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"Vilm 01. Der Regenplanet" von Karsten Kruschel
Klappentext:
Eigentlich hatten sich die Siedler an Bord der VILM VAN DER OOSTERBRIJK das ganz anders vorgestellt. Doch anstatt sie wohlbehalten zu einer entfernten Kolonialwelt zu bringen, war der Weltenkreuzer auf einen namenlosen Planeten gekracht, auf dem es nur eines im Überfluss zu geben schien: Regen. Die wenigen Überlebenden improvisieren zwischen Schrott und Schlamm eine Zivilisation, der nicht nur Kaffee fehlt. Der Regenplanet scheint nur auf sie gewartet zu haben - allerdings nicht, um sich erobern zu lassen.
Meine Meinung:
Beim Lesen fühlte ich mich stark an "Landung auf Darkover" erinnert, oder sind etwa alle Geschichten über Gestrandete auf fremden Planeten gleich? Wie bei Marion Z. Bradley gibt es hier ein zerstörtes Raumschiff, Siedler, die eigentlich ganz woanders hinwollten, ein bißchen Esoterik usw. Es gibt sogar eine weibliche (Haupt???)Figur, die mit dem Leben auf dem neuen Planeten so gar nicht zurechtkommt.
Die Überlebenden des Weltenkreuzers nennen die neue Welt Vilm. Sie versuchen, sich an die neue Situation anzupassen, es gelingt nicht allen. Das Metallgebirge, in das sich das Schiff verwandelt hat, wird bereits kurz nach der Bruchlandung zur tödlichen Gefahr, die ewige Feuchtigkeit lässt Menschen an grauenhaften Pilzkrankheiten sterben, das mangelnde Sonnenlicht sorgt für Depressionen. Es ist also genug Stoff da für einen spannenden Roman.
Im Klappentext wird unter anderem der Umfang des Buches gelobt, "das nicht an der Weitschweifigkeit der üblich gewordenen ziegelförmigen SF-Romane leidet". Das Problem bei einem Buch mit nur 220 Seiten besteht darin, dass man möglichst viele Ideen auf nur zweihundert Seiten plazieren will. "Vilm" als "ziegelförmiger SF-Roman" wäre sicher gut geworden, denn vielleicht wären dort ein paar Erklärungen drin gewesen. Die fehlen hier fast komplett. Welches Jahr schreiben wir? Wie bewegen sich die Weltenkreuzer durch den interstellaren Raum? Wer hat die VILM VAN DER OOSTERBRIJK abgeschossen? Musste Eliza erst ein Körperteil opfern, damit die Vilmer sie akzeptieren? Sind die Vilmer wirklich so blöde, dass sie die Zusammenhänge zwischen den gesundeten Kindern und deren spätere Verbindung zu den Eingesichtern nicht herstellen können?
Ach ja, die Eingesichter sind so etwas wie die Daemonen bei Philip Pullman.
Das Buch besteht aus mehreren kurzgeschichteartigen Fragmenten. Kaum hat man sich an eine Figur gewöhnt, wird sie abgelöst und eine andere tritt auf den Plan. Dazu kommt, dass sich die Geschichte im Zeitraffer vorwärts bewegt. Plötzlich sind ein paar Monate, dann Jahre vergangen und der Leser hat es nicht mitbekommen.
- die eine gibts für eklig-graue Welt Vilm, die andere für die Regendrachen.
Eine Fortsetzung gibt's auch, aber ich hab keine Lust mehr auf Vilm.
***
Aeria