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Inhalt
Der Hundefreund und Züchter Heiko Gebhardt beschreibt wie die "Ware Hund" produziert und vermarktet wird und schildert ihr Schicksal als Spielzeug und Prestigeobjekt vermeintlicher Tierfreunde. Er untersucht die Stärken und Schwächen einzelner Rassen und gibt fundierte Empfehlungen für Kauf und Haltung. Sein notwendiges und nützliches Buch ist das Fazit langjähriger Erfahrungen und Erlebnisse, ein Buch was jeden Tierliebhaber nachdenklich stimmen lässt.
Soweit der Klappentext. Das Buch ist von 1978 und scheinbar aus mehreren Reportagen, die im Stern erschienen, entstanden.
Meine Meinung
Eigentlich wollte ich dieses Buch nur mal durchblättern,da ich davon ausging, daß vieles nicht mehr ganz so aktuell sein dürfte, aber schon auf der ersten Seite war ich so gefangen, daß ich nicht mehr aufhören konnte zu lesen und viele Dinge die beschrieben sind findet man heute noch wenn auch vielleicht nicht in diesem Ausmaß.
Gebhardt beginnt damit seine "Hundegeschichte" zu erzählen, von seinen eigenen 3 Mitbewohnern und seiner Familie und wie er zum Hundeliebhaber wurde. Das allein ist schon interessant und fast habe ich es bedauert als sich das Buch den eigentlichen Themen zuwandte, ich hätte sehr gern noch mehr von seiner persönlichen Geschichte gelesen.
Es beginnt mit der "Karriere des Wolfes" , da mich dieses Kapitel weniger interessierte, habe ich es nur überflogen.
Der nächste Teil beschäftigt sich mit der Mensch-Hund-Beziehung und ist heute noch so aktuell wie damals, hier gibt es kurioses, schönes und auch schlimmes zu lesen, belegt mit Beispielen, bei denen sich einem manchmal die Nackenhaare sträuben...
Wie krank die Beziehung zwischen Mensch und Tier zum Teil schon geworden ist, beweist der Bericht eines Tierarztes aus dem Landkreis Stade. Er erzählt von einer Frau, die mit einem etwa drei Jahre alten, völlig gesunden Cocker in seine Praxis gekommen war, um das Tier töten zu lassen.
Sie wollte es nicht mit in die Ferien nehmen. Der Tierarzt bot ihr an, den Hund in gute Hände zu vermitteln. Davon wollte sie nichts wissen: "Ich bestehe darauf, daß der Hund getötet wird. Die freuen sich schon so auf die Beerdigung. Sie haben für ihn extra eine Kiste gebastelt."
Ohne Worte!
Weiter gehts mit Massenvermehrung, regelrechten Hundefabriken...da kann einem ganz anders werden und man kann sich gar nicht vorstellen, daß so etwas in Deutschland in den 70ern noch normal war, ebenso wie der Verkauf in Tierhandlundlungen, sogar Karstadt und Quelle haben kurzzeitig Hunde verkauft bzw verschickt, ich war echt sprachlos...
Interessant auch der Bericht über das Dackeldorf Gergweis, dazu auf der HP des Dorfes
"Leider werden in Gergweis keine Dackel mehr gezüchtet...."
ich kann nur sagen: Gott sei Dank! 
Anschließend kommen Zuchtberichte über Qualzüchtungen, Zuchtfehler und daraus resultierende gesundheitliche Schäden, Ausstellungen und ihre Konsequenzen für den Vierbeiner, über das "Sportgerät" Hund, Kampfhunde, Jagdhunde, den richtigen Kauf und die Vorstellung verschiedener Rassen und ihrer Eigenarten.
Jeder dieser Punkte bekommt ein eigenes Kapitel mit vielen Beispielfotos.
Zuerst fand ich diese Reihenfolge ziemlich willkürlich oder auch die Themenwahl an sich, aber wenn man es liest, stellt sich der Zusammenhang zu den vorangegangenen Kapitel logisch dar, der Autor nimmt immer wieder Bezug zu vorher angesprochenen Problemen. Dazu lässt es sich sehr flüssig lesen, man merkt daß Gebhardt Journalist ist (war?). Leider wird es nicht mehr aufgelegt, aber gebraucht ist es noch gut zu bekommen (zu einem Spottpreis).
Mir hat es sehr gut gefallen, es war interessant, erschreckend, aber auch sehr informativ. Die Grundaussage, daß man sich sehr gut überlegen soll wo und ob man sich überhaupt einen Hund anschafft ist heute noch so gültig wie damals, auch wenn einiges andere nicht mehr ganz so passt...
es bekommt
