    Ich kann mich meinen Vorschreibern leider nicht ganz anschließen. Die Thematik des Buches ist natürlich keine einfache und es ist schwierig, die Gefühle eines sterbenden Mädchens richtig auszudrücken, vor allem da das etwas ist, was man selber noch nicht durchgemacht hat. Trotzdem fand ich die Erzählung etwas zu emotionslos. Es wird zwar immer wieder angedeutet, wie schlecht es Tessas Vater geht und stellenweise auch, dass Tessa unsicher ist. Aber diese Momente, in denen Tessa einfach nur große Angst hat, fehlen zum Teil. Andererseits finde ich es gut, dass die Autorin verschiedene Typen von Mensch eingebaut hat. Jeder geht anders damit um, dass er/sie einen geliebten Menschen verlieren wird.


    Tessa ist ziemlich egoistisch. Beim Lesen hat man nicht das Gefühl, dass es sie groß kümmert, wie es ihrer Familie oder Freunden damit geht, dass sie sterben wird. Einerseits verstehe ich das, sie hat natürlich Angst, andererseits hätte ich an ihrer Stelle vermutlich noch mehr Angst davor, dass meine Familie damit nicht umgehen kann.


    Das Buch ist sehr einfach geschrieben und die Kapitel sind eher kurz. Oft hatte ich den Eindruck, dass sie geradezu abgehackt sind. Manchmal habe ich mich sogar gefragt, ob ich ein paar Seiten übersprungen oder nicht wahrgenommen habe, weil ich das Gefühl hatte, das irgendwas fehlt.


    Ich möchte nicht sagen, dass das Buch schlecht ist. Das ist es keinesfalls und trotz der oben genannten Problemchen berührt es schon alleine durch seine Thematik. Für mich liegt der Vergleich mit Jodi Picoults Büchern nahe, und ich finde, dass diese viel dramatischer sind und die Gefühle der Beteiligten besser beschreiben.


    Für mich handelt es sich hier eher um ein mittelmäßiges Buch:


    3ratten

  • @maramirl: Das finde ich wirklich interessant. Ich habe vor kurzem "You against me" (Ich gegen dich) von der gleichen Autorin gelesen, in dem sich ein Junge in die Schwester des Vergewaltigers seiner eigenen Schwester verliebt (und umgekehrt). Es ist ein schönes, sensibles Buch, aber trotzdem fehlte mir die emotionale Tiefe. Ich hatte mich schon gefragt, ob das bei dem hochgelobten Vorgänger auch so ist und deine Rezension bestätigt mir das.


    Übrigens ist es auch schon das zweite Mal, dass ich den Vergleich mit Picoult lese. Vielleicht sollte ich es mal mit ihr probieren. Kannst du etwas zum Einstieg empfehlen?

  • Das Buch hier subt bei mir auch noch. Ihr macht mich neugierig.


    Pandora: Ich kann dir "Beim Leben meiner Schwester" oder "19 Minuten" empfehlen. Zwei ganz tolle Bücher von Picoult. (Sorry, dass ich mic heinfach so einmische. :redface: )

    Mögest du dir die Zeit nehmen, die stillen Wunder zu feiern, die in der lauten Welt keine Bewunderer haben. ~ Altirischer Segenswunsch


  • Pandora: Ich kann dir "Beim Leben meiner Schwester" oder "19 Minuten" empfehlen. Zwei ganz tolle Bücher von Picoult. (Sorry, dass ich mic heinfach so einmische. :redface: )


    Toll, danke. Das ist doch eine willkommene Einmischung, ich bin fur jede Empfehlung dankbar. :smile:

  • Pandora: Ich habe bis jetzt 3 Bücher von Picoult gelesen. "Beim Leben meiner Schwester" ist, glaube ich, so der klassische Einstieg, weil es wohl ihr bekanntestes Buch ist (wurde ja auch verfilmt). Aber auch "Zerbrechlich" fand ich sehr interessant.


    Ja genau, ich fand, dass es auch bei diesem Buch an emotionaler Tiefe fehlte. Denn auch wenn Tessa wirklich keine Angst hatte, und ihr ihre Umgebung egal war, dann müsste sie trotzdem etwas anderes empfinden. Generell wird auf die Gefühle der Protagonisten einfach nicht eingegangen. Man spürt zwar, dass der Vater sehr besorgt ist. Aber für mich war das die einzige spürbare Emotion. Das bisschen Angst bei Tessa war mir persönlich einfach zu wenig.

  • Meine Meinung


    Eigentlich lese ich ungern Bücher, wo man vorher schon weiß, wie es enden wird, doch dieses Buch habe ich heute in einem Zug durchgelesen. Die ersten paar Seiten hat mich das Buch erst nich überzeugt. Besonders Tessa Liste nicht. Dass Sex als erstes auf ihr Liste stand, fand ich ein bisschen überzogen. Nach und nach hat mir das Buch immer besser gefallen. Jedoch hat es mich immer wieder das Buch "Zeit im Wind" von Nicholas Sparks erinnert, auch wenn dieses Buch eher von Tessa ausgeht. Die ersten 200 Seiten haben mich zwar berührt, aber nicht so sehr, dass ich zu traurig wurde. Doch die letzten 50 Seiten haben mich dann doch sehr ergriffen und ich musste nicht nur einmal zum Taschenbuch greifen. Immer wieder habe ich mich gefragt, wie ich reagieren würde, wenn ich wüsste, dass ich sterben müsste und vielleicht nicht mehr meinen nächsten Geburtstag erleben würde. Was würde auf meiner Liste stehen?


    Mein Fazit


    Ein sehr berührendes Debütbuch, das man aber nicht lesen sollte, wenn man grade jemanden verloren hat oder Probleme mit dem Tod hat. Und mir wurde bewusst, wie selbstverständlich man einiges im Leben doch nimmt. Neben "Zeit im Wind" das 2. Buch, dass mir zu diesem Thema sehr gut gefallen und mich tief berührt hat.